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  1. #1

    Standard Ist das Abendmahl eine heilige Handlung?

    Für mein Empfinden ist das Abendmahl eine heilige Handlung. Hierbei erinnere ich mich an Jesus und was er für mich getan hat. Das Abendmahl ist auch für mich der Ort, wo ich am stärksten die Gegenwart Jesu erfahre.

    Weil ich das Abendmahl für eine heilige Handlung betrachte ist es für richtig, bestimmte Persomem vom Abendmahl auszuschließen. Ich berufe mich dabei auf Paulus
    "Wer also unwürdig das Brot isst....wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein......Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht...." (1.Korr. 11,27ff).
    Während man im katholischen Raum achtet, wer am Abendmahl teilnehmen darf, scheint bei den Protestanten alles erlaubt zu sein. Eine Entwicklung, die ich mit Sorge beobachte. Teilweise habe ich den Eindruck, dass das Abendmahl zu einem lithurgischen Anhang des Predigtgottesdienstes geworden ist.

    Mich interessierte, wie Andere das Abendmahl beurteilen. Oder sehe ich das alles zu sehr durch die Brille eines Brüderbewegten?
    Gruss Gerd

  2. #2
    Popcorn Gast

    Standard

    Lieber Gerhard

    Es ist auch für mich so, dass das Abendmahl etwas Besonderes ist. Bei uns ist es so, dass jeder sich selber prüfen soll, ob er würdig ist, denn nach der Schrift ist es so, wie du selber zitierst.

    Praktisch heisst das für mich, dass ich mir schon im Vorfeld, resp. überhaupt jeden Tag meine Seele prüfe, ob sie mit GOTT im Einklang ist, oder ob ich noch unbereinigte Dinge in meinem Leben habe. Es gab schon Zeiten wo ich auf das Abendmahl verzichtete weil ich ein Problem nicht lösen konnte, ich aber in diesem Zustand kein Abenmahl nehmen wollte.

    Ich denke, jeder muss sich selber prüfen, in sich hinein hören und dementsprechend handeln.

    Sei lieb gegrüsst Gerhard

    Popcorn

  3. #3
    JC-Freak Gast

    Standard

    Hallo Gerd!

    Grundsätzlich stimme ich dir zu: das Abendmahl ist eine heilige handlung und wer sie unwürdig einnimmt, versündigt sich.

    Das Problem, was ich da mit der kath. Kirche sehe: sie setzt in meinen Augen dieGrenzen an der falschen Stelle; sobald du Mitglied der röm. kath. Kirche bist und die Erstkommunion hinter dich gebracht hast, darfst du offiziell am Abendmahl teilnehmen. Das heißt, du musst nur äußere Rahmenbedingungen erfüllen.

    Jedoch ist für mich von der Bibel her relativ klar, wann ich das Abendmahl NICHT einnehmen darf: a) wenn ich nicht in Jesus wiedergeboren bin und/oder b) wenn es einen ungelösten Konflikt mit einem Glaubensbruder/-schwester oder mit Gott gibt.

    Darauf wird in den evangelischen Freikirchen, die ich bisher besucht habe, sehr oft hingewiesen: man darf teilnehmen, wenn man eine Beziehung zu Jesus hat und würdig vor Gott treten kann. Dazu muss man aber nicht Mitglied der Gemeinde sein oder ein bestimmtes Alter erreicht haben.

    In meiner Zeit als Katholikin hingegen habe ich mich sehr oft an Jesus versündigt, weil ich das Abendmahl immer mit einnahm, obwohl ich nichtmal wusste, was es mit seinem Tod auf sich hat oder dass ich zuerst Friede mit Geschwistern und Gott geschlossen haben muss. Denn solcherlei Aufklärung fand da nie statt.

    In gewissem Sinne muss ich persönlich also deinen Satz quasi mit kleinen Ergänzungen umdrehen:
    Während man im evangelisch-freikirchlichen Raum meist achtet, wer am Abendmahl teilnehmen darf, scheint bei den Katholiken alles erlaubt zu sein, so lange die äußere Form stimmt (während das Herz ja im Verborgenen liegt).

    Liebe Grüße!

  4. #4
    poetry Gast

    Standard

    Jedoch ist für mich von der Bibel her relativ klar, wann ich das Abendmahl NICHT einnehmen darf: a) wenn ich nicht in Jesus wiedergeboren bin und/oder b) wenn es einen ungelösten Konflikt mit einem Glaubensbruder/-schwester oder mit Gott gibt.
    Liebe JC,

    Kannst Du mir dazu mal die Bibelstellen liefern, würde mich echt interessieren.

    Das Ausschließen vom Abendmahl, wie es die kath. und auch die evangelische Kirche tut ist für mich recht fragwürdig. Ich frage mich, ob Jesus auch "normalen Menschen" den Tisch, das Brot und den Wein verwehrt hätte?

    Gruß,
    Poetry

  5. #5
    tomex Gast

    Standard

    Ist das Abendmahl eine heilige Handlung?
    JA!! Wenn es richtig Praktiziert wird..

