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Baum-Darstellung

  1. #20
    Isaak Gast

    Frage ja nur, aber wie nur ?

    Mich hat der Post #1 von Userin Aquavenus, bzw. Jasmina irgendwie berührt.

    Ich kenne sie nicht und erst recht nicht, was hinter sie, hinter ihren Worten alles lebt.

    Dennoch kenne ich selbst die mir, menschlich vertraute Sehnsucht, sich einfach in den Schoß der Mutter, des Vaters legen zu dürfen und das obwohl ich bereits schon sehr alt bin. Nicht darüber grübeln zu müssen, ja nicht einmal spüren zu wollen, ob denn meine Mutter, oder mein Vater auch tatsächlich meine Eltern sind oder nicht sein könnten.

    Dieses menschlich warme Bedürfnis stirbt zumindest bei mir nicht und ich genoss es, später als ich Vater wurde, nicht im Schoß meiner Frau, sondern auf meinem Schoß und darauf meine Kinder spürend und ihnen das gebend was ich selbst als Kind erfahren durfte.

    Dieses menschlich warme Bedürfnis lebt aber auch in meinem Glauben.
    Ich lege mich, überfüllt mit Liebe, gerne in G“ttes Schoß und das tatsächlich ohne grübeln zu müssen, ja nicht einmal spüren zu wollen, ob denn G“tt auch tatsächlich G“tt ist oder nicht.

    Nun ist aber da ein Unterschied, zwischen meiner Wahrnehmung meiner eigenen Eltern, meines Vaterseins und der Wahrnehmung G“ttes.

    Für mich sind es also drei Angelegenheiten.

    • Sehnsucht, bzw. Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit (auch im Glauben)
    • Erfahrene und somit weitergebare Geborgenheit der Eltern und der eigenen Elternschaft (und im Glauben seiner Väter)
    • Und die Erkenntnis G“ttes (im Leben und Glauben)


    Die Sehnsucht und der Wunsch nach Geborgenheit in G“tt ist für uns Juden nur über den Menschen, der Natur, also der unmittelbaren Begegnung möglich.

    Es ist uns Juden nicht möglich, dies ausschließlich in Schriften finden zu können, in Worten welche Geborgenheit, Sicherheit und Zukunft versprechen dies finden zu können, selbst wenn uns all zu viele Christen vorhalten, dass wir Juden das Volk des kalten wortwörtlichem Wortes G“ttes wären und wir die Liebe deshalb nicht kennen und nicht leben würden. Ich bitte diese Christen dieses Vorurteil abzulegen und zu überdenken, dass nicht Jesus zur Liebe aufrief, sondern das die Tora tut und Jesus dies zitiert.

    Die Tora ist etwas Anderes, sie ist Erinnerung an Gesprächen zwischen dem was wir „Ewigen“ nennen und es sind Erfahrungen, welche unsere Vorfahren machten und diese Ihre Erfahrungen an uns weiter geben und zwar dass es gut sei, sich so und weniger anders zu verhalten. Das sind die Gebote. Die Gebote empfehlen aber nicht, so wie es im Christlichen sehr stark ausgeprägt ist, einfach nur zu glauben, sondern sie empfehlen, das wir Juden uns und das mitten im Leben, zum Leben und zum Nächsten, auf gewisser gebotener Weise, zu verhalten haben und dass selbsterklärend alle Gebote immer gut geprüft werden sollten.
    Zum Beispiel ist solch einen Prüfungsergebnis: Es bedarf keinen Priester und keinen priesterlichen Dienst mehr, weil eben das Mishkan (Christen nennen es Tabernakel), also das Gefäß, inklusive der Tafel mit den Zehnschaften von Worten (Christen nennen es „10 Gebote“) nicht mehr gibt. Diese priesterlichen Dienste sind nicht mehr ausführbar und dass nicht weil ein Nazarener von Römern bestialisch ermordet wurde, Christen nennen diesen bestialischen Mord ein Selbstopfer Jesu und das zur Erlösung aus den Sünden aller Menschen, sondern weil es das das Mishkan nicht mehr gibt.

    Nun stelle ich die Frage, so gut und so richtig der Wunsch ist, sich in G“ttes Schoß legen zu dürfen, dies einfach nur so, ohne Zweifel, ohne Hinterfragen, ermöglicht dies uns Menschen, dieser gute, menschlich warme Wunsch, tatsächlich uns einfach nur in einen Glauben sich hineinzulegen?

    Jeder hat da seine eigene Antwort und diese darf auch jeder haben.

    Meine Meinung und mein Glauben ist aber, dass Glauben nicht gleich G“tt ist und nur Glauben allein kein gut ausreichender Weg zur Gesamtheit G“ttes sein kann. Glauben kann zwar Berge versetzen und sogar Irrglauben kann das. Aber die Tat, das Prüfens, das ständige Korrigierens scheinen lebendiger und näher an der Gesamtheit G“ttes zu sein, als ein nur bemüht sein und zwar zu glauben und das mit einer angestrebten Zweifelsfreiheit und dies ohne zu hinterfragen.

    Ich verstehe und kenne das Bedürfnis zum einfachen, ungeprüften,, unhinterfragten Glauben, aber diesen gab es nicht einmal in der Überlieferung des Paradieses.

    Also jedem seine Freiheit und jedem sein Glauben.

    Ich glaube aber dass der Glaube nicht gleich G“tt und ebenfalls die Schrift nicht gleich G“tt ist, sondern dass im Glauben G“tt mit uns gemeinsam wirkt und dass G“tt in der Schrift mit uns SICH gemeinsam unterhält und ER nicht totalitär und unmissverständlich zu und spricht. Der Verstand ist unser, das absolute Wissen SEIN. Daher zählt im Glauben mehr die Tat und die Liebe zum Nächsten, als der Glauben und in der Schrift mehr das Prüfen, Studieren und Hinterfragen, als die Worte in ihrer Wortwörtlichkeit.

    Shalom

    Isaak
    Geändert von Isaak (13.01.2010 um 09:42 Uhr)


 

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