Ich gehe einmal davon aus, dass das, was sich Jeshua unter "ewigem Leben" vorstellte und das, was wir heute darunter verstehen ein ziemlich bedeutungsvoller Widerspruch ist. Allein, wenn wir bedenken, dass im griechischen Grundtext für "Leben" verschiedene Begriffe verwendet werden und dass das griechische "äonisch" niemals mit "ewig" hätte übersetzt werden dürfen, kommen wir ein wenig der aramäischen Begrifflichkeit nahe, die Jeshua verwendet haben musste. Was er aber tatsächlich gesagt hat, wird uns schlechterdings verschlossen bleiben.Joh 3:16 Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Und darauf nun, was Jeshua nicht gesagt haben konnte, wird ein christliches Dogma vom "ewigen Leben" aufgebaut. Nun ja, wers glaubt....
Bekanntlich wurde von uns niemand gefragt, ob er geboren werden wollte. Und genauso wenig werden wir gefragt, ob wir ewig leben wollen. Nun, vielleicht will er eine oder andere ewig leben, aber er kann nicht und andererseits könnte es Leute geben, die nicht wollen, aber die müssen, dürfen, sollen.... ob sie wollen oder nicht. So bald wir gestorben sein werden - und auch da werden wir nicht gefragt - werden wir es sehen.
Christliche Dogmen können uns bestenfalls einen Hinweis auf das Leben nach dem Tod geben, aber darauf verlassen könnte ich mich persönlich nicht. Ich könnte es auch niemandem empfehlen, sich darauf zu verlassen. Bei Zeugen Jehovas oder Katholiken, ja, da meinen wir zu wissen, dass die sich nicht auf die Heilszusagen ihrer Leiter verlassen können - woher nehmen wir aber die Gewissheit, dass wir nicht in einer ähnlichen Art und Weise von unseren geistlichen Leitern mit einem "Neuen Testament" vertröstet werden, das in den 1400 Jahren bis zu Luther tausendfach überarbeitet wurde?
Auch ein Palästinenser hat Heilsgewissheit, wenn er auf einem israelischen Markt "Allahu Akbar" brüllt und dann seinen Sprengstoffgürtel zündet. Er verlässt sich auf seine Heilsgewissheit genau so, wie sich Christen auf ihre Heilsgewissheit verlassen. Er weiss, dass er ewiges Leben bekommt und dem Vermehmen nach 72 Jungfrauen dazu. Wenn ein Christ aber diese islamistische Heilsgewissheit infrage stellt, dann sollte er zuvor bei seiner eigenen "Heilsgewissheit" beginnen. Paulus hat ja vor einem christlichen Evangelium gewarnt, einem "anderen Evangelium", wie er es nannte.
Die ZJ und der Vatikan glauben ja an dieselbe Bibel und an denselben Jesus, an die auch Protestanten und Freikirchler glauben. Demzufolge gilt Joh 3:16 auch für sie - und wenn nicht, dann gilt es auch nicht für die anderen "Christen".
Es wird sehr wohl ein Leben auf einer neuen Erde geben, aber dazu braucht es noch einige einschneidende Veränderungen. Ein "ewiges Leben" auf der neuen Erde kann ich mir sehr gut vorstellen, aber so kurz vor der zweiten Vernichtung der Menschheit, diesmal im Feuer, da sieht ein Wächter kurzfristig die sogenannte Grosse Trübsal auf die Weltgeschichte zukommen. Gut ist, dass diese Trübsalszeit nach nur sieben Jahren vorbei ist. Ein ewiges Leben in solchen Trübsalszuständen - nein, da würde ich mich bedanken. Im Deutschen gibt es ja das schöne Wort "Lebensqualität", ja und die wäre in einer solchen Trübsal natürlich nicht gegeben. Das wäre die Hölle auf Erden.
Ewiges Leben - im Garten in Eden haben wir einen Baum des Lebens und einen Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Fragen wir doch einmal einen Botaniker, ob er diese Bäume kennt! Wir werden schnell feststellen, dass es sich bei diesen beiden Bäumen um metaphorische "Bäume" handelt. Die wenigen Jahre zwischen Wiege und Grab auf dieser Erde als "Leben" zu bezeichnen.... - nun gut, es wird ja gemacht. Aber wenn das das Leben gewesen sein soll, dann hatte der Schöpfer bei der Erschaffung Adams und nach dem sogenannten Sündenfall nicht wirklich einen guten Tag.
Wie sieht aber die Lebensqualität auf der neuen Erde aus? Ich lasse mich mal überraschen. ....Ach so, dann muss ich ja ewig leben ;-) Oder lebt vielleicht nur mein Geist?
Shalom vom Shomer
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