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  1. #471
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Leon777 Beitrag anzeigen

    Ist schon sehr gut möglich, dass die Abwanderung vieler Menschen, die schwierige Situation, in der sich die SR befindet, eine Veränderung gegenüber den Verbliebenen gebracht hat. Sie berichteten auch, dass sie bereitwillig Auskunft bekamen, wofür ihre Spende benutzt wurde. Das Alles bezieht sich aber auf die Zeit, nach 2008, als der große Führungswechsel stattgefunden hat. F.v.V. statt P.v.V. an der Spitze. Ausserdem gibt es keine Alleinherrschaft mehr, sondern alles Wichtige, wird durch ein gewähltes Gremium entschieden. So weit die Informationen, die man mir gegeben hat.
    Um mir ein objektives Bild zu machen, werde ich nicht daran vorbei kommen, selbst nach einem GH zu fahren und Fragen zustellen, evtl. auch Gottesdienste zu besuchen.
    Ich möchte auch gerne Herrn M.I. den ersten Vorstand kennen lernen. Bin gespannt, was ich antreffe.
    Es würde mich echt freuen, wäre vieles anders. Würde Liebe und Wertschätzung fokussiert anstatt die Bekämpfung des Teufels und dadurch Angst vor dem Bösen, das überall lauert oder gar in einem drin steckt.
    Es würde mich freuen, wären psychologische Standards wie z.B. die bedeutsame Bedeutung von Selbstwert auch in SR angekommen. Also Selbstwert entwickeln und wertschätzen, anstatt Selbsterniedrigung oder Selbstreduzierung propagieren und anstreben.

    Der Führungswechsel brachte den Erzählungen deiner Freunde nach große Veränderungen. Ich würde das begrüßen, kann mir das aber nur schwer vorstellen, wenn dennoch die Größe und Liebe fehlt, durch das SR-System begünstigt verwundeten, ganz schlimm verwundeten Menschen endlich ihre Verwundungen ernsthaft abzunehmen, damit diese schlimmen Wunden endlich anfangen können zu vernarben.

  2. #472
    Effi Gast

    Standard

    Was mich stutzig macht und auch stört ist das Menschenbild, das früher in SR vermittelt wurde und auch heute noch vermittelt wird. In Pals Beiträgen kam das u.a. ganz gut rüber, dass es darum geht, Menschen als "Mangelware" zu betrachten, die durch Spätregens geistliche Zurüstung verbessert werden kann... vom schlechten Menschen zum Jesus gleichen oder so ähnlich. Die Haltung "Der Mensch ist schlecht und muss durch SR-Praktiken erstmal verbessert werden" habe ich eher auf umgekehrte Weise erlebt. Menschen werden nicht "schlecht" geboren. Sie werden maßgeblich durch ihre Umwelt geprägt. Bereits ihre frühen Sozialisationsbdingungen sind entscheidend für ihren Entwicklungsverlauf. Auf mich hatten SR-Inhalte eher beängstigende Wirkung. Sie behinderten die Entwicklung eines freien und gesunden Geistes und Körpers.
    Ein Gott, der Menschen solche komplexen und aufwändig konstruierten Gehirne schenkt, der möchte doch vermutlich, dass diese sinnreich und klug zum Einsatz kommen, auch die emotionale Intelligenz betreffend und möchte doch sicherlich weniger oder nicht, dass das limbische System für angstmachende, erniedrigende, selbstzweiflerische, ja, derartig negative Verinnerlichungen missbraucht wird.

    Wir wissen heute so viel über unsere Entwicklung, unsere Entwicklungschancen, über günstige Voraussetzungen und deren Auswirkungen. Jeder Mensch ist im Besitz von Stärken und Schwächen, mit beidem ist ein guter Umgang zu finden. Eine tolle Herausforderung, die unser Menschsein ausmacht und bereichert. Beides, Stärken wie auch Schwächen haben ihre Berechtigung. Beides gehört zu uns. Aus beidem können wir viel lernen.

    SR setzt auf Emotionen, anhand ihrer Heiligungsgedanken gut zu sehen und Emotionen haben Wirkung auf Denkprozesse und Entscheidungen. Tja, so entsteht Manipulation.
    Das tragische ist, dass oftmals mit negativen Emotionen manipuliert wird und das wiederum begünstigt Abhängigkeiten. Wer sich erstmal pauschal mangelhaft und fehlerhaft empfindet, der braucht "Reinigung" und "Zurüstung"...

