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  1. #11
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    Standard

    Sehr interessant ...

    Kleine Zwischenfrage: Was ist genau die „Sota“? Und wann wurde die geschrieben?

    Edit: Talmud, haben das ja selber auch :-)



    Sota 22a, 27; Herr der Welt, du hast den Gan Eden erschaffen u. du hast den Gehinnom erschaffen; du hast die Gerechten erschaffen und du hast die Gottlosen erschaffen: möge es wohlgefällig sein vor dir (d. h. möge es dein Wille sein), daß die Menschenkinder nicht durch mich zu Falle kommen.


    Es ist hier fast der gleiche Wortlaut. Nur verstehe ich es hier nicht so, wie bei deinem Artikel, nicht dass Er gerechte erschaffen hat und Ungerechte als Prädestination, sondern dass der Ewige einfach der Schöpfer aller ist, da ja auch vom Fallen die Rede ist.



    Alef
    Geändert von anonym002 (01.04.2010 um 20:49 Uhr)

  2. #12
    outiouti Gast

    Standard

    wer sich gegen den Geist wendet ist unwiederbringlich verloren .......

    so siehts aus .....
    da nutzt auch das ganze



    nichts mehr





    mfg

  3. #13

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Sehr interessant ...

    Kleine Zwischenfrage: Was ist genau die „Sota“? Und wann wurde die geschrieben?

    Edit: Talmud, haben das ja selber auch :-)



    Sota 22a, 27; Herr der Welt, du hast den Gan Eden erschaffen u. du hast den Gehinnom erschaffen; du hast die Gerechten erschaffen und du hast die Gottlosen erschaffen: möge es wohlgefällig sein vor dir (d. h. möge es dein Wille sein), daß die Menschenkinder nicht durch mich zu Falle kommen.


    Es ist hier fast der gleiche Wortlaut. Nur verstehe ich es hier nicht so, wie bei deinem Artikel, nicht dass Er gerechte erschaffen hat und Ungerechte als Prädestination, sondern dass der Ewige einfach der Schöpfer aller ist, da ja auch vom Fallen die Rede ist.



    Alef
    Lieber Alef,

    hier einmal ein Link zum Thema Sota

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sota_(Mischnatraktat)

    Zum Thema Prädestination. Der Unterschied ist, dass die Einen (Essener) sagen es gibt eine Vorherbestimmung für Gute und Böse (Erwählung) und die Anderen (Rabbinen und auch Jesus) richtiger Weise sagen, Gott schuf gute Menschen, die sich allerdings auch zum Bösen hinwenden können. Das ist der Unterschied.

    „Die Gottlosen hast du geschaffen für (die Zeit) deines Zornes, und vom Mutterleib an hast du sie geweiht für den Schlachttag. Du hast sie bestimmt, um an ihnen große Gerichte zu vollziehen, damit alle erkennen deine Herrlichkeit und deine große Kraft (1 QH 15/17+19). Nun der Gegensatz: Nur du (Gott) hast den Gerechten geschaffen und ihm vom Mutterleib an für die Zeit des Wohlgefallens bestimmt, damit er in deinem Bund bewahrt werde. (1 QH 15/ 14 -15)

    Hier zeigt sich die ganze Perversion einer solchen Lehre!
    Paulus bringt sie etwas abgeschwächter zur Geltung, hingegen Johannes in einem noch viel schärferen Ansatz, doch dazu später mehr.

    Absalom

  4. #14

    Standard

    Zitat Zitat von outiouti Beitrag anzeigen
    wer sich gegen den Geist wendet ist unwiederbringlich verloren .......

    so siehts aus .....
    da nutzt auch das ganze



    nichts mehr





    mfg

    Outiouti,
    was sollen denn solche Bemerkungen??????

  5. #15

    Standard

    Lieber Absalom,

    danke für deine Mühe. Du weißt, ich lese deine Ausführungen immer gern.
    Es ist schon interessant, welche Einflüsse bei den Neutestamentlichen Texten mit rein spielen.

    Aber ich muss mal dumm fragen: Welches sind die "kath. Briefe" im NT???
    Du hast den Begriff hier irgendwo erwähnt, hab ich noch nie gehört.

    Bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

  6. #16
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    Standard

    Katholische Briefe:

    Der erste Petrusbrief
    Der Judasbrief
    Der zweite Petrusbrief
    Der Jakobusbrief
    Der erste Johannesbrief
    Der zweite Johannesbrief
    Der dritte Johannesbrief


    http://www.reformiert-online.net/t/f...k10/index4.jsp


    Alef

  7. #17

    Standard

    Danke Alef

  8. #18

    Standard

    Alef!!!

    So, ich schaue einmal, dass ich noch heute die Fortsetzung einstellen kann.

    ABS

  9. #19

    Standard

    Wie wir sehen konnten, wird die Welt der Essener in Schwarz und Weiß, Licht oder Finsternis, Erwählte und Nichterwählte, Heilige und Unheilige, Vorherbestimmte und Verworfene, etc geteilt. Deutlich lässt Paulus diesen theologischen Ansatz in seinem Schriftgut erkennen und noch deutlicher wird in diesem Zusammenhang das Johannesschriftgut.

    Der Dualismus in diesem Lehrgut ist in seinem Wesen eigentlich persischen Ursprungs, der durch das babylonische Exil eingang in das israelitische Glaubensverständnis fand jedoch bis auf wenige Zeugnisse im Tanach keine tiefere Bedeutung erlangen konnte. Erst mit den Essenern wird diese Lehre erneut aufgegriffen und theologisch ausgebaut und findet in jüdisch apokalyptischen Kreisen eine breite Anhängerschaft. Im gleichen Atemzuge greift Paulus auch auf dieses Lehrgut zurück, wofür ganz besonders der Epheserbrief Kap. 2/1-8 steht. Das dieser Dualismus zugleich ein kosmisches Ausmaß in sich trägt und Geisterwelten umfasst ist ebenso ein typisch persisches und essenisches Spektakel, welches bereits in den Altsummerischen Schriften (z.B. Enuma Elisch) ihren Widerhall finden und von den Autoren des N.T. aufgegriffen und weiter ausgebaut wird. (Hierzu sei besonders auf frühchristliche Apokalypsen und Henochapokalypse verwiesen). Das besonders die Autoren des N.T. – insbesondere Paulusschriften, Judasbrief, Hebräerbrief und Johannesliteratur inkl. Offenbarung sich überaus reichlich an jüdisch – hellenistischen Pseudepigraphen und Apokryphen orientieren und damit gleich den Essenern dieses Schriftgut in besonderer Weise hervorheben (z.B. Henochapokalypse, Testamente der Patriarchen, etc) ist ein gut belegter Fakt. Beispielhaft möchte ich dies einmal am Judasbrief aufzeigen (die Vergleichstellen zu Apokryphen oder Pseudepigraphen sind hinter dem Doppelpunkt angegeben): Judasbrief 4: äthHen 48,10 (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 6: äthHen 10,6 (Aland, NT 27. Aufl., 804) + 6: äthHen 12,4 (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 6: äthHen 22,11 (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 9: AssMos ? (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 13: äthHen 18,15f (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 13: äthHen 21,5f (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 14: äthHen 1,9 (Aland, NT 27. Aufl., 804) + 14: äthHen 60,8 (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 14: äthHen 93,3 (Aland, NT 27. Aufl., 805) + 16: äthHen 5,4 (Aland, NT 27. Aufl., 804)

    Noch deutlicher wird das gesagte, wenn man sich die Paulusliteratur anschaut. Allein der Römerbrief enthält über 60 Zitate aus besagter Pseudepigrapher oder Apokrypher Literatur. Im Gegensatz dazu gibt es nur 82 Zitate in der gesamten Paulusliteratur zur Septuaginta (griechisches A.T.). Dieses Missverhältnis mag nur den überraschen, der glaubte das theologische Fundament des Paulus sei gänzlich israelitischer Natur. Dass dieses Verhältnis ganz ähnlich bei essenischen Schriftgut ist mag nicht überraschen, wenn man sich über die parallelen theologischen Ansichten dieser beiden Gruppen klar geworden ist. Der theologische Ansatz ist ähnlich und somit auch die Textquellenlage. Klar ist, da es keine Vorlage einer Prädestinationslehre im rabbinischen Judentum gibt und auch das Tanach sich solchen Ansichten nur in wenigen Ausnahmefällen annähert (Jesaja + Jeremia), musste auf eine andere Quellenlage zurückgegriffen werden, was in damaliger Zeit völlig legitim war, da ein verbindlicher Kanon von heiligen Schriften außer der Tora noch nicht im Judentum festgelegt war. Um auch hier mit Flusser zu sprechen: Heilige Schriften waren, was man als Heilig ansah.

