Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 2050

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jens Beitrag anzeigen
    Das was Du geschrieben hast kann ich 1:1 unterschreiben. Etwas sehr wertvolles sind andere Menschen, die einen in eine andere Welt des Denkens und der Wahrnehmung hineinnehmen. Seien es Partnerbeziehungen, andere Mitchristen oder ehemalige Mitglieder von Spätregen, die einen an ihren Erfahrungen und Strategien teilhaben lassen. Und ein enges Umfeld, das einen mit seinen Prägungen einfach so nimmt wie man ist. Das bedingungslose angenommen sein als Mensch und Christ ist für mich heute noch etwas worüber ich staune und das ich sehr schätze, ein Kontrast zu dem innerlichen latenten Dauerunruhezustand und Ängsten, die man so hatte.

    J.
    Ja, aber auch der Umgang mit anderen nichtgläubigen Menschen, die mich mit ihren wertvollen Wertevorstellungen, ihrem humanen Weltbild, ihrem persönlichen, politischen wie auch gesellschaftlichen Engagement, sich positiv in die Gesellschaft einzubringen inspirieren.

    Ich empfinde es als wertvoll, dass Religiösität oder Nicht-Religiösität in meinem Lebensumfeld keinen Unfrieden durch Konkurrenzdenken (nach dem Motto "nur wir sind die besten Gläubigen, kommen alle in den 1. Himmel" ;-)) oder dergleichen verursacht, sondern dass ein tolerantes, wertschätzendes, achtsames, respektvolles und bereicherndes Miteinander möglich ist. Ja, selbstverständlich ist.
    Geändert von Effi (22.09.2012 um 13:30 Uhr)

  2. #2
    jens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Ja, aber auch der Umgang mit anderen nichtgläubigen Menschen, die mich mit ihren wertvollen Wertevorstellungen, ihrem humanen Weltbild, ihrem persönlichen, politischen wie auch gesellschaftlichen Engagement, sich positiv in die Gesellschaft einzubringen inspirieren.

    Ich empfinde es als wertvoll, dass Religiösität oder Nicht-Religiösität in meinem Lebensumfeld keinen Unfrieden durch Konkurrenzdenken (nach dem Motto "nur wir sind die besten Gläubigen, kommen alle in den 1. Himmel" ;-)) oder dergleichen verursacht, sondern dass ein tolerantes, wertschätzendes, achtsames, respektvolles und bereicherndes Miteinander möglich ist. Ja, selbstverständlich ist.
    Unbedingt! Vielen Dank, das ist eine sehr wichtige Ergänzung. Die Ehemaligen, die ich kenne haben heute ein ziemlich weites Herz als Lehre aus dem, was sie erlebt haben. Und was ist schon heilig dran, wenn man noch den letzten sündigen Gedanken auf Knien beim Propheten ausbekennt und den Menschen draußen geht’s schlecht?
    Mir war in meinem post aber wichtig in diesem Zusammenhang darzustellen, dass es eben tatsächlich auch das „andere“ Christsein gibt, das aufbauende und menschenfreundliche, das Nicht-Verurteilende.

    Die Wege, die Menschen nach Spätregen gingen, sind so bunt wie das Leben selbst. Und es ist toll wenn Menschen ihren Weg draußen im Leben finden. Das kann man allen wünschen, die das vor sich haben. Vielleicht bist Du einen ganz anderen Weg wie ich gegangen. Eines aber verbindet uns alle. Wir mussten uns schon sehr früh sehr viele Gedanken machen über uns und das Leben, die Menschen, den Glauben und unseren ganz eigenen Weg. Der manchesmal nicht vorgebahnt oder erkennbar war, sondern den manche sich auch erkämpften gegen äußere und innere Widerstände und Zweifel.

    Schönen Samstag noch
    J.

