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Angesichts der letzten Stellungnahme, worin die Spätregen-Mission in Europa
- jeglichen Zusammenhang mit dem sexuellen Missbrauchsfall von H. Strauss in Südafrika bestreitet,
- ja sogar persönliche Kontakte des Deutschen Vorstandes M.Illig zu H.S. kategorisch leugnet und
- so tut, als hätte die Zentrale in Südafrika mit den Glaubenshäusern in den verschiedenen Ländern in Europa seit 50 Jahren nichts mehr zu tun . . .
. . . muss man sich fragen, ob solche Distanzierungsmanöver dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit einer Organisation wie Spätregen förderlich sind oder nicht.
Kann die Spätregen-Mission einfach auf UNSCHULDIG plädieren ???
Schon jahrelang ist in der Öffentlichkeit bekannt, welche schändlichen Taten innerhalb der Katholischen Kirche in Bezug auf (Kindes-) Missbrauch geschehen sind.
In mehreren Ländern wurden in den vergangenen Jahren in Sachen Missbrauch die Schrauben angezogen.
Diesbezügliche Gerichtsurteile gegen die Kirche erklärten deutlich, dass die Kirche als Organisation, die Bischöfe und sogar der Papst für Verbrechen innerhalb der Kirche volle Verantwortung übernehmen müssen.
Die Verantwortlichkeit der Kirche, Kinder wie auch die Gemeinde vor identifizierten Tätern zu schützen, wurde deutlich hervor gehoben.
Im Fall der Spätregen-Mission, wo jegliche öffentliche Stellungnahmen grundsätzlich verweigert werden, ist die Öffentlichkeit angewiesen auf Zeitungsberichte (stimme.de / RAPPORT) wie auch Kommentare von Anke persönlich. (Opfer von H. Strauss).
Erst dadurch wurde es der Bevölkerung ermöglicht, sich über die Haltung der Spätregen-Mission im Hinblick auf sexuellen Missbrauch von Kindern in ihren Reihen, ein Bild zu machen.
RAPPORT (Zitat)
Richterin Cannon sagte:
Die Tatsache, dass Anke ihren Eltern und anderen Angehörigen von diesen Taten erzählte und diese versuchten, alles unter den Teppich zu kehren - dadurch hätten sie sich an dieser "grässlichen" Tat mitschuldig gemacht.
Die eigene Familie, sowie weitere Verwandte gehören scheinbar zur Spätregen-Mission und sind dadurch mindestens indirekt, im Sinn von "mitschuldig", betroffen.
In einem Exklusivinterview mit RAPPORT sagte Anke, sie habe ihre Familie und die Spätregen-Mission in Jatniël angefleht, um gegen ihren Onkel etwas zu unternehmen, der sie als kleines Mädchen missbrauchte.
Stattdessen musste sie sich folgendes anhören: Sie hätte "den Missbrauch gesucht" und sie sei "schmutzig" und "man könne sie zu nichts brauchen".
Nicht nur ihre Eltern liessen sie im Stich, sondern auch die Spätregen-Mission.
"Onkel Hokkie (Strauss) war ein Spätregen-Leiter. Seine Position war die eines »werkers« (SR-interne Benennung) In anderen christlichen Organisationen entspricht das dem Amt eines Pastors.
So ging’s einfach weiter. Manchmal musste ich bei ihm und seiner Frau im Bett liegen. Dann vergriff er sich an mir, während meine Tante neben uns lag."
So ging es weiter, bis sie 13 wurde. Mit 15 weihte sie ihre Musiklehrerin ein und sie erzählten anschliessend ihren Eltern und weiteren Angehörigen von den Übergriffen. Sie schrieb auch einen Brief an die Leitung der Spätregen-Mission in Jatniël.
"Sie zwangen mich, auf die Knie zu gehen, meine Reue über meinen Anteil am Missbrauch zu äussern und dann meine Sünden zu beichten. Mein Vater warf mir vor, den sexuellen Missbrauch begehrt zu haben."
"Während einer bestimmten Zeitperiode wurde mir sogar verboten, Gottesdienste zu besuchen. Stattdessen wurde ich gezwungen, in der Küche zu arbeiten."
Der Präsident der Spätregen-Mission International, Fanie van Vuuren, weilt zurzeit in Deutschland und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Gemäss dem, was Puddings = Anke in »kletskerk« (soziales Netzwerk) schrieb, haben Vertreter der Spätregen-Mission den Täter Hokkie Strauss mitgenommen und sind mit ihm zu ihr gefahren. Dort hiessen sie ihn, seine Sünden gegenüber Anke zu bekennen, »"brachten das Blut Jesu darüber" (int. Redewendung), nötigten sie dann, ihm zu vergeben und erklärten anschliessend die Angelegenheit für abgehandelt und vergessen.
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Im Mädchenalter begann Anke, im Glaubenshaus zu arbeiten. Die Mission befürchtete, dass sie irgendwann damit anfangen könnte, wegen ihres Missbrauchs Druck auf Hokkie Strauss und seine Frau auszuüben.
Die Mission zwang sie, einen Brief an Hokkie und seine Frau zu schicken, worin sie versprach, keine Klage gegen ihn zu erheben.