    LG Thomas

  6. #6
    JC-Freak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von poetry
    Kannst Du mir dazu mal die Bibelstellen liefern, würde mich echt interessieren.
    Gerne, lieber Poe :-)
    Ich such sie dir nachher raus. Spätestens heut Abend wenn ich von der Arbeit komme, gehe ich auf deine Bitte ein *liebguck*

  7. #7
    poetry Gast

    Standard

    Hui, Danke liebe JC-Freak *nochviellieberguck*

  8. #8
    JC-Freak Gast

    Standard

    So, nun war ich sogar noch ein wenig schneller als gedacht :-)

    Nun, wie ich sagte: „für mich ist klar, was die Bibel zum Abendmahl sagt“. Das heißt nicht, dass ich 100%ig Recht haben muss. Ich verstehe es einfach so:


    Zunächst einmal muss man ein Jünger Jesu sein, um am Abendmahl teilnehmen zu dürfen;
    Die Bibel berichtet davon, was Jesus beim Einsetzen des Herrenmahls sagte:

    Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“

    Wichtig finde ich hier zwei Punkte:
    1. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“
    Man kann seiner nur gedenken, wenn man an ihn glaubt.
    Beispiel: Jemand geht nie in die Kirche, hat keinen Bezug zur Person Jesus bzw keine Meinung darüber, ob es ihn gibt, wird nun aber auf eine Hochzeit eingeladen, wo es auch Abendmahl gibt. Er nimmt daran Teil, weil er nicht auffallen will. Doch dabei denkt er mit größter Sicherheit nicht an das, was Jesus auch für ihn am Kreuz getan hat. Damit widersetzt er sich dem, was Jesus als Rahmenbedingung für das Abendmahl festgesetzt hat.

    2. „Der neue Bund“
    Wie kann ich an einer Handlung, die zum neuen Bund gehört, teilnehmen, wenn ich nicht teil dieses Bundes bin? Ich muss da erstmal den Bund eingehen, dann kann ich mitmachen.
    Ich kann mich ja auch nicht bei der Betriebsfeier einer Firma durchfuttern, wenn ich mit dieser Firma nichts zu tun habe.

    In Mt 22,11-13 wird beschrieben, wie Gott Menschen zurückweist:
    Als aber der König hereinkam, die Gäste zu besehen, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid bekleidet war. Und er spricht zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen, da du kein Hochzeitskleid hast? Er aber verstummte. Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Füße und Hände, und werft ihn hinaus in die äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.

    Hier geht es nicht direkt um das Abendmahl sondern um das Zusammensein mit Gott, doch ich finde, nichts anderes ist das Abendmahl, wenn auch auf rituelle Weise.
    Und für mich ist dieses fehlende Hochzeitsgewand einfach die Gerechtigkeit Jesu, die wir wie ein weißes Hemd anziehen dürfen. Wer es nicht trägt, kann nicht vor Gott treten.


    Dann als nächstes: wann sollte auch ein Christ auf das Abendmahl verzichten?
    1. Kor. 11,27 sagt:
    Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein.

    Was nun unwürdig bedeutet, ist die Frage.
    Die revidierte Elberfelder kommentiert dazu, es handle sich um ein Adverb. Also „in unwürdiger Weise“, was ein Unterschied wäre zu „im Zustand des Unwürdigseins“.

    In jedem Fall aber ist für mich „unwürdig“, dass man nicht rein vor Gott treten kann. Das ist aber so, wenn nicht alles bereinigt ist. Zwar reinigt mich das Kreuz von aller Sünde, aber ich denke, wenn die Sünde gerade im Gange ist, muss sie doch erstmal beendet werden…
    Wenn ich also z.B. im Streit mit Geschwistern bin, muss ich ihnen zumindest vergeben.

    Gerade auf so ein Beispiel komme ich durch ein Wort von Jesus:
    Mt 5,23:
    Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!

    Hier geht es zwar nicht ums Abendmahl sondern ums Opfer darbringen, doch ich denke, beides ist ein vor-Gott-treten.
    Und um Gemeinschaft mit Gott haben zu können, bedarf es der gerade beschriebenen Reinheit.
    Aber ich habe auch schon auf’s Abendmahl verzichtet, weil ich wusste, dass ich in dem Zeitraum gerade etwas tat, was vor Gott nicht ok war und was ich erst klären musste.
    Ebenso verzichtet ein Freund derzeit darauf, weil er mit Gott im Konflikt steht. Wie könnte er mit ihm essen, als wäre nichts, doch in Wahrheit wissen beide, dass es Beziehungsprobleme gibt?


    Noch ein Wort zu deiner Frage, Poetry:
    Ich frage mich, ob Jesus auch "normalen Menschen" den Tisch, das Brot und den Wein verwehrt hätte?
    Ich denke einfach, man muss unterscheiden zwischen dem barmherzigen Einladen eines jeden zum normalen Essen und der symbolischen Handlung des Abendmahls, die innerhalb des Bundes geschieht.

    Ok, ich hoffe, ich konnte meine Aussagen ein wenig aufschlüsseln 
    Liebe Grüße!

