Zitat Zitat von net.krel Beitrag anzeigen
Hallo Absalom


Nein. Für mich nicht. Ich glaube z.B. nicht, daß es ein Irrglaube ist, zu glauben, daß Gott Liebe ist. Denn das ist ja auch eine Glaubensansicht. Und wenn alle Irrglauben wären, so auch diese.
Glaubst Du daß es ein Irrglaube ist, zu glauben, daß Gott Liebe ist? Ich kann mir bei dem was ich von Dir bisher gelesen hab kaum vorstellen. Berichtige mich aber gerne wenn ich mich irren sollte.


Ja, das sehe ich wiederum auch so. Auf irdischer, materieller Ebene ist Gott auch meiner Meinung nur bruchhaft zu fassen. Liebe ist davon meiner Meinung nach ein Bruchstück von Gott was wir selbst sogar hier auf materieller Ebene, mal mehr mal weniger, fassen können. Friede auch.


Ja. Ich bin sogar der Meinung dass die gesamte irdische, materielle Ebene, und alles was wir damit im Gleichnis darstellen, auch Gott, eine Art geistige Illusion ist, eine geistige Projektion ist, und keine Existenz in sich selbst hat, sondern vielmehr ein Produkt von der Energie/Licht Gottes, mitgeformt durch unseren [auch unbewussten] Geist, in unseren Bewustsein, ist.

Von daher, ja: Das was wir hier auf irdischer Eben erkennen ist nur ein Windhauch, ein Schatten des göttlichen, welches ewig und Ausserhalb aller Materie und Raum/Zeit existiert.


Meiner Meinung nach: Ja. Z.B. der weitverbreitet Irrglaube, wie wären Kinder der Materie, obwohl wir Kinder des Geistes, des Geistes Gottes sind.
Dieser materialistische Glaube irrt sich in meinen Augen. Ich finde es auch nicht verwerflich, einen Glauben als Irrglaube zu bezeichnen.


Doch, das bestimmt auch. Bei mir zumindest. Ist es bei Dir aber nicht auch so?

Ich mein: Hältst Du es nicht für einen Irrglauben, daß die Stimme Gottes damals, zur Zeit Moses, angeblich andordnete, daß Ehebrecher getötet werden sollten?
Was ich bis jetzt von Dir gelesen habe, denke ich, daß auch Du solch einen Glauben als einen sich irrenden betrachtest, oder?

Liebe Grüße Net.Krel

Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich punktuell auf deine Nachfragen eingehe.

Zu 1. In diesem Punkt gebe ich dir natürlich absolut Recht. Allerdings hat Liebe nicht unbedingt etwas mit Gott zutun. Zumindest nicht für den Atheisten. Dieser kann auch ohne Gott lieben und das manchmal ehrlicher und herzlicher wie so manch verklemmte Gottgläubige. Schaut man sich anderseits so manche Passagen in der Bibel an – und diese kritisierst du zu Recht – dann kann von Gottesliebe nicht mehr gesprochen werden, sondern nur noch von Grausamkeit und Lieblosigkeit. Und ebenso kann einseitige Liebe auch ein ganz furchtbarer Akt der Entäußerung sein. Die Fassetten sind auch hier sehr zahlreich.

Zu 2. Da kann ich nur zustimmen, es deckt sich mit meinem eingeschränkten/menschlichen Erleben und Erkennen.

Zu 3. und 4. Sehe ich ganz ähnlich. Wir brauchen Bilder und Metaphern die unser Gehirn produzieren kann. Schlimm ist nur, wenn man diese als Wahrheit verkaufen will.

Zu 5. Ich wusste nicht, dass dies eine Glaubensform ist. Man lernt eben nie aus. Lol

Zu 6. Natürlich ist es bei mir auch so, dass ich gewisse Ansichten als Absurdum und ja sicher auch namentlich als Irrglaube bezeichne. Ich wäre ein Lügner, wenn ich etwas anderes sagen würde.
Meine Herangehensweise an die sog. „heiligen Schriften“ und hier meine ich insbesondere das Tanach (A.T.) ist grundsätzlich wissenschaftlich orientiert. Das habe ich studiert und bis heute nicht bereut. Und natürlich weiß ich, wie in der frühen und mittleren Bronzezeit ethische, moralische und kulturelle Gegebenheiten bei den Völkern des mittleren und Nahen Ostens – inkl. Ägypten gehandhabt wurden. Die 5 Bücher der Weisung, sind ein Spiegelbild dieser Zeiten und man kann in einer jeden Hochkultur – von den Sumerern bis zu den Ägyptern – inhaltlich ganz ähnliches nachlesen. Und das solche Praktiken damals bei allen Völkern moralisch legitim waren ist kein Geheimnis und das dies angeblich Gott gewollt sei ist auch allen damaligen Kulturen zu eigen. Die Frage ist allerdings, wie geht man mit diesem Erbe um? Israels Rabbinen haben sich zumindest schon sehr früh und sehr deutlich davon distanziert und dies eben nicht als göttlich dem Volk verkauft: Zitat: Rabbi Eleasar ben Asarja kritisierte jede Form von Todesstrafe, indem er einen Gerichtshof „mörderisch“ nannte, der nur einmal im Laufe von siebzig Jahren ein Todesurteil ausgesprochen hatte. Noch weiter gehen Rabbi Akiba und Rabbi Tarfon, von denen folgende Aussage überliefert ist: „Hätten wir im Synhedrion gesessen, wäre niemals ein Mensch hingerichtet worden.“ Das sich zum Beispiel die Tochterreligionen des Judentums der Terrorakte der Bibel bedienten um ihren Terror zu legitimieren ist traurig aber zeigt, was geschieht, wenn man Menschenworte zu „Gotteswort“ deklassiert. Wenn wir nicht bereit sind aus der Geschichte zu lernen werden wir immer wieder ein und derselben Geschichte teilhaftig. Deshalb findet die Barbarei unter Menschen kein Ende.

Nun, ich glaube an keine Bücher, Reliquien und auch nicht an Gott. Ich glaube Gott, nämlich dass dieses Unfassbare Wesen es sehr gut mit uns Menschen meint. Ich weiß um dieses „Wesen“ und deshalb bin ich sehr vorsichtig mit den glauben an „etwas“ geworden. Eins glaube ich aber schon, Gott gehört keiner Religionsgemeinschaft an. Nein, das glaube ich eigentlich auch nicht, ich bin davon überzeugt.

Nochmals Danke für deine hoch interessanten Ausführungen.

Liebe Grüße Absalom