Hi mirabo,
hi effi,
als Kinder haben wir alle hinterfragt, wieso wir „normalos“ am Speisesaal in Libanon bis raus zum Ausgang in Reihe standen und die stolzen Werkersfrauen mit ihren blauen Hüten, weissen Kleidern und klappernden weissen Schuhen an der Schlange vorbei rechts im Werkersspeisesaal verschwanden. Diese hierarchischen Privilegien stabilisierten aber auch das System. Wer endlich mal oben war, wollte sie nicht mehr hergeben und wehrte Änderungen eher ab. Das Problem bei mir war damals, dass ich ja auch richtig glauben wollte und ich war eine Zeit lang ziemlich angepasst. Ich weiss aber noch genau, wo ich für mich beschlossen habe, dass es reicht.
Dann kam die Zeit wo viele aufgestanden sind und die Misstände benannt hatten - so wie Mirabo. Sie haben mit der Leitung gerungen. Genau die Punkte die ihr ansprecht. Es gab sogar Glaubenshauseltern, die in ihrem Glaubenshaus die Misstände abstellten. Kein Werkersessen, professionelle Buchhaltung … . Ich führe nicht weiter aus wie „das System“ mit diesen gefährlichen Abweichlern umging … . Viele gingen, ich auch. Ich habe dann wie Effi das Glück gehabt, dass ich mein junges Leben ohne die Spätregen Mission selbst aufbauen konnte, rechtzeitig bevor ich zu sehr mit ihr verwoben wurde. Ist das vieleicht der entscheidende Unterschied zu mirabo? Wobei es mich glaubensmäßig schon belastet hat.
Ich hatte nie vor, mich nach so vielen Jahren noch so stark mit dem aktuellen Zustand der Spätregen Mission zu beschäftigen. Aber je mehr ich mich hier im thread reinkniete, desto sprachloser und interessierter wurde ich. Ich traute meinen Augen nicht. Genau die gleichen Probleme wie damals. Ich habe ein déja-vu Erlebnis nach dem anderen. Alarmiert war ich, als ich ihre websites à la www.spaetregen-mission.at las. Die kommen absolut harmlos daher und lassen ahnungslose Leser in die Sektenfalle tappen. „ ...und geben dem Wirken des Heiligen Geistes Raum in unseren Gottesdiensten“, und das ist alles was dort zum Thema Prophetie gesagt wird!
Mirabo, Dein mutiges Eintreten für Veränderung ist unheimlich wichtig, auch wenn du - wie viele andere vor dir - nicht viel verändern oder verhindern konntest. Und wenn es nur deshalb ist, dass man den Verantwortlichen sehr wohl früh mit den Problemen konfrontiert hatte und sie trotzdem anderst handelten. Das tragische ist, dass sie eben viele mit in den Schlamassel reissen ... . Und wenn selbst Du noch überrascht wurdest von den Missständen, dann zeigt es doch nur was für ein abgewirtschaftetes korruptes System es ist.
Schönen Abend
J.
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