„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre.“ So beginnt das 13. Kapitel des Römerbriefes.
Und jeder, ob Gläubiger oder Ungläubiger sei dankbar, wenn es eine Obrigkeit gibt, so möchte ich hinzufügen.
Statt Obrigkeit könnte man auch staatliche Gewalt, Verwaltung oder Staatsordnung sagen. Staatsgewalten fehlen typischerweise in Zeiten von Krieg oder Revolution. Wie wichtig diese sind bemerkt man erst, wenn diese fehlen. Was das Fehlen einer Staatsordnung bedeutet, kann man in der jüngeren oder älteren Geschichte nachlesen. Seien es der Dreißigjährige Krieg, die Französische Revolution, Somalia, Afghanistan oder Iraks 2003 um nur einige Beispiele zu nennen; Landsleute töten ihre Landsleute, Verwandte betrügen ihre Verwandten, es gibt keine Rechtsicherheit mehr.
Richtig ist, dass Regierungen falsch handeln können. Sie können sogar himmelschreiendes Unrecht begehen. Das Nazi-Regime ist da sicherlich das traurigste Beispiel.
Es gibt gute und schlechte Regierung. Was gut oder schlecht ist, ist dabei auch eine Frage der eigenen (politischen) Einstellung und damit eine Geschmacksfrage. Auch der Zeitgeist oder die öffentliche Meinung haben einen gewichtigen Einfluss.
Wie schwierig die Beurteilung von gut und schlecht ist, kann man an der Folterdebatte beobachten. Mit zunehmender Bedrohung durch Terroristen („11. September“) schien sogar die Folter wieder ein zulässiges Mittel im Rechtsstaat zu sein. Und in den USA wurde diese angewandt oder man ließ foltern. Auch in der BRD wurde plötzlich über die Zulässigkeit der Folter nachgedacht. Und die Regierung Schröder war in ungeklärter Weise in Entführung und Folterung verwickelt.
Ich erwähne diese Dinge um zu zeigen, wie schwierig eine Beurteilung ist. Auch wenn ich selbst nicht für unsere Regierungen bete, verdient hätten sie es.
Soweit meine Gedanken.
Gruss Gerd
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