Haiku

[godelind]

Frühlingsmond-
mein herz schlägt
im Takt des Vogelgesangs

[Obertonmusik]

Allein gewandert.
Am Abend der fremde Klang
meiner Stimme.

moonlight

[poetry]

Salat gegessen
ohne Dressing
ungenießbar

poetry

[Obertonmusik]

&

Toll

[Obertonmusik]

Auf der Bettdecke
der Schnee – ein erster Gruß /
aus dem Reinen Land

Ohne Verdienste
und ohne Schuld –
oh Winterstille

Schnell hierher, kleiner Sperling!
Da vor meiner Türe
ist ein schneefreies Plätzchen!

(Issa)

Im Wintermondschein
Als ich so ganz allein ging,
Der Klang der Brücke.

(Taigi)

Beim Naseschneuzen
Ward selbst der Sturmwind schneeweiß
Heut früh im Winter!

(Sho-i)

Des Winters Öde
Die Welt von einer farbe
Im Windesrauschen.

(Basho)

[tiffi74]

Sonne noch in ihrem Bett
am Fenster
es graut dem Morgen

-*-

[outiouti]

sonne scheint
blüte blüht
pflanze verwelkt

mfg

[-2moro-]

Tränen fallen
Wie sand am meer
Vom Winde verweht

[Comino]

Ein Leben im Unendlichen,
schnell fein
und verglimmt.

[Blood_Raven]

Dann einmal ein paar Haiku-Versuche von mir - streng im klassischen 5-7-5-Stil:

Rasch vergeht die Zeit.
Dahin schwindet das Leben.
Was bleibt, ist Fäulnis.

Die Sehnsucht verzehrt.
Im Herzen lodert Liebe.
Der Schmerz währt ewig.

Keinerlei Gnade.
Das eigene Wohl nur zählt.
Grausam ist der Mensch.

Hass erfüllt das Herz.
Hass treibt an die Lebenskraft.
Hass wird erwidert.

Nur Verrat regiert.
Die Lüge beherrscht alles.
Jeder ist allein.

Wer vertraut, verliert.
Wer ander'n glaubt, ist ein Narr.
Wer hilft, wird bestraft.