a. Stimmen drücken bei der Anbetung Empfindungen aus
Gott hat es so gewollt und bestimmt, dass Singen einen wichtigen Bestandteil der Anbetung bildet. Es standen dem Herrn viele Optionen und Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung, für die er sich hätte entscheiden können. Wir hätten in seine Gegenwart mit Arbeiten, Beten oder Fasten kommen können. Aber er hat für uns diese von ihm gewählte Methode klar umrissen:
Psalm 100, 2 Dient dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Jubel!
Der Herr zeigt uns, mit welcher Art von Einstellung unser Singen geschehen soll:
Psalm 126, 2 Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel; da sagte man unter den Heiden: »Der HERR hat Großes an ihnen getan!«
Musikalisch gesehen, ist die Stimme imstande, Empfindungen allein durch ihren Ton, ihren Umfang und ihre Qualität auszudrücken. Gott hat wunderbarerweise den Männern und den Frauen verschiedene Stimmlagen gegeben. Die Unterschiede bei den Männern bestehen im Bass und im Tenor, bei den Frauen im Sopran und im Alt. Dazu besitzt eine jede Stimme ihre eigene Klangqualität.
Das wird sichtbar in der Zeit Davids, der, als er die Psalmen schuf, dem musikalischen Leiter seiner Zeit Anweisungen erteilte, welche Instrumente und Stimmen zum Einsatz gelangen sollten, um eine bestimmte Stimmung zum Ausdruck zu bringen.
So benennt David zum Beispiel in Psalm 46 die Stimme Almoth, die von etlichen Gelehrten als einen musik-spezifischen Ausdruck für einen Frauenchor oder für Musikinstrumente mit hoher Tonlage gehalten wird. ES handelt sich hier um einen Psalm der Versicherung der Gegenwart Gottes. Möglicherweise sollen die hohen Stimmen den Frieden zum Ausdruck bringen, den Gott inmitten von Stürmen schenkt:
Psalm 46, 2 Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein Helfer, bewährt in Nöten.
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird und die Berge mitten ins Meer sinken,
Im Gegensatz dazu war Scheminith möglicherweise ein musik-spezifischer Ausdruck für die untere Oktave, und auf Scheminith gestimmte Harfen konnten ohne weiteres Männerstimmen begleiten. Ein Beispiel dafür ist Psalm 12, ein Lied, das von der Unzuverlässigkeit der Menschen und von der Verlässlichkeit Gottes handelt. In diesem Psalm scheint der Einsatz tiefer Stimmen angebracht:
Psalm 12, 3 Sie erzählen Lügen, jeder seinem Nächsten; mit schmeichelnder Lippe, mit hinterhältigem Herzen reden sie.
4 Der HERR möge ausrotten alle schmeichelnden Lippen, die Zunge, die großtuerisch redet,
5 sie, die sagen: »Wir wollen mit unserer Zunge herrschen, unsere Lippen stehen uns bei! Wer ist unser Herr?« –
8 Du, o HERR, wirst sie bewahren, wirst sie behüten vor diesem Geschlecht ewiglich!
Der Gebrauch verschiedener Stimmen ist nicht bloß eine Technik oder eine Methode, um dadurch Abwechslung zu bewirken. Er stellt vielmehr eine Offenheit für die Leitung des Heiligen Geistes dar, damit dieser sich jener Stimmen in unseren Zusammenkünften bedienen kann, mit denen er seine Gedanken und Empfindungen genau darstellen kann.
Lesezeichen