  3. #3
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jens Beitrag anzeigen
    Unbedingt! Vielen Dank, das ist eine sehr wichtige Ergänzung. Die Ehemaligen, die ich kenne haben heute ein ziemlich weites Herz als Lehre aus dem, was sie erlebt haben. Und was ist schon heilig dran, wenn man noch den letzten sündigen Gedanken auf Knien beim Propheten ausbekennt und den Menschen draußen geht’s schlecht?
    Mir war in meinem post aber wichtig in diesem Zusammenhang darzustellen, dass es eben tatsächlich auch das „andere“ Christsein gibt, das aufbauende und menschenfreundliche, das Nicht-Verurteilende.

    Die Wege, die Menschen nach Spätregen gingen, sind so bunt wie das Leben selbst. Und es ist toll wenn Menschen ihren Weg draußen im Leben finden. Das kann man allen wünschen, die das vor sich haben. Vielleicht bist Du einen ganz anderen Weg wie ich gegangen. Eines aber verbindet uns alle. Wir mussten uns schon sehr früh sehr viele Gedanken machen über uns und das Leben, die Menschen, den Glauben und unseren ganz eigenen Weg. Der manchesmal nicht vorgebahnt oder erkennbar war, sondern den manche sich auch erkämpften gegen äußere und innere Widerstände und Zweifel.

    Schönen Samstag noch
    J.
    Ohja, ohja, an die Sündenbekenntnis auf Knien vor auserwählten Zeugen kann ich mich auch noch erinnern. Wie ich als kleines Schulkind nach Sünden grübelte, um auch ja in den Himmel mitgenommen zu werden, wenn Jesus kommt.

    Ich bin mit den weiteren Entwicklungen meines Lebens glücklich und zufrieden. Und dankbar für das Glück und die Zufriedenheit :-).

    Ich frage mich gerade, welcher Generation du wohl angehörst, ob wir uns wohl kennen?

    Ebenso einen schönen Samstag!

  4. #4
    jens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen

    Ich frage mich gerade, welcher Generation du wohl angehörst, ob wir uns wohl kennen?

    Ebenso einen schönen Samstag!
    Klar kennen wir uns. Ich bin der Typ vom Nachbartisch, der Dich sonntags in der Kinderstunde immer geärgert hat (grins).
    Nein, keine Ahnung. Aber es ist ja gerade das traurige, dass wir ja austauschbar sind, über Jahrzehnte und Generationen hinweg immer die gleichen Probleme und Konflikte.

    Effi, letztendlich ist unsere Erfahrung wichtig, dass ein Ausstieg und Neuanfang gelingen kann, bei allen Rückschlägen, die auch mal auftreten können. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, bei jedem sind andere Konstellationen und Herausforderungen. Beim einen gerade mehr der Existenzaufbau „draussen“, beim anderen die innere Ablösung und Heilung. Und da hast du ja einige Themen aus deiner Kinderheit angerissen. Das kann ich gut nachvollziehen. Antichrist und grosse Trübsal waren oft wichtiger als befreiender Glaube an einen liebenden Gott.
    Wobei ich denke, dass es andere schwerer haben wie du oder ich: beide Ehepartner in Spätregen und man ist sich nicht einig, da kann man nicht einfach gehen. Keine Berufsausbildung und nach 30 Jahren Glaubenshaus ist man plötzlich auf sich alleine gestellt und muss sich eine Existenz aufbauen etc. etc. .

    Eine gesegnete kommende Woche

    LG
    J.

  5. #5
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jens Beitrag anzeigen
    Klar kennen wir uns. Ich bin der Typ vom Nachbartisch, der Dich sonntags in der Kinderstunde immer geärgert hat (grins).
    Nein, keine Ahnung. Aber es ist ja gerade das traurige, dass wir ja austauschbar sind, über Jahrzehnte und Generationen hinweg immer die gleichen Probleme und Konflikte.

