Danke Robbie für deinen post heute mittag, auch für die Antworten auf die Fragen, die ich den Spätregenverantwortlichen im thread gestellt habe. Wenn sie sich nicht melden, haben wir mit Deinen Antworten wohl vorlieb zu nehmen. Dann ist es so!


Zitat Zitat von Robby Beitrag anzeigen
habe gehört das am Wochenende in der Spätregenmission ein neuer Vorstand gewählt wird, der Alte hat wohl kalte Füße bekommen und ist zurückgetreten!
Was immer die auch tun, wenn sie die Vergangenheit nicht aufräumen (aufarbeiten) haben sie keine Überlebenschance!
Du brachtest zwei wichtige Stichworte:

„Überleben“:

Für 16.9.2012 bat der Präsident und Prophet der Spätregen Mission International, dass eine Erklärung in allen Glaubenshäusern verlesen werde, in der angekündigt wird, dass die Deutsche Spätregen Mission am Dienstag, den 18.09.2012 Insolvenz bei den zuständigen Behörden anmelden werde. Auch im Gottesdienst in SA-Jatniel wird die Erklärung verlesen. Der Sprecher betont dabei, dass die Entscheidung in Anwesenheit des Präsidenten nach einer intensiven Überprüfung der Bücher getroffen worden sei.
Am Donnerstag, den 13. 09.2012 sei der ganze deutsche Vorstand freiwillig zurückgetreten und habe in einem Geist von Bruderschaft und vollkommener Zusammenarbeit an einen Interimsvorstand übergeben. Die Einheit und Harmonie zwischen der Abordnung aus Südafrika und dem alten Vorstand sei bemerkenswert gewesen. Gerüchten, dass am 17.9.2012 in Deutschland ein Gerichtsverfahren bezüglich der Spätregen Mission eröffnet werde, wird vom Sprecher deutlich widersprochen.
Ein Insolvenzverfahren wurde nach dieser unmissverständlichen Präsidentenbotschaft am übernächsten Tag doch nicht beantragt. Im weiteren Verlauf ist dann ein Teil des neu eingesetzten Interimsvorstandes durch Rücktritt wieder abhanden gekommen. Völlig recht Effi, Insolvenzverschleppung ist der erste Gedanke, der einem kommt - zumindest dann, wenn man den Propheten und Präsidenten Fanie noch ernst nehmen möchte. Letztendlich müssen sie es selbst hinkriegen. Was klar wird ist aber, dass in der Spätregen Mission gerade das blanke Durcheinander herrscht.

Überflüssig anzumerken, dass der Sprecher in Jatniel erwartungsgemäß die Führung durch den „Heiligen Geist“ bekräftigt. Auch nach dem Megacrash in Südafrika betonte der Präsident in einem Infobrief 2009 ausdrücklich, dass man selbstverständlich weiterhin unter der Leitung des „Heiligen Geistes“ stehe. Grundsätzlich denke ich, dass sich der „Heilige Geist“ schon selbst verteidigen muss. Allerdings möchte ich jetzt auch mal eine Lanze für ihn brechen: alles können sie dem armen „Heiligen Geist“ dann auch nicht mehr in die Schuhe schieben.
Hier der öffentliche link zum O-Ton der Erklärung auf afrikaans (mp3-Format):
http://www.spadereen.org.za/Jatniel%...0le%20Roux.mp3

„Aufräumen“:

Im Gottesdienst der Zentrale am 7.10.2012 entschuldigte sich der Präsident in seinem Namen, dem Namen Spätregens und aller Werker sehr emotional für unbiblische Lasten, die man den Menschen auferlegt habe.
Eine Woche später folgt eine Klarstellung des Präsidenten im Gottesdienst, nachdem er seine große Verwunderung äußerte, wie manche ihn überhaupt missverstehen konnten. Unmissverständlich legt er dar, dass nach wie vor selbstverständlich die Grundprinzipien von Spätregen, die biblisch seien erhalten bleiben. Es gehe einzig um belastende Äußerlichkeiten, Dinge die fälschlicherweise als der Wille des Herrn dargestellt worden seien (na ja- biblisch war schon zu meiner Zeit natürlich alles).
Der öffentliche link zum O-Ton der Klarstellung auf afrikaans (mp3-Format, ab 59 sec)
http://www.spadereen.org.za/Jatniel%...nkondiging.mp3


Ich denke, dass sich der Inhalt der Entschuldigung vielleicht auch an „Ehemalige“ richtet. Da ein Monat später bei mir noch nichts Offizielles angekommen ist, erlaube ich mir, eigene Gedanken zu machen:

Gut, dass er über Lasten spricht. Über die Traumen und Belastungen durch exorzistische kultische Rituale ("Losschütteln", Teufel bestrafen, Blut bringen ...) und Prophetien kein Wort, es geht ihm ja nur um „Äußerlichkeiten“. Vermutlich entschuldigte er sich am 7.10.2012 - den Tränen nahe - dafür, dass meine Generation kein Cola trinken durfte, wir „Pippi Langstrumpf“ (war vom Teufel) mangels Fernsehen bei Nachbars anschauen mussten und unsere Eltern zwar literweise Schwarztee aber ja keinen Bohnenkaffee trinken durften. Letzteres deshalb nicht, weil Bohnenkaffee die Gründerin der Spätregen Mission, Oma Fraser an den Geruch in Bordellen erinnerte. So wurde das erklärt. Dass es in Bordellen nach Bohnenkaffee riecht kann ich hier nicht bestätigen, weil ich noch in keinem war.

