Es ist richtig, dass diese Taten auf den Tisch kommen und keiner dieser erschreckenden Vorfälle sollte aufgrund von „Verjährungsfristen” unter den Tisch fallen. Schließlich leiden die Opfer ihr Leben lang.

Den Vatikan auflösen?:-) Na ja, wegen mir grundsätzlich schon, aber als Antwort auf die Frage zu einfach.
Im Ernst. Natürlich fahren aber auch vorliegend die Medien eine krass, einseitige Berichterstattung, da sie auf Opfer- und Tatzahlen ständig hinweisen (natürlich ist jede Tat eine zuviel), aber die Täterzahlen untergehen lassen. Gott sei Dank gibt es davon nicht so viele (wobei jeder einzelne einer zuviel ist) und auch im Vatikan werden Kinder - hoffe ich - nicht gejagt.

Fakt ist, die meisten Missbrauchsfälle finden in Familien statt. Fakt ist, keine Gesellschaftsschicht und sicher keine öffentliche Institution - die mit Kindern zu tun hat - ist davon nicht betroffen. Fakt ist, dieses Problem ist kein christliches Problem, sondern ein gesellschaftliches Problem.

Ich möchte nichts beschönigen oder entschuldigen, aber noch eine Anmerkung machen. Bis vor weniger als 100 Jahren hatte auch hier - zumindest partiell - der Lehnsherr das Recht der ersten Nacht. Über Altersstrukuren will ich in dem Zusammenhang nicht reden, vielmehr verweise ich noch zusätzlich auf die Frage der „Schwabenkinder”, wo es diese Dinge auch in Massen gab. Die Frage: Hat das Umdenken vielleicht noch nicht abgeschlossen? Lernen viele - die Täter - zu langsam? Viele Täter sind sich einer Schuld nicht bewusst, deshalb diese Fragen.