    Effi, letztendlich ist unsere Erfahrung wichtig, dass ein Ausstieg und Neuanfang gelingen kann, bei allen Rückschlägen, die auch mal auftreten können. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, bei jedem sind andere Konstellationen und Herausforderungen. Beim einen gerade mehr der Existenzaufbau „draussen“, beim anderen die innere Ablösung und Heilung. Und da hast du ja einige Themen aus deiner Kinderheit angerissen. Das kann ich gut nachvollziehen. Antichrist und grosse Trübsal waren oft wichtiger als befreiender Glaube an einen liebenden Gott.
    Wobei ich denke, dass es andere schwerer haben wie du oder ich: beide Ehepartner in Spätregen und man ist sich nicht einig, da kann man nicht einfach gehen. Keine Berufsausbildung und nach 30 Jahren Glaubenshaus ist man plötzlich auf sich alleine gestellt und muss sich eine Existenz aufbauen etc. etc. .

    Eine gesegnete kommende Woche

    LG
    J.

    Ja, das wünsche ich allen Menschen, die glauben möchten, dass ihr Glaube ein befreiender an einen liebenden Gott sein möge.

    Dir auch eine angenehme Woche

  6. #6
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Ohja, ohja, an die Sündenbekenntnis auf Knien vor auserwählten Zeugen kann ich mich auch noch erinnern. Wie ich als kleines Schulkind nach Sünden grübelte, um auch ja in den Himmel mitgenommen zu werden, wenn Jesus kommt.
    Ich bin mit den weiteren Entwicklungen meines Lebens glücklich und zufrieden. Und dankbar für das Glück und die Zufriedenheit :-).

    Ich frage mich gerade, welcher Generation du wohl angehörst, ob wir uns wohl kennen?

    Ebenso einen schönen Samstag!
    Nachtrag zu Manipulation: Meinte Indoktrination, also Belehrung die keine Diskussionen wünscht oder keinen Widerspruch zulässt.
    Ist so traurig, wenn in unserem demokratischen Staat Menschen gezielt manipuliert werden oder sich manipulieren lassen, wenn der Mut zu Kritik systematisch ausgeschaltet wird und das alles zur Durchsetzung ideologischer Absichten.
    Verfügbare und vielfältige Informationsmöglichkeiten werden dann eingeschränkt, da die der Ideologie widersprechenden Informationen zurückgehalten werden. Wer dennoch drauf kommt und sich damit auseinandersetzt und evtl. sich traut seine Erkenntnisse zu äußern, der muss mit entsprechenden Folgen rechnen. Das ist Psychoterror.

    Für mich ist auch das Gefühl der innerlichen Freiheit von besonderer Bedeutung. Ich kann klar und authentisch leben, muss mich keiner Doppelzüngigkeit schämen, nicht hintenherum, nicht Wasser anpreisen und Wein trinken... usw. ... ich erfahre soziales Miteinander als Entwicklungsprozess, der sich u.a. durch seine Fehlerfreundlichkeit (aus Fehlern lernen, erfahren wie etwas nicht funktioniert, um nach anderen Lösungen zu suchen)auszeichnet.

  7. #7
    jens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen

    Für mich ist auch das Gefühl der innerlichen Freiheit von besonderer Bedeutung. Ich kann klar und authentisch leben, muss mich keiner Doppelzüngigkeit schämen, nicht hintenherum, nicht Wasser anpreisen und Wein trinken... usw. ... ich erfahre soziales Miteinander als Entwicklungsprozess, der sich u.a. durch seine Fehlerfreundlichkeit (aus Fehlern lernen, erfahren wie etwas nicht funktioniert, um nach anderen Lösungen zu suchen)auszeichnet.
    Das trifft genau den Punkt. Wo Fehler immer nur als Fehlverhalten oder gar Versagen angesehen werden entsteht ein Klima der Härte, Unbarmherzigkeit und Unehrlichkeit (=“Schein“-Heiligkeit), aber auch Versagensängste, Selbstzweifel bis zu psychischen Krankheiten. Auf Gemeindeebene führt es zu öffentlichem Pranger und Unterdrücken von Konflikten, weil auch konstruktiver Streit und Reden über Missstände als störend eingestuft werden. Ich lebe heute in einer anderen Welt, wie wahr. Fehler im zwischenmenschlichen Miteinander sind eine Möglichkeit des Lernens oder gegenseitigen Vergebens. Das ist eine fundamental andere Herangehensweise an unsere menschliche Unzulänglichkeit.

    LG
    J.