    Nein, nein, ich mag nicht glauben, dass Gott sich das so gedacht haben mag.
    Ich mag ihn mir menschenfreundlicher vorstellen, von vornherein. Mein Gott macht die Menschen nicht erst klein und nichtig, um sie gefügig zu machen. Er versteht was von Selbstwert, Wertschätzung, Entwicklung...
    Geändert von Effi (07.12.2012 um 16:20 Uhr) Grund: Tippfehler verbessert

  3. #473
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    Der Mensch als „Mangelware“…

    Ist das nicht generell ein Problem der christlichen Religion?

    Der Mensch, so grundsätzlich durch und durch böse und schlecht, ja nicht mal ein Pünktchen von etwas Gutem an ihm….
    Ja, das Menschsein (Fleisch) wird verworfen (dagegen hat der Ewige uns extra in dieses „Fleisch“ hineingesetzt) und nur das geistige bis vergeistlichtes bringt das verkündete Wahre.
    Nicht mehr ein Glaube des Tuns, sondern des „Bekennens“ (und zwar an etwas, was Jesus nicht gelehrt hat).

    Aber nur genau diese Ideologie bringt (sollte hervorbringen) dann den perfekten Menschen hervor.

    Ja, ich glaube auch nicht, dass sich Gott das so gedacht hat…..


    Sorry, aber wenn ich von solchen Ideologien höre, die Menschen geistlich missbrauchen und in Abhängigkeit bringen (machen die Kirchen ja auch), dann ist da nicht „Gott“ der "Urheber" solcher Lehre, sondern Menschen machen sich Religionen, was zu Glauben sei.

  4. #474
    Effi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Der Mensch, so grundsätzlich durch und durch böse und schlecht, ja nicht mal ein Pünktchen von etwas Gutem an ihm….
    Ja, das Menschsein (Fleisch) wird verworfen (dagegen hat der Ewige uns extra in dieses „Fleisch“ hineingesetzt)...
    Ja, ganz schön unachtsam, so mit dem gottgewollten Menschsein umzugehen. Als Mutter schmerzte es mich, würden meine Kinder "ihr Fleisch", ihr Menschsein (Körper, Seele, Geist) nicht wertschätzen. Einem liebenden Vater wird es da wohl nicht anders ergehen.
    In SR muss er diesbezüglich einiges aushalten...


    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    ... und nur das geistige bis vergeistlichtes bringt das verkündete Wahre.
    Ja, das Vergeistlichte wird zum Lebensinhalt erhoben. Doch was ist das???
    Geistige Haltungen entspringen kognitiven Denkleistungen, die für unsere Lebenspraxis notwendig sind.
    Aber die vergeistlichten Heiligungsvorstellungen sind etwas abgehobenes, spiritueller Art, irgendwie abgespalten von der Realität, denn sie existieren munter weiter, auch wenn Veruntreuung oder Missbrauch stattfindet.
    Diese Heiligungsvorstellungen bringen -etwas extrem ausgedrückt- den einen Überfluss und den anderen Beschränkung bis Knappheit. Sie begünstigen Bevorzugung und Benachteiligung. Sie werden willkürlich eingesetzt und gelebt. So sind sie Druckmittel.

    Was wäre eigentlich, wenn alle Menschen so dächten, dass es hier auf Erden einzig und alleine um "Zubereitung" und Heiligung ginge?
    Geändert von Effi (07.12.2012 um 20:03 Uhr)

  5. #475
    Effi Gast

    Standard

    Nachtrag: Diese Abgehobenheit begünstigt wiederum elitäres Denken und Handeln, nämlich, dass die Leute glauben für die "geistliche Zubereitung" beste Himmelsplätze zu erhalten. Dass die "geistliche Zubereitung" von Leid, Erniedrigung, Minderachtung (auch Selbstverleugnung oder Selbstreduktion) geprägt sein kann, das verstärkt martyrerhaft ein merkwürdiges Belohnungsdenken, nach der Devise "wir leiden für den Himmel"

  6. #476
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    20

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    ---------------------------
    Vom 2.12.2012, 23:44
    Zitat von Geher

    "Alle Arbeit soll für den Schöpfer gemacht werden, so gut man konnte, egal für wen oder für wieviel.
    Essen und Unterkunft sind gewährleistet und somit soll das irdische nicht von der Geistlichkeit ablenken.