Selbst fremde Leser dieses threads werden bei den posts der letzten Wochen erahnen, welche traumatisierende Wirkung die „Heilig-Geist“-Botschaften und exorzistischen kultischen Rituale auf einzelne Menschen haben konnten, wie belastend sie waren, um Fanies Entschuldigungsworte zu gebrauchen. Leider fehlte das im Schuldbekenntnis während des Gottesdienstes völlig, im Gegenteil. Einleitung des Bekenntnisses im O-Ton: „aufgrund dessen, was der HERR heute Morgen durch seinen Heiligen Geist uns gesagt hat möchte ich ein Schuldbekenntnis …“. Auch in der Klarstellung eine Woche später nimmt er begründend Bezug auf diese Heilig-Geist-Botschaft. Dadurch nimmt er selbst diesem Mini-Bekenntnis jede Glaubwürdigkeit, noch bevor er es überhaupt ausgesprochen hat.

Prophetische Botschaften jetzt plötzlich gar als Lösung unterzujubeln und nicht etwa als Ursache von vielen Lasten und Problemen ist schon ziemlich dreist. Es ist auch nach außen wenig überzeugend: derselbe „Heilige (Spätregen-) Geist“ der Spätregen durch seine täglichen Botschaften jahrzehntelang aus dem Himmel heraus geführt hatte, schwieg also jahrzehntelang beharrlich, während sich die Lasten auf den Seelen der Menschen aufbauten und drängt sie nun auch noch zur Entschuldigung. Ich zumindest kriege das nicht mehr unter einen Hut. Sie gewinnen an Glaubwürdigkeit, wenn sie sich entschuldigen als Ergebnis eines „Runden Tisches“, eines internen Aufarbeitungsprozesses, wegen den grossen seelsorglichen Nöten, etc . Aber doch keine prophetische Botschaften mehr. Null dazugelernt.

Ob Oom Fanie noch eine prophetische Botschaft zur Frage plant, ob die Entschuldigung auch für „Ehemalige“ gedacht ist und wie man diese ggf. an „Ehemalige“ kommunizieren möchte, ist mir nicht bekannt.

Bei dem, was in diesem thread gepostet wurde, muss klipp und klar „aufgeräumt „ werden. Nun, je klarer Sie die Fehlentwicklungen und Ursachen benennen und klare Konsequenzen ziehen, desto mehr sind die „Grundprinzipien“ von Spätregen in Frage gestellt, die eben gerade Ursache für fatale Fehlentwicklungen und Traumatisierungen waren. Da wird gemauert und dem verweigert sich der Präsident. Da nimmt er ja auch kein Blatt vor den Mund. Auf der Strecke bleibt jede Glaubwürdigkeit. „Grundprinzipien“ sind u.a.die Sonderrolle prophetischer Botschaften und die „Einsetzungen“ (kultische exorzistische Handlungen wie Teufel bestrafen, Blut bringen, ekstatische Praktiken wie Ringen, Einstreiten, Asche-Rituale etc.).

Sollten sich insider erneut diffamiert fühlen, mein Ratschlag: sofort email an Oom Fanie, fragt ihn nach seinem Schuldbekenntnis vom 7.10.2012 und klärt für uns hier im Forum folgende Punkte:

Welche Lasten meint er genau? Was entgegnet er denjenigen, die sagen, es gehe nur um die Sachen, die man eh abschaffen muss, um nicht schon von vorne herein potentielle Interessenten abzuschrecken?

Was passiert mit den spätregeneigenen Sonderlehren, den „Einsetzungen“?

Was entgegnet er denen die von Salamitaktik sprechen und dass man unter dem Druck der Zuspitzung in Deutschland mal wieder das nächste unvermeidbare „Entschuldigungshäppchen“ freigegeben hat? Und denen die meinen, dass die Spätregenoberen derzeit immer nur so weit gehen wie überhaupt nicht mehr vermeidbar ist?

Wieso wählt er ausgerechnet eine Prophetische Botschaft als Rechtfertigung und Einleitung für dieses Bekenntnis?

Wie sieht es mit der Aufarbeitung und Benennung der organisatorischen Mängel und Verstöße aus, die hier im thread bzgl.der früheren Verantwortlichen der Deutschen Spätregen Mission beschrieben wurden?


Mein persönliches Fazit:

Es gab und gibt aufrichtige und ehrliche Menschen in der Spätregen Mission. Dieser thread zeigt aber auch die vielen Verletzungen, internen Misstände, Schuld und Abgründe der Spätregen Mission auf. Es geht auch akut um das Schicksal vieler Glaubenshausbewohner in Deuschland durch die drohende Insolvenz.

Im Hinblick darauf hat das Agieren des Präsidenten in der derzeitigen dramatischen Situation eine verheerende (Außen) - Wirkung.

Robbie, geb Dir völlig recht. Glaubwürdiges Aufarbeiten und Aufräumen sehen anders aus.


J.
P.S.
Wie immer, bitte Übersetzungsfehler o.ä. rückmelden