  8. #8

    Standard

    Hallo Leutz, ich bin Bambule. Der neue Anmeldeprozess hat bei mir komische Früchte getragen. Die Mods werden mich aber zeitnah umbenennen.
    Ich verfolge diesen Thread seit kurzem und muss hier mal korrektiv eingreifen.
    Das geht ja mal gar nicht, was ihr hier schreibt. Ihr malt ja ein völlig verzerrtes Bild, das muss mal zurechtgerückt werden! - Denn die Wirklichkeit ist ja viel schlimmer ...

    ..
    ..

    Ok - Spaß *g*
    Naja, ein bisschen Ernst war mit versteckt.
    In der Tat wissen wenige, was unter dem Teppich liegt. Und doch gibt es hier eine Verallgemeinerung, die damit auch nicht korrekt zutreffend ist. Ich möchte hier mal ein bisschen Differenzierung reinbringen.
    Irgendwie scheint ihr auch Leute wie Pilger und Jimmy777 inzwischen verschreckt zu haben (naja, immerhin hat Jimmy777 versprochen sich nochmals zu melden). Ich würde mich freuen, wenn diese weiter am Austausch teilnehmen würden ...

    Eine Differenzierung, wie ich sie gerne reinbringen würde, nimmt einige Seiten in Anspruch, weiß nicht, ob ich das so hinkrieg. Ich fang also mal klein an, weitere Beiträge folgen. Sehen wir mal, wie's sich entwickelt ...

    Zuerst möchte ich auf die Personenkreise eingehen. Kramen wir mal die Mengenlehre der Grundschule aus der Tasche.
    Die Personenkreise kann man je nach Blickwinkel (Aspekt) in verschiedene Gruppierungen (Mengen) einteilen.

    Die Einfachste Gruppierung besteht in der Unterscheidung des Personenkreis der Hausbewohner und des Personenkreis der - ... ja, wie nenne ich diesen Personenkreis nun? Ihr Ehemaligen kennt den Begriff "Gemeinde" im SR-Jargon. Aber eigentlich ist der Begriff falsch, den damit sind ja aus bilischer Historie her Alle gemeint. Wie wär's mit 'Nicht-Hausbewohner'? Nein? .. Hmm .. 'Gottesdienstbesucher' ? Sorry, aber mir fällt wirklich kein griffiger Begriff ein, mit dem ich zufrieden wäre.
    Vielleicht hat jmd. einen Vorschlag. Bis dahin verwende ich mal den Begriff 'Glaubenshaus-Gemeinde'
    Es gibt also den Personenkreis der Hausbewohner, die ihren Lebensmittelpunkt in den versch. GH's haben. Sie sind damit auch den Leitungen (Hausleitung, Vorsteher, Präsident ...) unterstellt.
    Der Personenkreis der GH-Gemeinde sind dann die Gottesdienstbesucher, die die Gottesdienste regelmäßig oder unregelmäßig in Anspruch nehmen. Wochenendübernachtung in den GH's je nach Bedarf/Wunsch inbegriffen. Hier gibt es Niemandem, dem dieser Personenkreis unterstellt ist. (Ich rede erst mal nicht davon, daß das gem. Ziel i.d.R. ist, sich den Führungen Gottes zu unterstellen, in welcher Form und Ausprägung auch immer. Anmerkungen dazu aber gerne in einem späteren Abschnitt/Beitrag - Danke)

    Bezogen auf das sich entwickelte Thema hier, möchte ich aber noch von einem anderen Blickwinkel draufschauen. Und dabei auch betonen - und das glaubt mir bitte - Innerhalb SR gibt es viele, die mit verschiedenen Zuständen nicht einig sind und Änderungen herbeisehnen bis herbeifordern.
    Zu diesem Aspekt möchte ich 3 Personenkreise unterscheiden:
    Die Wissenden (z.t. auch nur: meinen zu wissenden), die Ahnenden und die Ahnungslosen.
    Mit Ahnungslose möchte ich hier keine Minderachtung ausdrücken, im Gegenteil, diese sind's, die bis heute noch sehr viel von den Gottesdiensten und der Gemeinschaft empfangen/mitnehmen. Von den vielen Sichtweisen meint eine davon, daß man diese Gruppe nicht in die durchaus vorhanden (oft oberflächlich/öffentlich nicht sichtbaren) Auseinandersetzungen hineinziehen sollte/dürfte. Hintergrund dieser Sichtweise ist dabei häufig Römer 14 (spez. Vers 15). Auch dazu: Anmerkungen bitte später. Nachdem, was ich von Jimmy bisher las, würde ich ihn diesem Personenkreis zuordnen.

