das sich bewust sein is sicher wichtig andererseits soll man glückliche momente ja auch geniesen und wen man sich immer dann vor augen hält das diese glücklichen momente enden dan is der glückliche moment doch schnell vorbei andererseits wens uns schlecht geht is es sicher gut wen man weiss es kommen auch wieder bessere zeiten
Glück und Unglück sind Schwestern. Die eine folgt der anderen auf Schritt und tritt. Deshalb sollten wir uns in einem gewissen Gleichmut üben. Sonst werden wir Spielbälle äußerer Erscheinungsformen.
Als Beispiel: Eine glückliche Liebesbeziehung ist zweifellos angenehm. Dennoch wird auch sie vergehen. Durch Tod oder sonstige Trennung. Je mehr wir in unserem Partner aufgehen, je mehr wir anhaften, desto stärker wird uns das Unglück der Trennung treffen. Je mehr wir dann dem Unglück anhaften, desto schwerer können wir eine neue Beziehung eingehen.
Stehen wir diesen Erscheinungen aber mit einer gewissen Gelassenheit (nicht Gleichgültigkeit!) gegenüber, behalten wir festen Boden unter den Füßen.
Gruß
LD
Wenn Selbsterkenntnis einen mehr oder weniger radikalen Bruch bedeutet, ist sie sicherlich nicht immer angenehm. Manchmal auch erst schwer erträglich. Aber unterm Strich dann doch befreiend.
In meiner Jugend hatte ich eine christlich-fundamentalistische Phase. Etwas, was meinem Wesen eigentlich nicht entspricht.Aber irgendwie mußte es wohl mal sein ;-) Die Zeit, als dieses Weltbild zerbrach,war nicht leicht. Schließlich gab es da ja einen Gott, der ein strafen würde, wenn man etwas in Frage stellte. Oder nicht? Lange Rede, kurzer Sinn, Gottes Liebe siegte über alle Zweifel, über alle Dunkelheit, und ich fand meinen Weg. Und ich glaube auch gar nicht, daß so etwas so Besonders ist. Das Leben besteht aus Fragen und In-Frage-Stellen. Schau Dir Kinder an. Denk an Deine Pubertät. Die Fragen, die Leere, die Hoffnungen etc. Und wenn wir gut sind, fragen wir ein lebenlang weiter.
Auch Freunde kommen und gehen. Wir treffen uns, gehen ein Stück des (Lebens-)Weges gemeinsam, und wenn es nicht mehr paßt, schlagen wir unterschiedliche Richtungen ein.
In der Tat mag es schmerzhaft sein, Freunde verloren zu haben bzw alleine zu sein. (Und nebenbei gesagt, gerade fundamentalistische Gemeinden "spielen" damit!) Dennoch denke ich, daß Du neue Menschen kennen lernen wirst. Menschen die dem, was Du denkst und empfindest mehr entsprechen. Streng genommen sind wir nie allein. Wir stehen immer in Beziehung. Tauschen Blicke, Worte, Gedanken, ein Lächeln ... Und schau in die Natur: Alles findet zu seiner Art :-)
Also laß den Kopf nicht hängen.Wenn eine Raupe sich verpuppt, wird sie auch nur mit einem Auge weinen.
Gruß
LD
Geändert von luxdei (04.03.2010 um 10:40 Uhr)
Hallo lieber luxdei,
und danke für deine antwort und dass du deine erfahrungen mitteilst.
Radikaler Bruch, ja das kann man wohl sagen,
der Bruch in de Gemeinde ist bei mir jetzt auch schon etwas länger her (fast zwei Jahre) und eine Zeitlang hatte ich noch diese Denkweisen im Kopf -
ein Christ auf weiter einsamer Flur ist ein gefundenes Fressen für Verirrungen,
und wenn man nicht regelmäßig dies oder jenes macht, dann....
aber mein Empfinden hat sich bei diesen Dingen eigentlich immer gelangweilt oder war befremdet, es war nie so dieses innere JA,
eine Zeitlang hatte ich dann nach dem Weggang aus der Gemeinde im internet Orientierung gesucht, bis sich gegen manche Einstellugen und Denkweisen eine massive Aversion einstellte und ich irgendwann sagen musste,
ich kann das nicht mehr in mir verleugnen, entweder bin ich jetzt wirklich verloren für diesen christlichen Gott, denn meine Freiheit und mein klarer Verstand ist mir wichtiger oder...
es darf stimmig sein und es darf mit Verstand zugehen aber dann rudere ich gegen die Masse der Menschen.
Es war schon das Bild dieses verdammenden Gottes der Bedingungen stellt und einschränken will, dass da erstmal auftauchte und auszuhalten war.