    Zitat von Effi:
    "Ich kann mit solcher Weltfremdheit nichts anfangen.
    Sie strebten alle "Jesusähnlichkeit" an? Wollten "gottgleich" werden? Aber irgendwie so unpraktisch, so merkwürdig einseitig geistlich. Als mögliches Vorbild hat Jesus sein Leben mit bedeutsamen Werten versehen recht praktisch gelebt. Am praktischen Umgang miteinander ist Christlichkeit messbar..."
    --------------------------

    Inzwischen lese ich zwar mit aber hatte keine Zeit zum schreiben.
    Diese "Weltfremdheit" ist wie ich und viele andere verstanden haben wie es hätte sein sollen.
    Es konnte ja nie richtig so sein aber ist mit den Jahren immer weiter - sehr weit - davon abgekommen.
    Leider hab ich keine Information die als messbare Beweise heute effektiv gebraucht werden kann.
    Aber "Betriebsklima", Gesinnung, Einstellung und Auffassungen der GH-Einwohner hab ich wohl mitbekommen,
    Das sind Dinge die zu Ausserungen und Taten führen und diese sind messbar und oft auch vorauszusehen.
    Deswegen bin ich auch wenig erstaunt über das was ich im thread lese.

    Im Anschluss zu Alef's Bemerkungen sehe ich es so:
    Die christlichen Kirchenväter haben den Glauben so entwickelt dass man ihn ausnützen kann die Nachfolger zu manipulieren und die Kirche zu unterstützen.
    Die Ansicht dass der Mensch im Wesen sündig und schlecht sei ist ein Missverständnis wie z.B. dass Geld ein Uebel sei - während das Uebel die Liebe zum Geld ist.
    Das sündige ist die unbewusste Identifikation mit der eigenen Ich-Person anstatt die Erleuchtung zu erreichen dass Gott in einem lebt und dass man eigentlich das das beobachtende Bewusstsein IST.
    Das war jetzt nur ein unbeholfener Versuch von mir, mich auszudrücken und Missverständnissen ausgesetzt, hoffentlich können wenigstens manche das richtig verstehen.
    Das sg. Fleisch soll nach dem Grossen Buch unser Tempel sein. Und wer wohnt wohl in einem Tempel.

    Zum Anfangsthema von diesem thread:
    Wie ich es sehe, ist SR, abgesehen von einigen hochgetriebenen Eigenarten der Calvinistisch geprägten Buren-Afrikanerkultur,
    ein extremes Beispiel von solchen Glaubensentwicklungen und wird von folgenden Uebertreibungen charakterisiert:
    - Die Uniform der Frauen.
    Wobei es interessant ist dass es verschiedene Stile dieser Uniform gibt, für Wochentage und andere für Sonntage,
    welche "erreicht" werden müssen und dadurch den Status in der Hierarchie anzeigen.
    Es war die Begierde mancher SR-Dienerin um den "Mantel" tragen zu dürfen und das war dann das Endziel der Geistlichkeit.
    - Der Glaubensgrundsatz dass der "natürliche" Mensch im Wesen schlecht sei
    (deswegen braucht er unbedingt das "Licht" von SR und muss immer wieder "geläutert" und bestraft werden),
    - Prophezeihungen wodurch "Wahrheiten" aufgedeckt werden und das Schlechte des Menschen bestätigt wird
    (ein wunderbares Instrument zur Manipulation, deswegen auch absolut über die Bibel gestellt damit seine Macht gewährleistet ist),
    - Der fanatisch befolgte Grundsatz des Sündenbekennens nur mit designiertem Zeugen, das beichten ohne Zeuge sollte ja nutzlos sein
    (ich nehme an es begründet sich auf die sehr gute Empfehlung im Jakobusbrief betreffs Krankenheilung.
    Es wird in SR auch als Informationsquelle zur Manipulation ausgenützt).
    Nur die Leute "reines Herzens", d.h. die alle ihre Sünden bei einem Zeugen gebeichtet haben - und ja auch immer wieder tun müssen -
    sollen die "Heiligen" sein und mal in den Himmel kommen.
    Es wurde früher so betont dass man z.B. gar keine Musik anhoeren durfte von Leuten mit "unausbekanntem Herzen" sonst würde man dadurch beschmutzt.
    Ausgetretene / "ausgefallene" sollten ja wie die Pest vermieden werden.
    Ein Isoliermechanismus.
    Ich kann mir vorstellen dass die Informationen in diesem thread von SR als böse Verleumdungen und Lügen mit dem Ziel um SR schwarz zu schmieren, abgemacht werden.
    Fanatismus ist für aufrichtige Aeusserungen wie hier in diesem thread nicht offen.