    Was die Lehre und auch speziell die SR-Historie (darf ich hier auch bereits den Begriff Tradition verwenden?) angeht, gibt es einen weiteren Aspekt, eine Gruppierung vorzunehmen.
    Ganz grob kann man hier zw. den Personenkreisen von Bewahrern (Konservative) und Reformern unterscheiden. Während die Unterscheidungen zw. Hausbewohner und Haus-Gemeinde noch scharf abgegrenzt ist, gibt es hier auch fließende Übergänge. Auch dahingehend, daß aus Konservativen Reformer werden. Von diesem Blickwinkel aus müssen wir also Unschärfe akzeptieren. Auch gibt es Leute, die in dieses Schema einfach nicht reinpassen.

    Desweiteren würde ich noch zw. Täter, Opfer und un-be/ge-scholtene unterscheiden wollen.

    So, nun zur Mengenlehre. Ihr bekommt nun die Aufgabe diese verscheidenen Aspekte von Personenkreisen in beliebiger Weise zu vermengen. Wir erhalten dann Schnitt-, Teil-, Vereinigungs-, und weitere Mengen.
    Spätestens hier wird das in diesem Thread gezeichnete pauschale Bild bereits ungültig. Das heist nicht, daß es nicht Misstände gab und gibt. Es heisst vielmehr, das es auch Personenkreise gibt, denen mit einer Pauschalisierung Unrecht getan würde. Diese Differenzierung ist mir wichtig.
    Misstände gehen dabei - wie üblich - von denen aus, die Macht haben Misständnisse zu erzeugen ohne dafür direkt belangt zu werden, sprich von der Leitungsebene. Aber auch hier möchte ich auf einer Differenzierung bestehen. Eine Verallgemeinerung ist auch hier nicht erlaubt.
    Misstände von kleinen Leuten werden i.d.R. sofort geahndet und damit schnell eliminiert. Bei Machthabenden ist diese Ahndung ungleich schwerer, daher halten sich da Misstände länger, bzw. entstehen oft erst in Ausprägungen, die im Kleinen nicht möglich wären. Ich hab das nun allgemein formuliert, weil das auch allgemein zutrifft. Schaut euch bei euren Arbeitgebern um, schaut in die Politik - überall das selbe Spiel. Leider auch in Kirchen und Gemeinden und leider auch in SR ...

    Zurück zur Mengenlehre. Es gibt also Konservative und Reformer in der Gemeinde und bei den Hausgenossen. Und von den Hausgenossen das selbe auch in der Leitungseben bis zum Präsidenten hoch.
    Die Konservativen kann man dabei weiter unterscheiden in festgefahrene Sichtweise und Überzeugungen (auch durch Prägungen, die z.T. hier bereits angesprochen wurden) und wiederum [unterscheiden] in Bewahrertum aus perönlichen Gründen wie Machterhaltung, etc. Und das Ganze gibts natürlich auch im Mix ...

    Die Reformer kann man wiederum weiter aufteilen in Gemäsigte (die z.B. die oben aufgezeite Sicht bzg. Röm. 14 in Bezug auf die 'Unwissende' haben) bis hin zu den radikal Reformern, die auch ganz schön Unruhe reinbringen können.

