Hallo Zeuge,

"Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, daß eine lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen." (Biochemiker Enest Kahne)

"Die Evolution ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar." (Sir Arthur Keith)

Ein ziemlich unwissenschaftlicher Glaube, bei dem der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Gott ist ein nicht notwendiger Schöpfer nur bei denen, die ihn um jeden Preis weg haben wollen, und dafür bereit sind jeden Unsinn zu glauben.

Wie Kardinal Faulhaber sagte: "Es ist unglaublich, was die Ungläubige alles glauben müssen."
Auch, wenn es in der chemischen Evolution immer noch viel Unwissem und Ungereimtheiten gibt, so zeigen Experimente, dass unter den damaligen Bedingungen auf der Erde die Entstehung von Leben zumindest möglich ist.
Mikro -und Makroevolution hingegen, sind allerdings bewiesen, d.h. wir können es als wissenschaftlichen Fakt sehen, dass wir alle von einer Urzelle abstammen.
Die einzige vernünftige Schlussfolgerung ist, dass Leben auf der Erde durch chemische Prozesse entstanden sein muss, auch wenn man noch keine exakte Theorie hat, wie es entstanden ist (da wir auch wenig über die Zeit wissen, in der das Leben entstanden sein muss).
Prinzipiell wäre natürlich auch ein übernatürlicher Eingriff durch einen Gott möglich. Allerdings ist die Existenz eines solchen Wesens nicht bewiesen, die Existenz z.B. des (zum Leben notwendigen) Wasser allerdings schon. Nur weil immer noch viel Unklarheit über die Entstehung des Lebens herrscht, wäre es am unklügsten einfach diese Wissenslücke mit Gott zu füllen. Darüber hinaus wirft dieser noch vielmehr Fragen auf, als er eigentlich beantwortet (z.B. die Eingangsfrage dieses Threads).




"Sicheres Wissen ist uns versagt. Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen.
Wir wissen nicht, sondern wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen Glauben, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können." (K. R. Popper)

Du zitierst hier Karl Popper, den Vater des kritischen Rationalismus. Blöd nur, dass er mit religiösem Glauben und Dogmatismus wohl merklich wenig am Hut hat.
Du hast sicher recht, dass wir gewisse Prämissen quasi dogmatisch vorraussetzen müssen, um uns kritisch-rational ein Bild von dieser Welt machen zu können. So wird auch zwangsläufig immer eine Erkenntnismethode universalistisch angewandt (selbst ein totaler Relativmus wäre ein Universalismus, legt man doch die Prämisse, dass alles relativ ist, fest).
Da wir nun zwangsläufig eine universalistische Methode brauchen, um uns ein Bild von der Welt machen zu können, sollte man die auswählen, die sich am meisten bewährt hat, und das ist nuneinmal die Vernunft, Logik, Empirie und Falsifizierbarkeit - und nicht die Methode des emotionalen Vetrauens und des Dogmatismus.
D.h. auch unsere Weltanschauung, also auch die Frage nach Gott, nach einer unsterblichen Seele etc., sollte sich der ersteren Methode bedienen.
Daher hast du Recht, dass wir als Grundlage zwar etwas "glauben" müssen, es also als unbedingt richtig ansehen müssen, nur sollte in allen Fragen innerhalb dieser Welt, im Alltag, Politik, Wissenschaft, Weltanhschauung alles kritisch hinterfragen.



Nur ein, durch die Zivilisation, von der Natur getrennter Mensch, kann auf die Idee kommen, die Religion ist aus Angst vor der Natur entstanden. Er projeziert seine eigene Einstellung zur Natur auf die damalige Generation.

Der Mensch aber, der gemäß der E.T. immer schon ein Teil der Natur war, hatte keine Angst vor ihr, genau so, wie die Tiere heute keine Angst vor ihr haben.

Es mußte etwas anderes gewesen sein, das ihn auf die Idee "Gott", b.z.w. "Götter" gebracht hat. Und zwar eine Offenbarung dieses Gottes (Götter). Sonnst wäre er nie auf diese Idee gekommen.

Erst nach der Offenbarung Gottes fängt der Mensch an, über diese Offenbarung und über Gott nachzudenken. Er versucht diese Offenbarung, und Gott selbst, in seine Welt einzuordnen. Dabei unterlaufen dem Mensch immer wieder Fehler. Denn seine Welt, ist die Welt seiner Wissenschaft, die immer unvollkommen ist.

Das Entdecken dieser Fehler wiederlegt weder die Offenbarung, noch die Existenz Gottes.

Aber es befriedigt unsere Eitelkeit, zu glauben, die früheren Generationen waren viel dümmer als wir.

Netter Strohmann, nur habe ich dieses nie behauptet!



Dabei übersieht er, daß das, was er heute in der Religion kritisiert, gesten eine "Errungenschaft" der Wissenschaft war.
Er kritisisert, dass man sich an längst falsifizierten wissenschaftlichen Erkenntmnissen immer noch dogmatisch, also unwissenschaftlich festhält.


Die aber, bei atheistischen Wertschätzungen, so gut wie nie funktioniert.
Nein?
Erstmal würde ich lieber den positiven Begriff "humanistisch" wählen, als den eigentlich nur negierenden Begriff "atheistisch".
Hier muss zuerst zwischen der religiösen "Moral" und der säkularen "Ethik" unterschieden werden, denn Moral und Ethik bezeichnen gewiss nicht das Gleiche.

Moral ist die subjektive Bewertung eines Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich metaphysisch vorgegebener Beeurteiliungskritierien, nämlich Gut und Böse.

Ethik ist die objektive Bewertung von Taten unter intersubjektiven, immer wieder neu festzulegenden Spielregeln, nämlich fair und unfair.

Ein Beispiel: Dein Sohn hat den Schokokuchen aufgegessen, der eigentlich für die gesamte Familie bestimmt war.

Nun kannst du a) moralisch agieren:

"Du warst ein böser Junge! Schäm dich! Geh auf dein Zimmer, ich will dich für heute nicht mehr sehen!"

Oder b) ethisch:

"Das was du da gemacht hast, war nicht in Ordnung. Es war unfair den anderen gegenüber, denn sie wollten auch von dem Kuchen essen. Wir gehen jetzt an dein Sparschwein und kaufen einen neuen Kuchen."

Welche Methode nun pädagogisch wertvoller ist, kannst du dir vielleicht denken - gehört ja eigentlich auch nicht zum Thema dieses Threads, bei dem wir nun endlich angelangt sind.

"Wie konnte im Laufe der Evolution eine unsterbliche Seele entstehen?"

Eine ewige "Seele" impliziert ihre Verantwortung für das Verhalten des Lebewesens.
Das wiederum aus der Möglichkeit der Beherrschung der Triebe hervorgeht.
Die nur bei der Verschiebung der Wertschätzung möglich ist.
Und dazu wird die Sprache benötigt, die nur ein Mensch hat.
Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich vermag immer noch nicht daraus zu erkennen, wie das nun das Problem löst. Vielleicht hättest du beim Schreiben der vorherigen ca. 50 Zeilen, die eigentlich mit dem Thema des Threads nichts zu tun haben, mehr Zeit darauf verwenden sollen, die, hier sehr schwammigen Begriffe wie "Verschiebung der Wertschätzung", "Sprache die nur ein Mensch hat" näher zu erläutern. Ich denke erst dann ist hier eine sinnvolle Diskussion über die Entstehung der Seele möglich.