    Was mehrere hier schon sagten, dass die neue D-SR Führung eigentlich nur nach der Pfeife der Obersten in SA tanzen, sehe ich auch so.
    D-SR Führer Nr.1 (MI) hab ich in Libanon in der Sonntagschule kennengelernt aber seitdem kaum mehr gesehen.
    Er konnte die Sonntagschullehrer/in besonders gut mit seiner Geistlichkeit beeindrucken, hat da schon "Zeugnis" gegeben.
    Vor kurzem wurde er mir mal empfohlen dass er vielleicht helfen könnte um jemand in USA schneller und billiger zu einer "green card" zu verhelfen.
    Konnte also anscheinend leicht gute Verbindungen mit Beamten oder Machthabenden bei Behörden machen, das scheint ihm zu liegen.
    D-SR Führer Nr.2 (HPS) hab ich in unserer Burschenzeit in Jatniel kennengelernt.
    Er war damals einer der wenigen die es schätzten wenn einer die Mannhaftigkeit hatte seine Fehler zu gestehen.
    Es ist zu hoffen dass er damit in seiner heutigen Position Positives auswirken kann.

    Nebenbei, eben gesehen:
    Zitat von Effi, heute von 20:56
    "Was wäre eigentlich, wenn alle Menschen so dächten, dass es hier auf Erden einzig und alleine um "Zubereitung" und Heiligung ginge?"

    Auf der Erde lernt jeder Mensch ziemlich schnell dass er sein Brot verdienen muss wenn er überleben will um den eigentlichen Lebenszweck zu erfüllen,
    dass Irdisches ein Mittel zum Ziel (das Geistliche) ist. Die meisten Leute vergessen dass schnell wieder und dann wird das Irdische zum Lebenszweck.
    Trotzdem kommt bei fast jedem ab und zu so ein hartnäckiger Verdacht auf dass der Zweck des Lebens eigentlich etwas Vergessenes sein muss:
    das sieht man besten wenn man schaut wie Menschen ihr Leben auf dem Sterbebett beurteilen.
    Aber so schauen die SR-Führer ja bestimmt auch nicht hin.
    Geändert von Geher (07.12.2012 um 21:49 Uhr) Grund: Bearbeitungsmangel

  7. #477
    jens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Geher Beitrag anzeigen
    - Prophezeihungen wodurch "Wahrheiten" aufgedeckt werden und das Schlechte des Menschen bestätigt wird
    (ein wunderbares Instrument zur Manipulation, deswegen auch absolut über die Bibel gestellt damit seine Macht gewährleistet ist),
    - Der fanatisch befolgte Grundsatz des Sündenbekennens nur mit designiertem Zeugen, das beichten ohne Zeuge sollte ja nutzlos sein
    (ich nehme an es begründet sich auf die sehr gute Empfehlung im Jakobusbrief betreffs Krankenheilung.
    Es wird in SR auch als Informationsquelle zur Manipulation ausgenützt).
    @Geher, ganz wichtig sind die Hinweise, dass Sündenbekennen (=Beichten) und prophetische Botschaften zur Machtausübung, Unterdrückung von Konflikten und Kritikern sowie zur Manipulation eingesetzt wurden. Also z.B., dass sich Propheten bei ihren göttlichen Botschaften aus der Beichte bedient haben. Diese Mechanismen der Kontrolle haben einen starken stabilisierenden Effekt auf das System "Spätregen" gehabt, in gleicherweise wie das elitäre Denken und die Opferwilligkeit der Mitglieder:

    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Nachtrag: Diese Abgehobenheit begünstigt wiederum elitäres Denken und Handeln, nämlich, dass die Leute glauben für die "geistliche Zubereitung" beste Himmelsplätze zu erhalten. Dass die "geistliche Zubereitung" von Leid, Erniedrigung, Minderachtung (auch Selbstverleugnung oder Selbstreduktion) geprägt sein kann, das verstärkt martyrerhaft ein merkwürdiges Belohnungsdenken, nach der Devise "wir leiden für den Himmel"
    Geändert von jens (07.12.2012 um 23:46 Uhr)

