Liebe Gnadenkinder und alle, die hier lesen

800 Beiträge sind inzwischen geschrieben worden, und es macht den Anschein, dass sich nun etwas bewegt. Wie es sich bewegt, ist aber noch offen und wird sich erst allmählich zeigen.

Was ich besonders stark erlebe, auch im Hintergrund, ist die Angst vor dem Erkennen der eigenen Identifikation. Diese Angst umfasst nicht nur das eigene Sein, sondern meist auch die Angst um die Familie, der Angehörigen oder Bekannten, Angst vor Repressalien irgendwelcher Art.

Dies ist natürlich besonders hart, und so soll der Schutz auch hier gewährleistet bleiben.


Aufarbeitung ist immer eine schwierige Sache, und fast würde ich meinen und behaupten, dass eine Gruppierung dies nicht aus sich alleine zustande bringt, da darin auch immer noch Gegenkräfte wirken, die alles vertuschen und relativieren wollen, oder jene Täter auch meist vieles ableugnen. Will doch eine Gemeinschaft möglichst „gut“ dastehen. Es lässt sich schlecht an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Ob da (einzelne) neue Vorstandsmitglieder helfen können, bleibt offen aber zu hoffen.

In der Wirtschaft und Politik wären hingegen schon längst die Köpfe gerollt. Schon allein Verdachtsmomente auf Veruntreuung, Missbrauch oder falsche Titel genügen da. Oft treten dann auch Menschen um der Sache willen einfach zurück.
Zerstörtes und missbrauchtes Vertrauen lässt sich nicht mit schönen Worten wieder herstellen.


So hoffe ich, dass zumindest der Austausch hier unter den Betroffenen etwas helfen konnte. Es ist ja schon ein grosser Schritt, sich mit den Problemen auseinander zu setzten, und dann noch an die Öffentlichkeit zu gehen. Es soll niemand in seiner Not allein gelassen werden, oder dies bagatellisiert werden. Wenn man Herzschmerzen hat, muss man nicht das Bein gipsen.

So geht es nicht nur um ein „Bekenntnis“ der Täter, sondern auch um ein „wieder Instandsetzen“, was aber recht schwierig sein wird, da vieles zerstört wurde. Aber erst so wirkt es ganzheitlich Gesundung.


So wünsche ich den Betroffenen und Teilnehmer weiterhin, sich hier gegenseitig zu stärken, zu ermutigen und sich neu auszurichten. Das neue Jahr liegt bald vor uns und bietet doch auch so eine Möglichkeit, sich von Dingen zu trennen, welche und gefangen nehmen.