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    Standard Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel 1948

    Die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel 1948

    Im Lande Israel entstand das jüdische Volk. Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher.

    Durch Gewalt vertrieben, blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und Freiheit.

    Beseelt von der Kraft der Geschichte und Überlieferung, suchten Juden aller Generationen in ihrem alten Lande wieder Fuß zu fassen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte kamen sie in großen Scharen. Pioniere, Verteidiger und Einwanderer, die trotz der Blockade den Weg in das Land unternahmen, erweckten Einöden zur Blüte, belebten aufs neue die hebräische Sprache, bauten Dörfer und Städte und errichteten eine stets wachsende Gemeinschaft mit eigener Wirtschaft und Kultur, die nach Frieden strebte, aber sich auch zu schützen wußte, die allen im Lande die Segnungen des Fortschritts brachte und sich vollkommene Unabhängigkeit zum Ziel setzte.

    Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongreß zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzels, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. Dieses Recht wurde am 2. November 1917 in der Balfour-Deklaration anerkannt und auch durch das Völkerbundsmandat bestätigt, das der historischen Verbindung des jüdischen Volkes mit dem Lande Israel und seinem Anspruch auf die Wiedererrichtung seiner nationalen Heimstätte internationale Geltung verschaffte.

    Die Katastrophe, die in unserer Zeit über das jüdische Volk hereinbrach und in Europa Millionen von Juden vernichtete, bewies unwiderleglich aufs Neue, daß das Problem der jüdischen Heimatlosigkeit durch die Wiederherstellung des jüdischen Staates im Lande Israel gelöst werden muß, in einem Staat, dessen Pforten jedem Juden offenstehen, und der dem jüdischen Volk den Rang einer gleichberechtigten Nation in der Völkerfamilie sichert.

    Die Überlebenden des schrecklichen Nazigemetzels in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen.

    Im Zweiten Weltkrieg leistete die jüdische Gemeinschaft im Lande Israel ihren vollen Beitrag zum Kampfe der frieden- und freiheitsliebenden Nationen gegen die Nazimächte der Finsternis. Mit dem Blute ihrer Soldaten und ihrem Einsatz für den Sieg erwarb sie das Recht auf Mitwirkung bei der Gründung der Vereinten Nationen.

    Am 29. November 1947 faßte die Vollversammlung der Vereinten Nationen einen Beschluß, der die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel forderte. Sie rief die Bewohner des Landes auf, ihrerseits zur Durchführung dieses Beschlusses alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Die damalige Anerkennung der staatlichen Existenzberechtigung des jüdischen Volkes durch die Vereinten Nationen ist unwiderruflich.

    Gleich allen anderen Völkern, ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschichte unter eigener Hoheit selbst zu bestimmen.

    Demzufolge haben wir, die Mitglieder des Nationalrates, als Vertreter der jüdischen Bevölkerung und der zionistischen Organisation, heute, am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel-des Staates Israel.

    Wir beschließen, daß vom Augenblick der Beendigung des Mandates, heute um Mitternacht, dem sechsten Tage des Monats Ijar des Jahres 5708, dem 15. Mai 1948, bis zur Amtsübernahme durch verfassungsgemäß zu bestimmende Staatsbehörden, doch nicht später als bis zum 1. Oktober 1948, der Nationalrat als vorläufiger Staatsrat und dessen ausführendes Organ, die Volksverwaltung, als zeitweilige Regierung des jüdischen Staates wirken sollen. Der Name des Staates lautet Israel. Der Staat Israel wird der jüdischen Einwanderung und der Sammlung der Juden im Exil offenstehen. Er wird sich der Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner widmen. Er wird auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Visionen der Propheten Israels gestützt sein. Er wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben .

    Der Staat Israel wird bereit sein, mit den Organen und Vertretern der Vereinten Nationen bei der Durchführung des Beschlusses vom 29. November 1947 zusammenzuwirken und sich um die Herstellung der gesamtpalästinensischen Wirtschaftseinheit bemühen.

    Wir wenden uns an die Vereinten Nationen mit der Bitte, dem jüdischen Volk beim Aufbau seines Staates Hilfe zu leisten und den Staat Israel in die Völkerfamilie aufzunehmen.

    Wir wenden uns - selbst inmitten mörderischer Angriffe, denen wir seit Monaten ausgesetzt sind - an die in Israel lebenden Araber mit dem Aufrufe, den Frieden zu wahren und sich aufgrund voller bürgerlicher Gleichberechtigung und entsprechender Vertretung in allen provisorischen und permanenten Organen des Staates an seinem Aufbau zu beteiligen.

    Wir bieten allen unseren Nachbarstaaten und ihren Völkern die Hand zum Frieden den und guter Nachbarschaft und rufen zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe mit dem selbständigen jüdischen Volk in seiner Heimat auf. Der Staat Israel ist bereit, seinen Beitrag bei gemeinsamen Bemühungen um den Fortschritt des gesamten Nahen Ostens zu leisten.

    Unser Ruf ergeht an das jüdische Volk in allen Ländern der Diaspora, uns auf dem Gebiete der Einwanderung und des Aufbaues zu helfen und uns im Streben nach der Erfüllung des Traumes von Generationen - der Erlösung Israels - beizustehen.

    Mit Zuversicht auf den Fels Israels setzen wir unsere Namen zum Zeugnis unter diese Erklärung, gegeben in der Sitzung des zeitweiligen Staatsrates auf dem Boden unserer Heimat in der Stadt Tel Aviv. Heute am Vorabend des Sabbat, dem 5. Ijar 5708, 14. Mai 1948.



    Quelle: http://www.segne-israel.de

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    ZITATE VON UND ÜBER DAVID BEN GURION
    DAVID BEN-GURIONS ERINNERUNGEN AN DEN TAG DER STAATSGRÜNDUNG


    Ben-Gurion liest die Staatserklärung
    vor (Foto gpo)


    Aus David Ben-Gurions Tagebuch (er war der erste Premierminister Israels):
    "14.5.48
    Morgens Sitzung des Stabes. Ich ordnete an, daß das Wichtigste sei, dem Feind Schläge zu versetzen. Der Schutz der Siedlungen ist nicht mehr die Hauptsache. Erhielt Mitteilungen über Erfolge der Hagana. Um 11 Uhr teilte man mir mit, daß die Frauen aus Kfar Ezion nach Jerusalem entlassen wurden. Die Männer gerieten in Gefangenschaft.
    Um 1 Uhr: Bestätigung der Unabhängigkeitserklärung im Volksrat. Um 4 Uhr nachmittags Ausrufung des Staates. Jubel und Freude im Land. Wieder, wie am 29. November 1947, bin ich ein Trauernder unter Frohlockenden. Das Schicksal des Staates liegt in den Händen der Sicherheitskräfte.
    Sofort nach der Zeremonie kehrte ich ins Generalstabsgebäude zurück. Beratung über die Lage, die sich dauernd zuspitzt. Schlimme Nachrichten über Panzerkolonnen der Arabischen Legion und Truppenkonzentrationen der Syrer. Demgegenüber hatten unsere Soldaten Erfolge im westlichen Galiäa. Die Polizeischule in Jerusalem und andere strategische Punkte der Stadt wurden eingenommen.
    Fast alle Mitglieder des Stabes widersetzten sich meiner Auffassung, daß ein konzentrierter Sturmangriff auf die Orte an der Straße Tel-Aviv-Jerusalem einzuleiten ist. Der Grund: Wir haben zu wenig Truppen, und die Pläne des Gegners sind unbekannt. Ohne ausdrücklichen Beschluß der Volksleitung (an das Wort "Regierung" habe ich mich noch nicht gewöhnt) wollte ich gegen die Auffassung der Offiziere keinen Befehl erteilen. Ich habe aber das Gefühl, daß wir eine Gelegenheit versäumen, die das Schicksal Jerusalems und vielleicht des Kampfes überhaupt entscheiden könnte.
    In der Nacht kamen schlechte Nachrichten aus dem Negev. Wird Tel Aviv heute nacht aus der Luft bombardiert werden?

    15.5.48
    Zweimal weckte man mich in der Nacht. Um 1 Uhr teilte man mir mit, Truman habe den Judenstaat anerkannt. Um 4.30 Uhr - inzwischen konnte ich nicht wieder einschlafen - sagte man mir, daß unsere Freunde in Amerika verlange, ich möge im Radio sprechen. Ich ging ins Rundfunkstudio der Hagana und konnte erst um 5.15 Uhr mit der Ansprache beginnen. Während der Rede wurde Tel Aviv aus der Luft bombardiert. Die Bomben gingen, wie zu erkennen war, in der Nähe des Flughafens nieder, und es fiel mir nicht leicht, meine Ansprache zu Ende zu führen."

    David Ben-Gurion in einem seiner Erinnerungsbücher:
    "Zwei Stunden vor der Proklamation wurde eine gemeinsame Versammlung mit Haganahs Generalstab abgehalten. Da teilte der Oberbefehlshaber, Yigael Yadin, mit, daß laut eingegangenen Berichten die Armeen von fünf Araberstaaten, nämlich von Ägypten, Transjordanien, Irak, Syrien und Libanon voll gerüstet mit Tankern, Kampfflugzeugen und leichten Waffen bereitstünden, um Mitternacht eine Invasion des Landes vorzunehmen, sobald Englands Hochkommissar es verlassen und das Mandat außer Kraft gesetzt sei.
    Mit schwerem Herzen begab ich mich ein paar Minuten vor vier Uhr (am 14. Mai 1948) zum Museum, um den jüdischen Staat auszurufen, den wir Israel zu nennen beschlossen hatten.
    Als ich hinkam, war das Auditorium voll besetzt. Die Straßen wimmelten von frohen, jubelnden Volksscharen... Danach nahm ich die Unabhängikeitserklärung in die Hand und verlas sie, das Herz gleichzeitig erfüllt mit Beben und feierlicher Freude. Ich suchte meiner Bewegung Herr zu werden und las die Erklärung mit lauter und klarer Stimme vor, währen sich alle erhoben, um zu lauschen.
    Rabbi Maimon, der Alterspräsident der Versammlung, sprach den Segen und die Danksagung an den Allmächtigen, daß er uns am Leben erhalten hatte, so daß wir diesen Tag erleben durften." (Rimmerfors 125)

    "2000 Jahre haben wir auf diese Stunde gewartet - und nun ist es geschehen. Wenn die Zeit erfüllt ist, kann Gott nichts widerstehen." (Beginn der Rede Ben-Gurions zur Staatsgründung am 14. Mai 1948)


    Ben-Gurion und das Neue Testament
    "Professor Wladimir Marcinkowski erzählte mir, daß er als persönlicher Freund Ben-Gurions ihm immer seine Bücher schicke. Einmal, als Marcinkowski das Dienstzimmer des Premierministers betrat, war dieser verreist. Der Professor ließ sein Buch mit einem Gruß an Ben-Gurion zurück. Dann setzte er, an den Sekretär gewandt, hinzu: "Meinen Sie, der Premierminister würde Wert darauf legen, wenn ich auch ein Neues Testament mit einer persönlichen Widmung hier ließe?"
    "Ich bin überzeugt, daß er das schätzen wird", war die Antwort, aber er hat schon ein Neues Testament hier auf seinem Schreibtisch, und ich weiß, daß er oft darin liest." (Aus: Einar Rimmersfors, Von Abraham bis Begin, S. 136)
    Ben-Gurion bekannte dem schwedischen Journalistin, daß er die Deutschen nicht hassen könne trotz all des Bösen, das sie den Juden angetan hätten. "Ich finde", sagte Ben-Gurion zu ihr, "daß nichts anderes übrigbleibt, als miteinander in die Zukunft zu gehen. Noch ist es zu früh, aber einmal werden wir einander vertrauen können. " - "Aber das ist ja christliche Philosophie", entgegnete die Journalistin erstaunt. Ben-Gurions Kommentar: "Jesus war Jude.." (Rimmersfors 134)


    Ben-Gurion und der Glaube:
    "Ich glaube an das, was die Propheten Israels vor 2500 Jahren gelehrt haben. Ihre wichtigsten Verheißungen sind dabei, sich zu erfüllen."
    Im Gespräch mit dem amerikanischen Zeitungsmann Lester Sumrall zitierte Ben-Gurion einen großen Rabbiner des 19. Jahrhunderts, ohne dessen Namen zu nennen. Dieser hatte gesagt: "Unser Volk muß erst in sein Land zurückkehren, und dann wird der Messias kommen." Ben-Gurion fügte hinzu: "Wir sind uns darin einig, daß der Messias eine Person ist, die uns alle erlösen wird." (Rimmerfors 135)

    "Die Propheten behaupteten, daß es einen Gott gebe, der alles geschaffen hat. Das ist auch meine unerschütterliche Überzeugung. Ich kann mir die Welt ohne Gott nicht vorstellen." (Ben-Gurion 1972 in einem Interview mit dem Reporter Mark Segal (Rimmerfors 133)).

    "Israels zukünftige Entwicklung ruht auf den beiden Grundsteinen 'Land und Buch' - dem herrlichen Land und der Heiligen Bibel. - Durch das soziale und moralische Licht, das aus den unsterblichen Aussagen der Bibel hervorbricht, durch das Evangelium des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe, das von unseren Propheten verkündigt wurde, durch die Botschaft vom Menschen als Gottes Ebenbild und durch das Gebot: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst', durch all dies werden wir unsere Gesellschaft und unsere Verwaltung formen, und diese Lehre werden wir an die noch ungeborenen Generationen weitergeben." (Ben-Gurion im Jahrbuch der israelischen Regierung 1951-52 /Rimmerfors 136)

    Alle 14 Tage fand in Ben-Gurions Wohnung ein Bibelstudium statt.

    Ben-Gurion erinnert sich an die Anfänge in Palästina
    Ben-Gurion, aufgewachsen in Plonsk (damals russisch, heute polnisch), wanderte 1906 nach Israel aus. Mit einem Frachtschiff reiste er von Odessa nach Jaffa. Über die erste Nacht erinnert er sich:
    "Wir näherten uns Petach Tikvah in der Dämmerung nach dreistündiger Wanderung. Für unsere paar letzten Groschen kauften wir etwas Einfaches zu essen. Dann legten wir uns in einem Feld an der Straße zum Schlafen nieder. In der ersten Nacht in Palästina wollte der Schlaf nicht kommen. Ich ging in Gedanken alles durch, was geschehen war, und lag und sagte zu mir selbst: Hier liege ich, in einem hebräischen Dorf im Heiligen Land." Am nächsten Tag schrieb er an seinen Vater: "Das Heulen der Schakale in den Weingärten, Eselsgeschrei aus den Ställen, Froschgequake in den Teichen, der betäubende Duft der Akazienbäume, Meeresrauschen in der Ferne, die Schatten der Apfelsinenbäume im Zwielicht, funkelnde Sterne am dunkelblauen Himmel, die mit einem unwirklichen Licht leuchteten; alles war so sonderbar fremd wie im Märchen."
    Er erinnert sich: "Ich arbeitete in Plantagen und Weingärten und an der Kelter und schloß mich später der Landwirtschaftskolonie Sedjera in Galiläa an. Dort ging ich hinter dem Pflug, und wenn die schwarze Erde brach und gelockert wurde und die Ochsen in ihrer ernsten, langsamen Würde, wie es ihre Art ist, vor mir herschritten, sah ich Visionen und träumte Träume." (Rimmerfors 123f)

    Quelle: http://www.segne-israel.de


 

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