Einmal hat Strauss in Anwesenheit der Polizei ein Schuldeingeständnis vor ihr und ihrem Psychiater abgelegt.
In all diesen Leiden gab sich die Spätregen-Mission nicht die geringste Mühe, um Anke in ihrer Sache gegen Strauss zum Erfolg zu verhelfen.
Die Spätregen-Mission hat nach gegenwärtigem Wissensstand bis jetzt kein öffentliches Schuldeingeständnis abgelegt und dem Vernehmen nach missionsintern keine Warnung erlassen im Blick auf die (ständige) Anwesenheit eines Pädophilen.
Die Mission wusste genau Bescheid über die Klage und das laufende Gerichtsverfahren gegen ihn und übertrug ihm nichtsdestotrotz noch eine Autoritätsposition im Pastorendienst in der Spätregen-Gemeinde in Weskaap bis kurz vor Prozessbeginn, als er dann scheinbar auf eigenen Wunsch zurücktrat.
Es muss davon ausgegangen werden, dass Strauss in all den Jahren, seit die Spätregen-Mission um seine Verbrechen wusste, noch immer als "vertrauenswürdiger Zeuge" eingesetzt wurde, um (Sünden-) Bekenntnisse von Mitgliedern oder Hausgenossen entgegen zu nehmen.
Es gibt genügend Hinweise, dass der abgetretene wie auch der heutige Präsident der Spätregen-Mission um die Verbrechen dieses Mannes wussten.
Wie geht’s jetzt weiter ?
War oder ist sich die Spätregen-Mission all der jahrelangen Gerichtsverfahren gegen die Katholische Kirche bewusst?
War sich die Spätregen-Mission ihrer Verantwortlichkeit gegenüber ihren Gemeinden und deren Mitglieder bewusst?
Verfolgte die Spätregen-Mission eine verantwortungsvolle Taktik (Strategie) im Bezug auf das Vorgehen bei Fällen wie dem von Hokkie Strauss und etlichen mehr oder weniger ähnlichen Fällen, die in Europa und deren Gemeinden ans Licht kamen?
Findet die Spätregen-Mission aus moralischer, ethischer und rechtlicher Sicht es etwa korrekt, von einem Opfer zu erwarten, dem bereits geständigen Pädophilen eine schriftliche Zusicherung für Strafverfolgungsbefreiung zu geben?
Verfasste die Spätregen-Mission, angesichts der Verbrechen in ihren Reihen, ein verbindliches Anforderungsprofil für ihre Amtsträger (werker), vor allem im Blick auf die weltweite Thematisierung dieses Problems, in Deutschland, Europa und Südafrika?
Sollte die Spätregen-Mission bis heute noch nicht über ein klar formuliertes Anforderungsprofil verfügen, dann kann das unmöglich deswegen sein, weil die Spätregen-Mission noch nicht um die eigenen Probleme wusste oder um die Massnahmen, welche andere kirchliche Organisationen diesbezüglich ergriffen haben.
Es kann auch nicht wegen Unwissenheit sein. Das erfolgloseste Verteidigungsargument von Führern einer kirchlichen Organisation vor Gericht wäre, dass sie nicht um die Verpflichtung gewusst hätten, solchen Angelegenheiten ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken.
Die einzigste noch verbleibende Erklärung für das Versäumnis der Spätregen-Mission, um nicht eingegriffen, oder um kein geeignetes Anforderungsprofil eingesetzt zu haben, kann höchstens noch einer Haltung von Gleichgültigkeit zugeschrieben werden, oder der Absicht, einen Täter vorsätzlich zu schützen und dadurch gleichzeitig unschuldige Menschen unnötigerweise Gefahren auszusetzen.
Vielleicht wird auch die Spätregen-Mission eines Tages noch auf den Geschmack kommen, um dann eine öffentliche Stellungnahme bezüglich ihrer Strategie und Verantwortlichkeit zu publizieren. Die Gerichte konnten zumindest die Katholische Kirche überzeugen, das zu tun.
Wenn die Spätregen-Mission sich gegenüber möglichen Missbräuchen in Europa wie auch in Südafrika so gleichgültig verhält, dann wäre es höchste Zeit, dass in Südafrika dem Beispiel Deutschlands folgend, etwas in Form einer Wahrheitskommission ins Leben gerufen wird.
Die Kirche (Spätregen-Mission) befolgte bis jetzt die Taktik, ihre Amtsträger (werker) ständig wieder zu versetzen innerhalb der Glaubenshäuser in Europa und Südafrika. Somit lief ein Opfer Gefahr, in Südafrika wie auch in Deutschland, sexuell oder geistlich missbraucht zu werden.
Auch das andere war möglich: Ein Missbrauchstäter hatte die Möglichkeit, während eines Besuches in Südafrika oder in Europa seiner Neigung nachzugehen, um im Ausland ungehindert Menschen zu missbrauchen.
Wenn Anke beschlossen hat, die Spätregen-Mission bei Gericht anzuklagen, wird die Mission wahrscheinlich auf schmerzliche Weise ihre Lektionen lernen müssen.
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