Es bedarf wahrlich nur der Evangelien, also dann doch menschlicher Worte, um diese Geschichte in ihrer dort dargestellten historischen Form anzuzweifeln. Der Grund, es gibt einfach zu viel Widersprüche und es bleiben mehr Ungereimtheiten als glaubhafte Antworten. Wie ich schon fragte: „Was mich abgesehen davon immer noch interessiert sind die Fragen, nach wem schrie nun das „ganze Volk“? Nach dem Sohn Gottes oder dem Sohngottes = Bar abbas oder Barabbas? Wer verhaftete eigentlich Jesus noch alles? Waren nun falsche Zeugen dabei oder nicht? Weswegen wurde Jesus eigentlich angeklagt? Wurde Jesus zu Herodes gesandt oder nicht? Wer war beim Prozeß – der ja eigentlich gar keiner war nun wirklich dabei? Redet Jesu mit Pilatus oder redete er mit Pilatus nicht? In all den Fragen und da gibt es noch wesentlich mehr stimmen die Evangelien untereinander nicht überein und bieten ganz gegensätzliche Versionen an.“Ihr habt beide Recht, mit der menschlichen Literatur kann man das Wort Gottes für sich selbst sehr effektiv und schnell unbrauchbar machen, deshalb werde ich mir weiterhin lieber aus einer reinen und guten Quelle meine Informationen holen.
Wenn die Schriften sich nicht einmal darüber einig sind, ob nun Jesus mit Pilatus gesprochen hat oder nicht, ob falsche Zeugen geladen waren oder nicht, ob Jesus bei Herodes war oder nicht, etc, dann sind Nachfragen durchaus wichtig. Aber ich weiß auch, viele Christen kennen ihre Bibeltexte nicht und noch weniger eine Zusammenschau – vergleich der Texte untereinander. Das macht eine sachliche Erörterung der Faktenlage äußerst schwierig.
Man könnte darüber hinaus aber auch Fragen, was bewegte Jesus dazu sich öffentlich mehrfach mit den Römern anzulegen. Sei es in der Steuerfrage, sei es in der Herrschaftsfrage, sei es darin, welchen „Gesetzen“ man zu gehorchen hat, sei es darin, dass er die von Rom eingesetzte jüdische Obrigkeit mehrfach herausforderte – man darf nicht vergessen, diese waren römische Staatsbeamte dessen „Herr“ kein geringer als besagter Pilatus war.
Schaut man sich die historische Gestallt eines Pilatus an und mehr noch das Machtgebaren des römischen Reiches über seine okkupierten Gebiete, so ist es eine einzige Blutspur die sich dort einem offenbart. Das Pilatus allein in seiner kurzen Amtszeit ca. 6000 Juden kreuzigen lies zeigt sehr deutlich, wie schnell man „kurzen Prozeß“ mit unliebsamen Menschen machte. Das ist nun einmal ein historischer – trauriger - Tatbestand.
Absalom
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