    Geht man von diesem Hintergrund aus, erklärt sich von selbst, warum das Judentum der Zeit Jesu so vielfältig und bunt war und verschiedenste religiöse Strömungen beherbergen konnte. Es ist einfach falsch zu glauben, das Judentum der Zeit Jesu war eine starre Größe, wie sie später von der jüdischen Gelehrtenschicht als überlebensnotwendige Richtung geschaffen wurde (Orthodoxie). Hellenistischer Judaismus nach Art des Philo, Essenertum, Sadduzäer, Pharisäer, Zeloten, Nazarener, Rabbinismus, Apokalyptiker, Wundertäter, Exorzisten, Mithrasanhänger jüdischer Prägung, etc, etc konnten nebeneinander existieren – wenn auch nicht gleichberechtigt. Das diese Vielfalt eine der Ursachen für die spätere katastrophale nationale Lage Israels wurde ist ein belegbarer Fakt, in dessen Folge alle diese Gruppen von der religionshistorischen Bildfläche verschwanden und sich entweder vom Judentum gänzlich loslösten, oder aber in der rabbinischen Orthodoxie neu sammelten.

    Dass all diese Gruppen in der Zeit vor und nach Jesus (bis ca. 100 n.Chr.) im Wettstreit um die Gunst im Volke standen ist historisch gut belegt (Josephus Flavius, Philo, Talmud, N.T., etc). Das alle Gruppen mehr oder weniger für sich einen Exklusivstatus beanspruchten ist in sich logisch. Allerdings sind die Argumente für diesen Exklusivstatus deutlich verschieden. Sie lassen sich zum einen in Traditionslegitimation aufteilen (Pharisäer, Rabbinismus, Sadduzäer, Zeloten, Apokalyptiker, Philonen, Nazarener, Täufer, etc,) und zum anderen in von Gott Erwählte (Essener, Christen, Mithrasanhänger, Wundertäter und Exorzisten). Hier liegt der entscheidende Unterschied in diesen Richtungen und gerade hier kann man dies auch am Schrift- und Überlieferungsgut festmachen und ebenso an ihrem historischen Werdegang. Hingegen Essener und Christen sich fast gänzlich aus dem Judentum verabschiedeten und zur neuen Religion wurde (Christentum) (der Mithraskult sei hier einmal als extreme Sonderrichtung außen vor), fanden alle anderen Gruppen sich im späteren orthodoxen Judentum wieder. Der Grund dafür war und dies muß man ganz klar so sagen, die Unvereinbarkeit ihrer Lehre mit dem hebräischen Tanach.

    (Das man allerdings bei dieser Auftrennung keine scharfe Grenzen ziehen kann sei klar genannt, denn Jochananjünger (Täufer) kehrten sich zum einen dem Christentum und andere dem Judentum zu, was man auch bei Essenern, Philonen, etc, so sagen kann.)

    Ein weiterer Beleg für diese Abgrenzung ist der Gnadenbegriff, denn Essener und später Christen in gleicher Art und Weise benützen, allerdings hier im besonderen bei Christen um ein Element erweitert – die Person des Heilandes, des Erlösers und Gnadengrundes. Damit kommt die dritte Gruppe ins Spiel, die besonders theologisch im Philosemitismus (Logoslehre) und jüdisch geprägten Mithraismus zu finden ist.

    Doch scheuen wir uns zuerst die Parallelen zu den Essenern an.