    Einigen war es auch irgend wann einfach zu viel und sind gegangen. Wg. persönlicher negativen Erlebnissen, weil der Reformprozess nicht schnell genug geht, weil man den Eindruck hatte, daß sich eh nix bewegt, weil man keine Lust hatte auf Auseinandersetzung, weil man's woanders schöner fand oder auch einige andere Gründe. Schwerpunktmäßig sind die Gegangenen aber eher oder gar überwiegend dem Reformflügel zuzuordnen, so daß mit dem Weggehen der prozentuale Anteil an Konservativen sich vergrößert.
    Auf der anderen Seite bringt das unscharfe Geblubber von Konservative/Reformer und Wissenden/Ahnenden auch Einsichten und Sinneswandel hervor, so daß durchaus auch aus Konservativen Reformer werden.

    Zu welcher Gruppierung ich mich zurechne? Nun, ich bin kein Hausbewohner. Den Rest lasse ich euch als Haus- oder Knobelaufgabe

    Was dich noch angeht, Jens:
    Zum ersten, ich hab keine Ahnung, was du erlebt hast, ich nehme aber mal an, du warst auf jeden Fall Hausbewohner. Ich weiß aber, daß (vor allem in der Vergangenheit) blöde Dinge gelaufen sind, bei denen Täter nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern eher gedeckt wurden. Ich schäme mich dafür und als Teil von SR möchte ich mich bei dir entschuldigen. (Zur Klarstellung: ich schreibe hier persönlich und nicht in irgend einem Auftrag oder so)

    Zum zweiten: Es ist ein Reformprozess in Gange. Und zwar auch getragen von ganz oben her. Unser jetztiger Präsident hat hier ein klares Commitment. Hier kommt bisher nicht vorstellbare Klarstellung rüber. Von der menschlichen Seite könnte ich mir aktuell keinen besseren Mann für dieses Amt in SR vorstellen (Allerdings kenn ich ja auch nicht alle). Bei dem Hintergrund, den ich bei dir wahrnehme, wärst du sicher überrascht.
    Von der Leitungsseite betrachtet, würde ich mir aber mehr Standing und Durchsetzungsvermögen wünschen. Weiter vorne hast du einen Punkt des jetztigen Präsidenten betreffend angesprochen. Ich weiß davon nichts, vermute aber mal, daß hier das Thema Standing eine Rolle spielt.
    Und das ist das große Durcheinander momentan, der große Tanker SR wird um 90° gewendet. Du kannst dir sicher vorstellen, welche Machtströmungen da aufeinander prallen. Die einen sind über manche Dinge, die an die Oberfläche kommen entsetzt und wollen sofortige Aktionen. Andere drängen stark nach links. Bisherige Machthaber versuchen die Wendung auszubremsen, konservative Strömungen sind entsetzt über Lotterlichkeit, usw. Und der Präsident ist da mitten im Fokus.

    Weder das Bild der heilen Welt, wie von Jimmy und anderen gezeichnet, noch das Bild des Sektenmonsters SR ist korrekt. Fakt ist, daß es viele Missstände (und Verletzungen) gab, fakt ist aber auch, daß durchaus auch viel Weizen dabei ist.
    Ich selbst gehörte jahrelang zu den Ahnungslosen und ich habe viel profitiert. Nun ich aber von versch. Dingen Kenntnis habe, muss ich mich entsprechend positionieren. Ich will aber auch das Kind mit dem Bade nicht ausschütten - ob mir das gelingt?

    Von der Beitragslänge hab ich euch bereits überstrapaziert. Ich hoffe, mein Differenzierungsdrang konnte nachvollzogen werden. Differenzierung ist auch noch in weiteren Aspekten nötig. Habe das Vornehmen, weitere Beiträge dazu zu platzieren.
    Eine letzte Bitte noch: Schreibfehler könnt ihr gerne einsammeln und bei der nächsten Samelstelle abgeben :P

    LG
    Bambule

  9. #9

    Standard

    Beitrag berichtigen geht hier leider nicht, daher NACHTRAG:
    Ich vergaß eine weitere Gruppierung, die die Mischungsvarianten weiter aufputscht. Dies betrifft in diesem Thread zumindest Effi:
    Die Gruppe derer, die im Laufe ihres Lebens zu SR gestoßen sind, die Gruppe derer, die in den SR Haus-Gemeinden aufgewachsen sind und die Gruppe derer, die in den GH's geboren oder als junge Kinder (mit ihren Eltern) in die GH's gekommen sind.
    Peppt die hier verwendete Mengenlehre noch ein bisschen weiter auf ...

