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  1. #1

    Standard alter Hass und Ablehnung gegen die Juden

    Mich beschäftigt in letzter Zeit immer wieder die Frage, warum in den letzten 2 Jahrtausenden so viel Hass gegen die Juden war, so viel Ablehnung, so viel Verfolgung.

    Das begann wohl schon sehr bald in den ersten Jahrhunderten nach Jesus.

    Kann jemand von euch mir darauf eine Antwort geben? Vor allem über den Beginn und die Ursache.

    Denn auch die Christen sonderten sich sehr bald von den Juden ab.
    Warum nur?

  2. #2
    Strickstrumpf Gast

    Standard

    Ich schätze mal, daß da Luther aufgrund einiger seiner Aussagen nicht ganz unschuldig ist, was das Verhältnis der Christen zu den Juden betrifft. Waren es doch Juden damals in Jerusalem, die von Pontius Pilatus forderten, daß Jesus ans Kreuz und der Mörder frei kommt.

  3. #3
    poetry Gast

    Standard

    Das Grundübel entstand schon viel eher und zeiht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

    Waren es doch Juden damals in Jerusalem, die von Pontius Pilatus forderten, daß Jesus ans Kreuz und der Mörder frei kommt.
    Da wäre ich mir nicht so sicher, liebe Strickstrumpf.

  4. #4
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Hallo Mirjamis

    Judenhass ist älter als 2000 Jahre.

    Hier etwas Lektüre, kleiner Abriss der Geschichte, auch wenn es "nur" von wiki ist ;-)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Judenhass

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antijud...im_Mittelalter



    Antwort? Gottlosigkeit und Wahnsinn des Menschen......



    Alef

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Strickstrumpf Beitrag anzeigen
    Ich schätze mal, daß da Luther aufgrund einiger seiner Aussagen nicht ganz unschuldig ist...
    Luther war hier ganz Kind seiner Zeit und sein späterer Antisemitismus war hier nichts was herausragede, sondern seine anfängliche offenere Haltung den Juden gegenüber. Darum ist es historisch falsch, Luther hier eine besondere Position zu geben. Er war hier nur ein Mitspieler von vielen. Zu vielen.

    Zitat Zitat von Strickstrumpf Beitrag anzeigen
    was das Verhältnis der Christen zu den Juden betrifft. Waren es doch Juden damals in Jerusalem, die von Pontius Pilatus forderten, daß Jesus ans Kreuz und der Mörder frei kommt.
    Genau dieser Unsinn ist es, welcher die Frage beantwortet. Um dieses zu erkennen, kann man sich dabei ganz an das Wort von Jesus selber halter, welcher nirgends die Juden als solche anklagte, sondern uns alle.

    In diesem Sinne waren es eben auch nicht die Juden, welche hier als Akteur dargestellt werden, sondern "das Volk" und dieses war zur Zeit Jesus in Jerusalem eben nicht nur Juden.

    Von den ganzen inhaltlichen Fehlern genau bei der Darstellung dieses Vorgangs im NT einmal abgesehen.

    Aber wer behauptet, dass die Juden Jesus ans Kreuz brachten, kann sich dabei nicht auf das NT oder Jesus beziehen, sondern muss sich dabei auf die ganzen (alten) Antijudaisten und Antisemiten beziehen.

  6. #6

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Antwort? Gottlosigkeit und Wahnsinn des Menschen......
    Oder die alte Frage von G'tt an Adam, an die Menschen: "Wo bist du?", welche mit durch die Juden repräsentiert wird und durch Aufkommen des Christentums und Islams noch verstärkt wurde, wo die Juden als Zeugen aufgerufen wurden. Nur wollten hiervon die Juden eben nichts wissen...

    In diesem Sinne kann ich es auch verstehen, wenn früher die Menschen in ihrem eigenen Leid ausrasteten, wenn ein Juden an ihrem G'tt vorbei lief und einfach salop: "Hallo Kollege" sagt.

  7. #7

    Standard

    Zitat Zitat von Alef Beitrag anzeigen
    Hallo Mirjamis

    Judenhass ist älter als 2000 Jahre.

    Hier etwas Lektüre, kleiner Abriss der Geschichte, auch wenn es "nur" von wiki ist ;-)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Judenhass

    http://de.wikipedia.org/wiki/Antijud...im_Mittelalter



    Antwort? Gottlosigkeit und Wahnsinn des Menschen......



    Alef
    Na, da hätte ich eigentlich auch drauf kommen können, bei Wiki nachzuschauen. Lach.

    Wenn ich das bei Wiki lese: Ich bin immer wieder entsetzt, wozu Menschen fähig sind.

    "Judenhass ist älter als 2000 Jahre"???
    Kannst du dazu noch was sagen?