  8. #478
    jens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von jens Beitrag anzeigen
    Auszüge aus dem Sonntagsschulkurrikulum (Stand 2012) einer Spätregen Gemeinde in Südafrika, Kapstadt.Habs sinngemäß zusammengefasst, ich hoffe mal, es ist richtig übersetzt:

    Sack und Asche Rituale:

    Den Kindern soll folgendes beigebracht werden: Die Asche sei ein Symbol des Gehorsams und der Niedrigkeit. Asche streuen bringe aber nur was, wenn man zuvor das Blut Jesus darüber bringt und das Blut höher achtet wie die Asche.
    „Wir, die wir in Spätregen dem Herrn dienen haben das Privileg vom Heiligen Geist Methoden/Aufträge empfangen zu haben, wie wir Sack und Asche gebrauchen. Und wenn wir den Auftrag des Herrn gehorsam ausführen, segnet er uns entsprechend seiner Zusage“. Jeden Morgen soll man eine kleine Menge Asche auf die Zunge streuen, damit sie nur Worte zur Ehre des Herrn sprechen. Asche auf dem Kopf bewahrt den Verstand vor verkehrten Wegen. Man ist nur ein Bruchteil einer Sekunde mal nicht unter dem Blut des Herrn und schon könne Satan einen was machen lassen, was fatale Folgen hat.
    Asche in Schuhen bewahre davor, den Weg des Teufels zu gehen.
    Asche sei mit 7 Tropfen Olivenöl in Wasser aufzulösen. Dann muss man das Blut Jesu 7 mal darüber bringen und dann trinken zur Reinigung, Genesung und Verstärkung des Leibes.
    Wenn man ein neues Auto kauft, kann man Asche verwenden, um es rein zu beten.
    Nach einer Beerdigung werde die Asche dazu benutzt um einen von allen anklebenden Mächten zu reinigen.

    Blutbringen:

    Wir heben die Hand im Glauben um das Blut Jesu anzurufen und führen unsere Hand (Ref.: wörtlich gemeint) über unsere Augen, Ohren, Leib, Seele und Geist. Wir müssen immer das Blut in der Umgebung bringen wo wir uns bewegen und in unseren Häusern. Vor allem ums Haus herum und vorzugweise am Eingang. Dann können wir wenigstens in unseren Häusern in einer gereinigten Atmosphäre leben. Wenn wir zuhause es vernachlässigen, uns unters Blut zu bringen und den Herrn zu bitten, alle die anklebenden Mächte abzuschneiden, dann werden wir sie in unser Haus eintragen und die Geister werden Streit und Uneinigkeit verursachen. Blut übers Auto bringen bewahrt vor Unfällen und Blut über die Elemente (Wind, Regen …) vor Zerstörungen.

    Nichts aus dem Gottesdienst erzählen:

    Den Kindern soll folgendes beigebracht werden: Jesus habe Spätregen gelehrt, aus dem „Heiligtum“ (=Gottesdienstgeschehen) nichts weiter zu erzählen, vor allem keine prophetische Botschaften. Jesus spreche mit den Spätregen Christen aus dem Himmel heraus durch seinen Heiligen Geist. Die Person, durch welche der Herr zu ihnen spricht nennen sie das Sprachrohr oder der Prophet. Dies sei jemand, der durch das Wirken des Heiligen Geistes zubereitet sei, die unverfälschte Botschaft des Herrn an die Gemeinde weiterzugeben. Wenn man in das Haus des Herrn (=Glaubenshaus) komme und „unter dem Blut“ sei werde man verstehen, was der Herr durch die Botschaft des Propheten den Gottesdienstbesuchern sagen möchte.
    Erzählt man’s aber jemandem weiter, der nicht dabei war, so kann er es nicht richtig verstehen – er war ja nicht unter dem Blut Christi. Er interpretiere die Botschaft dann möglicherweise falsch, kritisiere es und komme dadurch in Gebundenheit. Dadurch kann es sein, dass der, der es ausgeplaudert hat verantwortlich dafür ist, dass der, der es gehört hat geistlich stirbt. Und dann O-Ton: „Die Frage stellt sich ob ich oder du die Ursache für den geistlichen Tod meines Bruders oder meiner Schwester werde.“ (Ref.: wohlgemerkt, hier geht es einzig darum, dass Kinder prophetische Botschaften, die sie mitbekommen, nicht ausplaudern sollen …!).
    Zusammenfassend wird als Lernziel vorgegeben, dass Kinder angehalten werden keine Dinge auszuplaudern. Dann O-Ton:“ Das kann gefährlich sein für das Kind selbst, aber auch für die Person, an die es das Kind weitergibt.“.[/I]

    J.


