Nun liebe Saniana was Christen ausmacht können zwar auch Nichtchristen umschreiben, weil z.B. auch ein Flachländer ein besserer Bergkletterer sein kann als ein Bergbauer. Dennoch wird ein Bergbauer immer besser die Gesamtheit der Bergwelt begreifen können und das weil er länger mit den Bergen leben muss als der flachländische Bergkletterprofi.

So auch ist es hier mit den Posts, von Nichtjuden, welche das Jüdische erklären. Sie mögen gute Kenner sein, aber in der Gesamtheit spiegeln sie eher ihr eigens, oft christlich vorgeprägtes, Verständnis wieder und nicht wirklich das autentische Jüdische.

Dennoch freue ich mich wenn hier Christen, Juden und anders Denkende und anders Glaubende sich miteinander austauschen und das ohne Wertigkeit untereinander.

Wenn ich als Jude schreibe, dass Christen sich im wesentlichen darin vom Jüdischen unterscheiden, dass sie in Jesus den Erlöser der Juden und der Menschheit erkennen, verstehen und daran glauben, dann ist das keine Christliche Aussage, sondern meine und somit eine Jüdische, selbst wenn diese für viele Christen so stimmen würde.

Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Juden sei, geht dass ja noch an, wenngleich da schon innerchristliche Streitereien voll im Gang sind.

Wenn aber nun, ein oder mehrere Christen glauben würden, dass Jesus nicht der Erlöser der Menschheit sei, sondern er, also Jesus, nur ein jüdischer Rabbe gewesen ist, dann würde das Christentum in sich selbst zusammenfallen, so es die Mehrheit der Christen so annehmen wollte.

Lieber User Jakow, das Vater Unser, wird zwar Jesus zugeschrieben, aber kommt sehr wahrscheinlich nicht von ihm, da dieses Gebet ein deutlichen Mix von Jütischem und Hellenistischem widerspiegelt, so zumindest aus jüdischer Sicht.

Man muss nicht als Nichtjude zum jüdischen Glauben konvertieren um G“tt näher kommen zu wollen. Der Bund Israel ist ein Weg neben vielen. Es reicht aus, wenn man Gutes dem Nächsten tut, keine Mehrfachg“tter verehrt und anbetet und Israel anerkennt. Wenn man gänzlich ohne eine Einzigkeit G“ttes auf G“tt zugehen wolle, so ist es auch recht und gut über mehrere G“tter auf ihn zuzugehen. Keiner, weder wir das Israel, noch irgendeine Religion oder Glauben kennt G“tt allumfassend.

Christen haben es etwas schwer, in gewisser Weise, weil sie glauben, bzw. gewohnt sind dass es einen wahren Glauben gibt, bzw. geben soll. Diesen gibt es aber nicht. Es gibt den Bund G“ttes mit Israel, und dieser Bund ist aber nicht das „A“ und das „O“ (Z) der Wahrheit G“ttes, welche wir Menschen verstehen könnten. Dieser Bund gehört den Juden und keinem Anderen Volk. Man kann und darf aber unserem Volk und dem damit verknüpften Glauben folgen, entweder wenn man die noachischen Gebote einhält, oder sogar sich dem Gesamten der Tora verpflichtet fühlt, wie zum Beispiel die Sameritaner, oder man konvertiert zum Judentum.
G“tt aber ist in Allem und in Allen und Israel ist nicht der Einzige Weg zu G“tt und Israel ist auch nicht die allumfassende Wahrheit, welche, also die Wahrheit, aber viele und die meisten Christen für sich beanspruchen und diese fälschlicherweise aus dem Jüdischen ableiten wollen. Man kann aber von G“tt keine allumfassende Wahrheit ableiten, abzwacken, sich darin einpfropfen und annehmen dass man nur als Christ oder nur als Jude oder als sonst Wehr der Wahrheit Vertreter sein könnte und die allumfassende Wahrheit verstehen könnte.

Wahren glauben gibt es nicht. Den Bund Israel schon. Dies zu verstehen ist aber nicht einfach, auch für uns Juden nicht.

Shalom

Isaak