    Der Begriff Gnade wird ausschließlich bei Essenern und Christen auf einen Akt göttlicher Vorhersehung bezogen. „Wir sind Söhne deines Bundes, deiner Gnade, dieser Bund ist ein Bund der Gnade…“ (1. QH 7,20 + 1. QS 1,8 + 1. QH frgm. 7, etc) „Durch deine Gnade hast du meine Seele errettet, dass von dir her mein Stand ist (1. QH 2;23, etc) „Und alle Söhne deiner Wahrheit führst du durch Vergebung vor dich, um sie von ihren Sünden zu reinigen, durch den Reichtum deiner Gnade und in der Fülle deines Erbarmens, um sie hinzustellen vor dich in alle Ewigkeit. (1. QH 7,30 – 31, etc) Nur durch deine Güte wird ein mensch gerecht und durch dein reiches Erbarmen … mit Pracht stattest du ihn herrlich aus“ (1. QH 13,16 -17) In diesen beispielhaften Textstellen kommt eins deutlich zum Ausdruck, auf Grund der Erwählung wird Gnade von Gott gewährt, ein Gnadenbund ist die Erwählung, allein diese sind die Söhne Gottes, die in dieser Wahrheit, in diesem Gnadenbund stehen.

    Hören wir nun den Worten des Paulus zu: „Ebenso gibt es auch in der gegenwärtigen Zeit einen Rest, der aus Gnade erwählt ist; aus Gnade, nicht mehr auf Grund von Werken…“ (Römer 11/ 5 -6) „Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt -, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann“. (Eph. 2/ 8-9) „ Er hat uns gerufen, nicht aufgrund unserer Werke, sondern aus eigenem Entschluß und aus Gnade, die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde…“ (2. Tim. 1,9)

    Finden wir bei den Essenern den Hintergrund der Absolutheit Gottes im Gnadenerweis aufgrund der Erwählung, wird diese in den Paulusschriften durch das Opfer Jesu begründet. Hier liegt der einzige theologische Unterschied. Paulus setzt förmlich der essenischen Theologie noch ein Krönchen drauf, indem er nicht nur die Vorherbestimmung des Menschen als Gnadenakt Gottes sieht, sondern auch den Erlösungsgedanken als Vorherbestimmung Gottes benennt, der nur Jesus Christus sein kann (2. Tim. 1,10). D.h. nicht allein die Erwählung durch Gottes Gnade sind ausreichend für die wahrhaftige Gottessohnschaft, die automatisch laut Essener die Sündenvergebung einschließt, sondern zu der Vorherbestimmung kommt noch der Glaube an die Vergebung der Sünden durch das Opfer Jesu Christi. Damit werden die Hürden für eine echte Gottessohnschaft also erneut erhöht. Hier grenzt sich Paulus ganz deutlich von den Essenern ab. Es reicht also nicht aus Vorherbestimmt zu sein, nein, in Folge der Vorherbestimmung muß der Glaube an Jesus fest verankert sein. Erst dann ist der Mensch im Vollbesitz der Gnade Gottes und erst dann kann nämlich auch der Mensch frei vom Gesetz Gottes sein, weil er nicht nur zum Erkennen der Wahrheit vorherbestimmt ist, sondern durch Vorherbestimmung des Opfers Jesu umsonst durch Gottes Gnade gerechtfertigt ist. Wozu braucht man dann noch Gottes Gesetz? Natürlich nur noch dazu, um den Menschen seiner Sünden zu überführen. Und freilich, hier muß die Tora zum Gesetz werden und darf nicht mehr Mitzwoth (Wegweisung) sein. Eine Wegweisung kann nicht schuldig sprechen, wohl aber ein Gesetz.