  9. #9
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    1

    Standard

    [align=justify:396da06b40]Ich meine, wir sollten unterscheiden zwischen dem, was sich Jesus, was sich die ersten Jünger unter Abendmahl vorgestellt haben und dem, was heute in den Gemeinden praktiziert wird.

    Wenn wir das Abendmahl so ungefähr einmal im Monat als liturgische Handlung verabreicht bekommen, dann haben die Verabreichenden noch nicht viel von dem erkannt, was bei Jeshua abgegangen ist, als er diese symbolische Handlung für eine tiefe geistliche Wahrheit eingesetzt hat.

    Denken wir daran, dass Mose das Passalamm schlachten liess und dass Jeshua an ebendemselben jüdischen Fest geschlachtet wurde. Israel verliess Ägypten an diesem Fest und feierte nach der Wüstenwanderung das Fest der Hütten. Wenn ich aber mein eigenes Leben über viele Jahre betrachte, da wähnte ich mich schon im gelobten Land - in Tat und Wahrheit war ich aber noch im geistlichen Ägypten; ich dachte und handelte wie die Weltmenschen um mich herum - nur halt ein bisschen fommer. Und in dieser Haltung habe ich oft das Abendmahl genommen - eigentlich unwürdig, wenn ich das so aus der Retrospektive betrachte.

    Nachdem bekannt wurde, dass unsere Tochter mit 12 ihren ersten Multiple-Sklerose-Schub hatte, nahm ich mit meiner Familie täglich das Abendmahl zu Hause. So wie Jesus, so wie Moses: Ohne Sauerteig - einfach Knäckebrot. Wenn ich des Todes Jeshuas, meines Meisters gedenke, kann ich unmöglich den Leib Jesu mit geistlichem Sauerteig, mit christlichen Traditionen, mit frommer Irrlehre vermischen. Die Jünger nach Pfingsten brachen das Brot täglich hin und her in den Häusern. Und sie hatten Kraft. Und unsere Gemeinden? Wo ist die Kraft? Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft! Ich persönlich habe dieses tägliche Abendmahl als Schlüssel zu dieser Kraft erfahren und kann diesen Tipp nur gern zur Nachahmung weiterempfehlen.

    Die sogenannten Einsetzungsworte sind so ziemlich das Schwächste, was im Wort über das Abendmahl steht. Aber was hat Jeshua selbst gesagt?

    Joh 6: 53-56
    53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.
    54 Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
    55 Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank.
    56 Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.

    Luk 22:15-20
    15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe denn ich leide.
    16 Denn ich sage euch, daß ich hinfort nicht mehr davon essen werde, bis daß es erfüllet werde im Reich Gottes.
    17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet ihn und teilet ihn unter euch;
    18 denn ich sage euch: Ich werde nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes komme.
    19 Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis.
    20 Desgleichen auch den Kelch, nach dem Abendmahl, und sprach: Das ist der Kelch, der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.


    Wir haben weiter oben gelesen: Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. Was sagte Jesus später noch über das In-Ihm-Bleiben?

    Joh 15: 5-6
    5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
    6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen.


    Verstehen wir nun, dass im Abendmahl das Leben ist? Dieses Mahl ist nicht wert, dass man es in einer frommen Liturgie zu einem heiligen Bestandteil degradiert! Er, der auf Golgatha geblutet hat, hat nicht nur für die Gemeinden geblutet, sondern für die ganze Welt. Ein Weltmensch, der Busse tut und sich in keiner Gemeinde mehr anmelden kann, weil er dem Wort mehr glaubt als den Pastoren, dem wird das Abendmahl aberkannt, einem gottlosen Gemeindeglied, dass von Busse keine Ahnung hat aber gegeben. Das war nie die Absicht Jesu! Kommt hinzu, das äusserst befremdende Ansichten über das unwürdige Nehmen des Mahls kursieren. Ich meine: Die Unwürdigsten haben das Abendmahl am nötigsten. Warum eigentlich sprechen wir der Welt das Abendmahl ab? Wir sprechen ihr das Leben ab! Aber so bald wir lernen umzudenken, das Wesen Jesu in uns aufzunehmen, in Ihm zu bleiben, werden wir lernen, was der Sohn Gottes selbst mit Seinem Opfer verbindet.

    Shalom vom Shomer[/align:396da06b40]

  10. #10
    poetry Gast

    Standard

    Nicht barmherzig , ich meinte schon DAS Abendmahl.

    Es ist aber in der Landeskirche so, dass man getauft sein muss - landeskirchlich um am Abendmahl teilzunehmen - das meine ich.
    Ich kann auch an Gott glauben und Jesus für mich annehmen, wenn ich nicht getauft bin und ich kann zu Hause meine Frau verhauen und fromm zum nächsten Abendmahl gehen, ich bin ja getauft.


    Ansonsten vielen Dank für die Bibelstellen - ich werd mir das alles in Gänze nochmal zu Gemüte führen.

    Gruß,
    Poetry

    PS: Nein, ich haue keinen
    PPS: Und ich bin auch geztauft - Landeskirche - Erwachsenentaufe


 

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