  8. #8
    luxdei Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mirjamis Beitrag anzeigen
    Denn auch die Christen sonderten sich sehr bald von den Juden ab.
    Warum nur?
    Das ist sicherlich ein vielschichtiger Prozeß gewesen. Ein Punkt scheint mir die Abgrenzung vom Judentum zu sein, um als eigenständige Religion bzw eigenständiger Kult existieren zu können. Hinweise auf erste Abspaltungen finden sich schon in den frühsten Schriften. Paulus war offenkundig bemüht, das, was er als Jeshuas Botschaft ansah, exportfähig zu machen. Er löste sich vom jüdischen Gesetz und knüpfte an der griechischen Götter- und Mythenwelt an. Auch schien es ihm klar zu sein, daß das bzw sein Christentum nicht in inhaltlicher Nähe zum Judentum überleben könnte. Galt die jüdische Provinz doch als aufständig.
    Neben dieser Abgrenzung vom Judentum gesellte sich eine Anbiederung an die römische Ordnung. Eine Aufhebung der Speisevorschriften, die Aufforderung die staatliche Obrigkeit zu akzeptieren und als Sklaven besonders gute Sklaven zu sein.
    Mit der Ausbreitung der paulinischen Botschaft in der heidnischen Umwelt werden antijüdische Ressentiments recht problemlos übernommen worden sein. Schließlich fielen sie auf den durch Abgrenzung und Ablehnung bereiteten Boden.
    Spätestens als das Christentum (paulinischer Prägung) Staatskult wurde, und somit für die Einheit des Imperiums zu sorgen hatte, wird Antijudaismus Pflicht gewesen sein.
    Auf der anderen Seite dürfen wir nicht übersehen, daß ein im Judentum gegründetes Christentum a la Petrus spätestens mit den jüdisch-römischen Kriegen und deren Folgen am Ende gewesen sein dürfte. Somit fiel eine Alternative weg.

    Soweit einige Punkte dazu. Absalom wird sicherlich fachgerechter antworten können.

    Gruß
    LD

  9. #9

    Standard

    Zitat Zitat von Mirjamis Beitrag anzeigen
    Mich beschäftigt in letzter Zeit immer wieder die Frage, warum in den letzten 2 Jahrtausenden so viel Hass gegen die Juden war, so viel Ablehnung, so viel Verfolgung.

    Das begann wohl schon sehr bald in den ersten Jahrhunderten nach Jesus.

    Kann jemand von euch mir darauf eine Antwort geben? Vor allem über den Beginn und die Ursache.

    Denn auch die Christen sonderten sich sehr bald von den Juden ab.
    Warum nur?

    Die Gründe sind so vielschichtig und historisch überaus komplex. Es bedarf wahrlich mehr als einer Seite, um dieser Historie nahe zu kommen, welche bis in unsere Zeit wirkt.

    Sicher spielen der Exklusivgedanke Israels und dessen Selbstanspruch gegenüber Gott eine triftige Rolle, gerade im Bezug zu den beiden Tochterreligionen, welche eine Konkurrenz und einen solchen Selbstanspruch neben sich nur schwerlich ertragen können.
    Ebenso spielt die geographische Lage Israels eine ebenso große Rolle – insbesondere in der Früh- und Spätantike. Israel stand schon immer in seiner Frühzeit im Spannungsfeld der Großmächte. Ein überaus wichtiger Faktor.
    Und sicher darf man auch nicht außer Acht lassen, dass Israel in seiner Geschichte auch überaus „gute“ Zeiten hatte und diese nicht selten dazu nutzte ihre umliegenden Nachbarn mit Krieg und Terror zu überziehen, was sich zumeist furchtbar rächte. Und ja, es gab nicht wenige politische – und auch religiöse Fehlentscheidungen, die oft aufs Schlimmste schicksalhaft auf Israel wirkten – und das bis in unsere heutige Zeit.

    Ein Volk, mit einer so langen und überaus fassettenreichen Geschichte, welches letztlich alle Katastrophen überlebte ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die Menschheitsgeschichte anschaut. Tausende von Völkern überstanden es nicht. Von Wunder würde ich nicht sprechen wollen, eventuell von Vorhersehung. Doch das liegt im Ermessen des Betrachters. Letztlich kann man aus der historischen Rückschau sagen, vieles hätte sich Israel ersparen können, manches war unvermeidbar und manches war bewusst gewollt. Im Endeffekt lebt Israel aus dieser Geschichte, mit all seinen Irrungen und Wirrungen und es gilt ganz besonders hier der Satz: Totgesagte leben zumeist länger! Es liegt in Gottes „Hand“.

    Absalom

  10. #10
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Mirjamis

    Denke mal an Ägypten, oder die Geschichte von Ester

    Und ich denke, auch im Link ist das erwähnt


    Alef


 

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