    Die Essener konnten sich als wahre Söhne Israels dieser Theologie nicht stellen, denn auch für sie galt die Tora als verbindlich – wohl in ganz spezieller Auslegung – doch immerhin im rahmen jüdischer Religionsansichten. Eher muß man hier sogar von einer erheblichen Toraverschärfung sprechen, die um einige Elemente ganz wesentlich erweitert wurden. Das betrifft nicht nur die Taufe, die als letzter Akt einer langen Bewährungszeit die Aufnahme in die Gemeinschaft beschloss, sondern viel mehr in sehr strengen Reinheitsgeboten – bis hin zum tragen ganz spezieller Kleidung. Die Heiden waren ihnen ein Gräul und hatten nach ihrer Ansicht keinen Anteil an der Gnade, es ei denn die Vorhersehung Gottes hätte es so bestimmt. Um diese Vorherbestimmung zu wecken war Mission ein gängiger Akt – auch in der Diaspora und unter Heiden, die sich dann allerdings dem jüdischen Kultzeremonien (Beschneidung, etc) stellen mussten. Der Erfolg unter diesen war nicht unerheblich und doch war gerade der Kultzwang ein wirkliches Hindernis für eine großflächige Missionsarbeit. Vielfach gelang es nur hellenistische Juden und in dessen Umfeld lebende Heiden für die Ideen der Essener zu gewinnen. Auch wenn der gelebte Kommunismus bis hin zu den Höfen Roms Bewunderung und Verwunderung auslöste und man in der heidnischen Welt wohl eher Essener als Pharisäer kannte (Josephus Flavius, Philo) war doch ein Übertritt zu dieser Gemeinschaft eine extreme Lebensumstellung. Für Essener war klar, dass man als Mitglied ihrer Gemeinschaft eine gewisse Absonderung zum Rest der Welt zeigen und tätigen muß. Das allerdings ihr Missionsacker ein heiß umstrittenes Feld war ist gut bekannt und auf diesem Acker bemühten sich nicht nur die Jochanangemeinschaft, die Mithrasanhänger, Philonen und sogar Pharisäer, auch Paulus zeigte sich hier überaus eifrig.

    Die Herabstufung der Tora zum Gesetzeskodex und dessen indirekte Aufhebung, die Paulus geradezu leidenschaftlich betrieb und ihm ernsthafte Schelte bei den Nazarenern einbrachte, verschafften jedoch einen ganz klaren Vorteil in seiner Theologie gegenüber den Essenern, wie beispielhaft Epheserbrief 2/ 11 – 22 belegt. Nicht auf die Tora ist der Neue Bund gebaut, sondern auf das Opfer Jesu Christi und mehr noch auf das Fundament der Apostel. Spätestens hier sind Judentum und Christentum nicht mehr miteinander vereinbar. Die Vorlage dazu boten die Essener, die diesen Exklusivstatus durch ihre Vorherbestimmungslehre und den Gnadengedanken theologisch begründeten. Das zu all dem noch das Element des NEUEN BUNDES kommt, der nach essenischen Verständnis den alten Bund ergänzt und oder auch teilweise aufhebt und zugleich die Lehre von dem wiedergeborenen neuen Menschen beinhaltet, der nicht aus Fleisch, sondern aus Geist geboren werden muß, ist nur eine weitere Säule dieser Vorlagen.

    Doch bevor uns diesem Thema stellen und hier insbesondere auf die Johannische Theologie eingehen, noch einmal zurück zum Thema Gnade.

    Der Israelit Jeshua definierte keines Wegs dieses Ansinnen eines solchen Gnadenverständnisses, wie ihn die Essener und fast gleich lautend Paulus vertraten. Nicht nur die Feldrede spricht da sehr deutliche Gegenworte, wo es um aktive Tat und deren Lohn geht, sondern mehr noch der jüdische Gedanke der Umsinnung und Besinnung – sprich Zedaka. Das war der Rote Faden der Lehre Jeshuas, die fern ab von Selbstverherrlichung und „Heilssicherheit“ durch Glauben stand. Sich selbst zu überwinden, sich täglich neu der Heiligkeit Gottes zu stellen und Seinen Wegweisungen aktiv zu folgen war die Kernbotschaft des Israeliten Jeshua. Darüber hinaus zeigte er deutlich auf und verwies immer wieder darauf, dass allein Gott entscheiden wird, wer würdig sein wird, in das Königtum der Himmel zu gelangen, doch dass der Mensch ganz aktiv in diesem Prozess eingebunden ist, nämlich durch sein Tun, Handeln, Denken und Glauben. Den Weg dahin beschreibt Jeshua in seiner Feldrede (Bergpredigt) und in den Gleichnissen, die nicht selten gezielt essenische Ansichten angreifen und verurteilen (die übrigens später irrtümlich den Pharisäern untergeschoben wurden).

    Es folgt Teil 3 Der „Neue Bund“

  10. #20
    godelind Gast

    Standard

    Hi Abs.
    danke für Deine Ausarbeitungen die einfach sind,ich lese sie mit grossem Interesse,auch wenn mmir der Kopf raucht ggg,weil ich nicht ganzs so viele bites und bytes habe

    LG
    gode


 

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