Ab und an besuche ich noch einen Hauskreis, aber auch dort nimmt die Aversion immer mehr zu, vor ein paar Monaten hab ich den sogar geleitet und hab auch die Liedauswahl gemacht in der Hoffnugn dass es für mich weniger grauselig ist vielleicht sogar schön ist,
aber nach dem dritten Lied hab ich irgendwie einen unkontrollierten lachflash bekommen, weil diese Art von Lied und die Art von Interpretation für mich nichts mit schön und frei zu tun hat,und das sind nur einige dinge die sich ändern....
Das andere sind die gesellschaftlichen Schablonen und das, wo die Masse so hinterherrennt.....die Verschönigungen die der Arbeitgeber einem auftischt,
die Unehrlichkeit und das Machtverhalten sogenannter "Freunde",
die Schmalspur auf der die Familie läuft und einfach Gleichheit erwartet,
dieses "Lebe deinen Traum" Gesülze und "ich mach was aus mir" und "außerdem benutze ich das neueste reinste Waschmittel weil ich ja so ne coole lockere schablonenmama bin",
das was in der gesellschaft so zählt und die Ungerechtigkeiten die da sind. Bin zur zeit (noch) im weitesten Sinne in der arbeitsmarktverwaltung zugange,
so als Beispiel für meine veränderung-
wollte zwischendurch ein arbeitgeber zu mir um einen arbeitnehmer anzuscheißen weil der sich nicht an die formalitäten gehalten habe bei der vorstellung und sich zu den sittenwidrigen bedingungen nicht hinreißen ließ,
der AG wie Graf Koks wollte sofort einen Termin zwischen Tür und Angel, weil er gerade mittagspause hatte und die "ungerechtigkeiten" sofort proklamieren musste,
und ich merk dass ich durch meine gewandelte Wahrnehmung einfach total aus der Rolle falle, dass mich ein würgreiz befällt und ich gesagt hab zu der anmeldedame "für so nen scheiß hab ich keine zeit, der kann mit sowas zu meinem vorgesetzten gehen", nichts mit neutraler unparteilichkeit,
nebenan lacht sich mein kollege kaputt weil alle regeln der dienstleistung und beratung eingehalten wurden von A wie Anliegen erkennen bis L wie Lösung finden....
noch ist das lustig aber es ist auch ernst, und ich weiß nicht genau wo das noch hinführt.
ich war einer dieser braven netten menschen, die gelernt haben alle erwartungen zu erfüllen und dinge ungeprüft zu tun und sich damit irgendwie einen lebenssinn einzureden,
den falschen etiketten geglaubt was freundschaft ist und ehrlichkeit usw,
selbstbeschränkung und funktionieren gibt eine sicherheit,
am schulsystem hab ich mich festgehalten,
(meine einzige rebellion hab ich glaub ich im Verlust der großschreibung vollzogen *haha*)
aber mit dem eigenen Weg hat das halt wenig zu tun,
und der ist eben in keinerlei Schablonen zu finden, auch nicht in den glaubensmäßigen selbstbeschränkungen und rezepten.
und so ists schon eine gute phase jetzt, irgendwie, auf jeden fall ehrlicher,
auf jeden fall besser als ein geistig leergefegtes rädchen zu sein.
ja, das andere, die freunde oder "artgenossen", ab und an hab ich ja schon welche erblickt :-) oft hab ich mich auch geirrt...naja, das braucht wohl geduld.
luxdei schrieb:
>Und wenn wir gut sind, fragen wir ein lebenlang weiter.
ja darin sehe ich auf jeden fall auch einen Sinn. Weiterlernen, den Horizont erweitern, nicht irgendwann ausruhen und in einer starren schablone leben...
ausruhen und zufrieden sein wär allerdings zwischendurch mal gut .....
lernen muss ja nicht schwer und krampfhaft sein, im gegenteil eigentlich....
Das Bild mit der Raupe passt irgendwie auch....aber eher so ne raupe mit nem kleinen knick, die manchmal am liebsten alle gesetze aufheben will, rumzetert und sich weiter verpuppt und auch n bissl angst vorm fliegen hat...
joah, aus dem nähkästchen oder aus der puppstation geplaudert
lg
tiffi
ich glaub schon ich weis was du meinst und da hast du sicher auch recht und doch glaub ich gerade in einer beziehung sollte man das risiko eingehen und wirkklich voll aufgehen in der beziehung das es dann um so schwerer wird wen es aus is das ist leider so aber zumindest hat man die gemeinsame zeit wirklich vollständig ausgekostet und darauf verzichten nur damit der schmerz am ende kleiner is weiss nich ob man da nicht doch was verpast
Wir haben eh keine andere Wahl. Veränderung ist die Natur des Lebens ;-)
Wenn eine Schablone nicht paßt, wer sagt, daß die gegenteilige richtiger wäre? Wer sagt, daß es die passende gibt? Diese Welt der Relativität wird nie vollkommen sein. Und andere Menschen sind nicht weniger fehlbar als wir selbst. Aus gleicher Motivation tun Menschen unterschiedliches, aus verschiedener mitunter ebenso gleiches. Es ist immer nur ein Streben nach dem Besseren.
Gruß
LD
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