  10. #10
    jens Gast

    Standard

    Lieber Bambule,

    find ich cool, dass Du einsteigst. Es ist gut, dass du nochmals einige Strukturen und Begriffe darstellst, setzt man als (Ex)-Insider voraus, sollte man aber nicht. Dein Beitrag ist sicher nicht zu lang, es ist ein schwieriges Thema und die, die betroffen sind haben sicher keine Probleme mit der Länge. Ich gehe jetzt erstmal nur auf einzelne Punkte ein, auf andere später.


    Zitat Zitat von randall.e Beitrag anzeigen
    Irgendwie scheint ihr auch Leute wie Pilger und Jimmy777 inzwischen verschreckt zu haben (naja, immerhin hat Jimmy777 versprochen sich nochmals zu melden). Ich würde mich freuen, wenn diese weiter am Austausch teilnehmen würden ...
    Trotz unterschiedlicher Meinung in der Sache habe ich menschlich grossen Respekt, dass sich Jimmy777 sozusagen in die Höhle des Löwen begeben und sein Spätregen mit Zähnen und Klauen verteidigt hat. Eines ist aber auch klar geworden. Über wichtige Vorgänge war er trotz seines Engagements und viel Verwandtschaft in Spätregen nicht informiert. Er hatte das finanzielle Konzept der Spätregen Mission dargelegt und vermutete, dass andere Gemeinden es neiden würden. Ich glaube deshalb nicht, dass er wusste, was ihn am 16.9.2012 im Gottesdienst erwarten würde. Da wollte er ja wegen den Vorwürfen nachfassen. Du wirst die Erklärung kennen, die da verlesen wurde. Du kannst ja selbst hier im thread auf die Zuspitzung der Situation in den letzten Wochen eingehen, bevor Gerüchte aufkommen.
    Die Differenzierung der Strömungen kann ich gut nachvollziehen, ähnlich wars früher. Es ist wichtig, dass du dieses Bild vervollständigt hast, weil es verschiedene Grade der Betroffenheit unterstreicht. Dein Nachtrag war deshalb auch sehr wichtig.


    Zitat Zitat von randall.e Beitrag anzeigen
    Zum ersten, ich hab keine Ahnung, was du erlebt hast, ich nehme aber mal an, du warst auf jeden Fall Hausbewohner. Ich weiß aber, daß (vor allem in der Vergangenheit) blöde Dinge gelaufen sind, bei denen Täter nicht zur Rechenschaft gezogen, sondern eher gedeckt wurden. Ich schäme mich dafür und als Teil von SR möchte ich mich bei dir entschuldigen. (Zur Klarstellung: ich schreibe hier persönlich und nicht in irgend einem Auftrag oder so)
    Danke, dass du das mit der Entschuldigung schreibst, ich schätze das sehr. Klar sind da negative Erfahrungen. Aber die habe ich mit Hilfe anderer Menschen ausserhalb von Spätregen sehr gut verarbeitet. Ich kann mit Effie sagen, dass ich im Leben sehr glücklich bin. Wobei der Weg dahin nicht einfach – aber sehr bewusst- war. Das ist nicht das Problem. Je mehr ich mich aber mit anderen unterhalte desto sprachloser bin ich, welche Spuren das Spätregen System im Leben der Menschen hinterlassen hat, wie die Verletzungen immer ähnlich sind und dass manche noch mit offenen Wunden leben.

    Weils schon spät ist, möchte ich es für heute dabei bewenden lassen und danke für deinen post.

    Gute Nacht!
    J.


 

 Besucher kamen mit folgenden Begriffen auf diese Seite:

spätregen mission

warum wurde der spätregen-mission die gemeinnuetzigkeit aberkannt

spätregenmission

mission gnadenkinder
Warum wurde der Spätregenmission die Gemeinntzigkeit aberkannt

Stichworte

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •