Segne, Maria, die grünende Flur,
segne das braune Feld.
Segne die Quellen, die Bäume, den Fels,
segne den Blütenflor.
Segne das Herz, das zum Lieben bereit,
segne den Atem lind.
Segne die Jugend im tanzenden Chor,
segne das lachende Kind.
Segne, Maria, die grünende Flur,
segne das braune Feld.
Segne die Quellen, die Bäume, den Fels,
segne den Blütenflor.
Segne das Herz, das zum Lieben bereit,
segne den Atem lind.
Segne die Jugend im tanzenden Chor,
segne das lachende Kind.
Wieviel Sand in dem Meer,
wieviel Sterne obenher,
wieviel Tiere in der Welt,
wieviel Heller unterm Geld,
in den Adern wieviel Blut,
in dem Feuer wieviel Glut,
wieviel Blätter in den Wäldern,
wieviel Gräslein in den Feldern,
in den Hecken wieviel Dörner,
auf dem Acker wieviel Körner,
auf den Wiesen wieviel Klee,
wieviel Stäublein in der Höh,
in den Flüssen wieviel Fischlein,
in dem Meere wieviel Muscheln,
wieviel Tropfen in der See,
wieviel Flocken in dem Schnee -
soviel lebendig weit und breit
wünsch ich dir eine gute Zeit.
Des Knaben Wunderhorn
Gesegnet sei die geduldige Hand,
die tausendmal dieselbe Hilfe bietet.
Gesegnet sei das geduldige Ohr,
das tausendmal zuhört, was andere erzählen.
Gesegnet sei die geduldige Stimme,
die tausendmal auf Fragen antwortet.
Gesegnet sei das geduldige Herz,
das tausendmal verzeiht.
Gesegnet sei der geduldige Fuß,
der tausendmal dem anderen nachgeht.
Der ewige Gott segne sie.
Guten Morgen sagt die Sonne zu dir in der Frühe,
gute Nacht sagt abends deine Müdigkeit.
Wohl bekomm's sagt dir der Duft der Speise,
sei willkommen, ruft der klare Maientag.
Und dein Herz ergreift von Zeit zu Zeit ein Sehnen,
deine Augen werden plötzlich feucht,
möchtest dich an einen Baum gern lehnen,
träumend in den blauen Himme sehen.
So behutsam, freundlich und ganz leise
wickelt Gott den Segen für dich ein,
schau nur hin, schmeck, höre und ergreife,
dankend wirst du ganz gesegnet sein.
Der, den ich liebe
Hatmir gesagt
Dass er mich braucht.
Darum
Gebe ich auf mich acht
Sehe auf meinen Weg und
Fürchte von jedem Regentropfen
Dass er mich erschlagen könnte.
Bert Brecht, 1898 - 1956
Deine Seele sei wir ein wohl bewässerter Garten,
und es soll dir an Kraft nicht fehlen.
Dein Leben soll reich sein wie ein blühenderGarten,
und vieles soll darin gedeihen und Früchte bringen.
Der Garten deiner Jahre soll immer wieder Blüten
hervorbringen, grünen von Freude und Glück.
Gott segne das Geheimnis, das du bist
und das du niemand, nicht dir selbst
und auch dem Menschen, den du liebst,
kannst jemals ganz entschleiern.
Doch Gott, der Schöpfer selbst,
hält es in seiner Hand -
als einen heiligen Schrein, zu dem nur er den Schlüssel hat,
und den er stündlich füllt mit seinem großen Segen.
Die Liebe heißt dich, einem anderen in dir Raum zu geben,
Ihm dein Herz zu öffnen und verletzlich sein.
Den Schmerz, den dies bereitet,
nimmst du gern in Kauf.
Denn du begrüßt diesen Wandel als ein Licht,
dass dich beglückt und deine Seele weitet.
So nimm auch jeden andern Wandel an -
mit seinem Schmerz und mit dem anderen Licht,
das dich durch ihn erreicht.
Er wird ein Segen sein, der dich zu dir befreit.
Mögest du dich verlassen
auf die leisen Kräfte, die dich tragen.
Die Sanftheit der Frühlingssonne,
die Zartheit der Knospen,
die Gewaltlosigkeit eines liebevollen Blicks.
Mögest du ihre erneuernde
und überwindende Kraft erfahren.
Segnende Engelsmacht,
Feuer, das Glauben macht,
glühendes Licht.
Treibt Angst und Trauer fort,
erhellt den dunklen Ort in dir und um dich her.
Nichts ist mehr, wie es war,
jetzt ist die Freude da,
funkelnder Glanz.
Und du Gesegnete, Geist dir begnete,
Neues beginnt.
Österlich lebe nun, wende dein ganzes Tun
göttlichem Leben zu.
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