Aber die Möglichkeit der Anzeige leider verjährt. Wie geht man damit um? Was müsste geschehen, damit Betroffene Erleichterung / allmähliche Heilung erfahren würden? Hier könnte die Fachkompetenz des unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs möglicherweise unterstützen, zumindest könnte man sich dort informieren, ein Versuch wäre es doch wert oder?
Konnte er gut Geld eintreiben oder besaß er selber welches? Was war so wichtig, was war mehr wert, ja bedeutsamer, als wertvolle Menschenseelen vor schlimmen physischen und psychischen Qualen zu beschützen??
Warum wird die Konfrontation des Täters mit seinen Taten durch Verantwortliche nicht nachgeholt? Auch wenn die damaligen Verantwortlichen nicht mehr leben, dann müssen es heutige übernehmen. Als Nachfolger sollten sie sich mit den Versäuminssen ihrer Vorgänger auseinandersetzen und verantwortungsbewusst damit umgehen. Sie sollten sich professionelle Unterstützung suchen, um einfühlsam mit den Betroffenen (und ihren schrecklichen Erfahrungen) umzugehen.
Es geht um Schmerzlinderung und Zurechtrückung der Verantwortlichkeiten. Die Täter haben für ihreTaten die volle Verantwortung zu tragen. Alle durch die Täter fälschlicher- und bösartigerweise vermittelten Scham- und Schuldgefühle müssen unbedingt an dieselbigen zurückgegeben werden. Die Täter haben sich das mit ihren Taten eingebrockt, *sie* sollen damit leben und umgehen müssen, nicht diejenigen, die von ihnen missbraucht und geschändet wurden.
Die Spätregenmission betreibt Täterschutz!!! Das muss gemeldet werden, unbedingt!!!
Oh Graus, oh Schreck. Die Gemeindeverwaltung müsste dringend informiert werden. Nicht dass er dort weiter wütet.
Dann wären zumindest die letzten noch anzuzeigen. Das wäre wirklich wichtig.
Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist als Menschenrecht in verschiedenen Verfassungen und internationalen Vertragswerken garantiert. Sexueller Missbrauch verstößt gegen die Menschenrechte, ist als Delikt anzuzeigen und zu verfolgen. Es ist eine Straftat, die verfolgt werden sollte, müsste.
Es ist sogar so, wenn genügend Verdachtsmomente für eine Verfolgung vorliegen, wird die Tat von Amts wegen verfolgt, also unabhängig vom Strafantrag bzw. Willen des Verletzten oder seines gesetzlichen Vertreters. So ist bei Bekanntwerden eines Falles die Staatsanwaltschaft verpflichtet zu ermitteln und kann sogar ohne Strafanzeige tätig werden.
Robby, ich hab einerseits leicht reden, mir ist derartiges nie passiert, andererseits hoffe ich empathisch genug zu sein, um mich in Betroffene einfühlen zu können.
Missbrauchte Menschen sind zunächst Opfer der Taten der Täter, ja leider, das ist so. Ich finde es bedeutsam sich zunehmend aus der Opferrolle herauszuschaffen. Sähe und empfände man sich anhaltend als passives Opfer, dann verharrte man in einer unfreiwillig übergestülpten Rolle, die kaum oder keinen Handlungsspielraum lässt. Passive Haltungen erschweren aktive Änderungen, Weiterentwicklungen. Ich fände es irgendwie gut, könnten Betroffene irgendwann sagen „ich war Opfer“, aber heute befreie ich mich aktiv und tatkräftig aus dieser Rolle, um ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu führen. Es geht u.a. auch darum, mit dem erfahrenen Unrecht umzugehen, statt an ihm zu verzweifeln oder zu verbittern.
Immer wieder hört man, dass u.a. Vergebung hilfreich wirken könnte.
Verzeihung ist ein psychischer Vorgang und sicher eine gute Möglichkeit loszulassen.
Man kann aber letztlich am ehesten verzeihen, wenn sich jemand explizit entschuldigt, also entsprechende Gespräche geführt werden.
Ich las kürzlich hierzu:
Verzeihung als *beste Form des Loslassens* beschreibe einen Prozess, der im wesentlichen zwei Voraussetzungen brauche. Einerseits sei die Erkenntnis nötig, dass man auch selbst Fehler macht. Erst dadurch wird man bereit, auch dem Täter falsches Handeln zugestehen zu können. Andererseits braucht es schon auch Großmut, um tatsächlich verzeihen zu können.”
Bei so grenzwertigen Erfahrungen finde ich die Sache mit dem Verzeihen wirklich schwierig. Passt irgendwie nicht, ähnlich wie der Perspektivenwechsel, der haut bei Missbrauch nicht hin. Aber ich bin keine Therapeutin, ich weiß nicht wie der Ansatz mit dem Vergeben betroffenenfreundlich umgesetzt werden kann. Ob oder inwiefern er bei sexuellem Missbrauch umsetzbar ist... weiß nicht...
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