    Sack und Asche Rituale:
    http://spadereen.org.za/sondagskool/...%20en%20As.pdf
    Nichts aus dem Gottesdienst erzählen:
    http://spadereen.org.za/sondagskool/...%20Dienste.pdf
    Blutbringen:
    http://spadereen.org.za/sondagskool/...0Jesus%20C.pdf



    @leon777: Diese Vorstellungen sind 2012 auf der website der Spätregen Mission International, auf der auch die Deutsche Spätregen Mission ihren Auftritt hat, zu finden.
    Ich behaupte nicht, dass dies in allen anderen Kinderkirchen Spätregens so angewendet wird, dort mag es andere Kurrikula geben. Das ist auch nicht mein Punkt.

    Diese Vorstellungen sind mir von früher her sehr wohl bekannt. Sie sind wirr, menschenverachtend und krankmachend. Sie können (nicht nur!) Kinder in massive Ängste stürzen, den Glauben an einen liebenden Gott nachhaltig zertrümmern, man fühlt sich ständig in Hab-Acht-Stellung vor irgendwelchen Mächten der Finsternis und sie können Ausgangspunkt für spätere psychische Probleme wie Angsterkrankungen, Depressionen etc. sein.


    Hätte es einen Aufarbeitungsprozess nach dem grossen Führungswechsel 2008 in Spätregen gegeben, wäre dieses Kurrikulum sofort einkassiert worden. Man hätte diese wirren Vorstellungen zwangsläufig als Ursache massiver Probleme und Verletzungen erkannt. Und man hätte sich als Konsequenz eindeutig von solchen schlimmen Vorstellungen distanziert und wäre mit ausgestreckter Hand auf die Opfer zugegangen.


    Solche Vorstellungen haben 2012 aber immer noch Platz in der Spätregen Mission.


    Zitat Zitat von Leon777 Beitrag anzeigen

    Eine neue Führung einfach zu diskreditieren, da ihr Herkunft und Abstammung kennt, finde ich auch nicht richtig. Man sollte sie prüfen. Wollen sie eine Veränderung oder nicht?

    L
    Ich habe sie geprüft und halte den Aufarbeitungsprozess für nicht überzeugend, weil sie die Grundübel der Fehlentwicklungen und Verletzungen nicht klar benennt und Konsequenzen zieht.

    Zitat Zitat von Leon777 Beitrag anzeigen
    Das Alles bezieht sich aber auf die Zeit, nach 2008, als der große Führungswechsel stattgefunden hat. F.v.V. statt P.v.V. an der Spitze.
    L
    Ich denke, dass man dort Verletzungen inzwischen auch erkannt hat. Dem grossen Wechsel sind aber noch keine grossen Taten gefolgt (lessons learnt).

    Effi spricht mir aus dem Herzen:
    Zitat Zitat von Effi Beitrag anzeigen
    Es würde mich freuen, wären psychologische Standards wie z.B. die bedeutsame Bedeutung von Selbstwert auch in SR angekommen. Also Selbstwert entwickeln und wertschätzen, anstatt Selbsterniedrigung oder Selbstreduzierung propagieren und anstreben.
    Der Führungswechsel brachte den Erzählungen deiner Freunde nach große Veränderungen. Ich würde das begrüßen, kann mir das aber nur schwer vorstellen, wenn dennoch die Größe und Liebe fehlt, durch das SR-System begünstigt verwundeten, ganz schlimm verwundeten Menschen endlich ihre Verwundungen ernsthaft abzunehmen, damit diese schlimmen Wunden endlich anfangen können zu vernarben.

    Diese wirren Vorstellungen ("Einsetzungen") sind durch Prophetien u.a. der Sektengründern Frau Fraser in die Mission gekommen. Genauso wie ekstatische Phänomene wie Einstreiten (rhythmischer hämmernder Tanz zu sich ständig wiederholender Musik), Ringen (auf dem Boden hin und her wälzen) wodurch man in einen Tranceähnlichen geraten kann. „Losschütteln“ von Sünden unter lautstarkem Brüllen (=Teufel bestrafen) … . Wie steht die Mission heute dazu?


