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Sehr interessant ...

Kleine Zwischenfrage: Was ist genau die „Sota“? Und wann wurde die geschrieben?

Edit: Talmud, haben das ja selber auch :-)



Sota 22a, 27; Herr der Welt, du hast den Gan Eden erschaffen u. du hast den Gehinnom erschaffen; du hast die Gerechten erschaffen und du hast die Gottlosen erschaffen: möge es wohlgefällig sein vor dir (d. h. möge es dein Wille sein), daß die Menschenkinder nicht durch mich zu Falle kommen.


Es ist hier fast der gleiche Wortlaut. Nur verstehe ich es hier nicht so, wie bei deinem Artikel, nicht dass Er gerechte erschaffen hat und Ungerechte als Prädestination, sondern dass der Ewige einfach der Schöpfer aller ist, da ja auch vom Fallen die Rede ist.



Alef
Lieber Alef,

hier einmal ein Link zum Thema Sota

http://de.wikipedia.org/wiki/Sota_(Mischnatraktat)

Zum Thema Prädestination. Der Unterschied ist, dass die Einen (Essener) sagen es gibt eine Vorherbestimmung für Gute und Böse (Erwählung) und die Anderen (Rabbinen und auch Jesus) richtiger Weise sagen, Gott schuf gute Menschen, die sich allerdings auch zum Bösen hinwenden können. Das ist der Unterschied.

„Die Gottlosen hast du geschaffen für (die Zeit) deines Zornes, und vom Mutterleib an hast du sie geweiht für den Schlachttag. Du hast sie bestimmt, um an ihnen große Gerichte zu vollziehen, damit alle erkennen deine Herrlichkeit und deine große Kraft (1 QH 15/17+19). Nun der Gegensatz: Nur du (Gott) hast den Gerechten geschaffen und ihm vom Mutterleib an für die Zeit des Wohlgefallens bestimmt, damit er in deinem Bund bewahrt werde. (1 QH 15/ 14 -15)

Hier zeigt sich die ganze Perversion einer solchen Lehre!
Paulus bringt sie etwas abgeschwächter zur Geltung, hingegen Johannes in einem noch viel schärferen Ansatz, doch dazu später mehr.

Absalom