Ich halte es für ein seltsames Gerücht, dass Gott als Allmächtiger auch nur einen Zentimeter seiner uneingeschränkten Macht abtritt. Es mag sein, dass Gott gewisse Zustände gewähren lässt, so auch dem Treiben des Menschen, wohl aber nie und nimmer dessen Macht preisgibt. Das käme einer Selbstaufgabe Gottes gleich. Im Übrigen gab Gott auch dem Menschen nicht einfach so „die Macht“, sondern den „Ratschlag“ weise zu regieren. Was der Mensch daraus macht, dass steht in seiner Macht, ist letztlich jedoch nur eine Ohnmacht – ein Gewähren auf Zeit und im Verhältnis zur Größe des Universums belanglos und unwichtig. Wir sind nicht einmal ein Augenschlag im Angesicht dieses Universums, nicht ein Atemzug angesichts der Ewiglichkeiten Gottes. Oder um mit Kohelet zu sprechen, wir sind Windhauch.
Noch lächerlicher ist es einen Satan zum „Sündenbock“ unserer Fehlerhaftigkeit zu erfinden. Es bedarf keines außerirdischen Satans, wie schon ein Jesus so treffend zu Petrus sagte, es gibt ja uns Menschen. Der Judasbrief enthält dazu übrigens eine sehr klare Aussage.

Absalom