    Fazit:

    Mein persönlicher Eindruck ist (lasse mich gerne eines Besseren belehren), dass man seelsorgliche Probleme schon erkannt hat. Sie haben aber Angst vor glasklaren Ursachenanalysen, einer schonungslosen Umsetzung von Konsequenzen und ehrlichen Bereinigung der Vergangenheit. Warum? Weil es zwangsläufig an die "Substanz" von Spätregen geht, die prägenden Merkmale wie diese "Einsetzungen" und an die Rolle der Prophetie und Propheten und somit auch an die Prophetenrolle des heutigen Präsidenten. Persönliche Verstrickungen von Verantwortlichen in diese Spätregenschuld und Machtinteressen könnten ebenfalls Aufarbeitungen verhindern.

    J.
    Geändert von jens (08.12.2012 um 08:09 Uhr)

  9. #479
    Effi Gast

    Standard

    @ Jens:
    Ein sehr aufschlußreicher und schlüssiger Beitrag! Einer der viel Potential zum nachdenklich stimmen beinhaltet. Danke.
    Geändert von Effi (08.12.2012 um 11:23 Uhr)

  10. #480
    Effi Gast

    Standard

    Ich ergänze...
    Gott wird benutzt für eigene Zwecke, für Formung à la Spätregen. Es wird davon gesprochen, dass bei SR-Veranstaltungen die Leitung Gott, Jesus und dem Heiligen Geist übergeben wird. Da würde mich interessieren, was geschähe, würden einfach mal alle Beteiligten völlig abschalten und nichts tun, ernsthaft und wirklich. Es ist sehr schwer, nichts zu denken, unser Gehirn will arbeiten. Und: In unserem Gehirn ist schon viel abgespeichert mit dem gearbeitet wird.
    Das Gehirn ist das Organ für unsere Gedanken und Gefühle. Ein interessanter Link mit einfach zu verstehend
    en Inhalten ist dieser... http://www.grundmotorik.de/de/hjerne...ie Entwicklung . Dort wird das wesentliche der Gehirnentwicklung zusammengefasst.
    Derartige Inhalte lassen mich staunen und erfüllen mich mt Dankbarkeit - einfach genial wie wir aufgebaut sind.

    Solches Wissen hilft mir "Leitungsphilsophien" kritisch gegenüber zu stehen. Unsere komplexen Gehirne mit ihren vielen Vernetzungs- und Assoziationsmöglichkeiten sind durch individuelle Erfahrungen und unterschiedliche Sozialisationen geprägt, welche nicht komplett auszuschalten sind, sie beeinflussen unser Wesen und unsere Haltungen.

    Um in der Leitung von jemandem zu stehen, muss man von dieser "Leitung" eine Vorstellung entwickelt haben. Gelernte, verinnerlichte oder individuelle Leitungsvorstellungen direkt zu Gottes Leitung zu machen, erachte ich für überheblich und nicht angemessen.
    Vorallem ist in solchen Angelegenheiten Subjektivität und Objektivität ein gewichtiges Thema.
    Persönliche Verfassungen, Befindlichkeiten, Stimmungen und individuelle Gedankengänge sind eher von Subjektivität getragen als durch Objektivotät gekennzeichnet. Gilt auch bei den persönlichen Botschaften zu berücksichtigen, die angeblich von Gott direkt kommen, aber von einem natürlichen Menschen mit natürlicher Entwicklung überliefert werden.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Rituale gottgewollt sind. Sie beinhalten zu sehr die Gefahr, andere mit den "angeblichen Gaben" zu manipulieren oder unter Druck zu setzen. Auch Antipathien können damit Ausdruck finden, praktische Folgen haben.

    Wir sind nunmal Menschen und damit sollten wir uns abfinden. Oder besser: anfreunden :-)!

    Ich kann nicht nachvollziehen, dass eine (von Menschen konstruierte) "geistliche Leitung" (geprägt von bestimmten Ritualen und Denkweisen) mehr wert haben soll, als eine bereichernde und wertvolle Zeit miteinander. Miteinander gestaltet - als Menschen mit und für Menschen.
    Geändert von Effi (08.12.2012 um 13:10 Uhr) Grund: ergänzt


 

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