Zitat Zitat von Jesfreric Beitrag anzeigen
Hi

Ich wollte euch mal fragen, ob euch ihr euch schon mal beim "Leben" beobachtet habt...

Ihr tut Dinge, ohne das ihr sie bewusst entscheidet,...man spricht Worte,...ohne das man sie sich vorher zurechtlegt...

Ich meine...es wäre schlimm, wenn wir über alles was wir tun nachdenken müssten...da wäre eine Schildkröte vermutlich schneller als wir=)

Eine schlimme Deutung habe ich leider bei einer Veranstaltung gehört, die eigentlich eine christliche sein sollte...
Es gibt Wissenschaftler die sagen, dass unser Gehirn uns vollkommen steuert,...ohne unser zutun...unser Bewußtsein, wäre nur ein "Zuschauer", das denkt es habe alles im Griff´, jedoch kann er nicht mehr tun als zuschauen...
Das Gehirn würde unserem Bewußtsein nur den Glauben geben wir können etwas entscheiden...

Gott sagte...wir haben die Kraft zu tun was er will...
Ich möchte auf Gottes Wort hören, jedoch muss ich sagen, dass die Ansicht eben jener Gehirnforscher schon sehr beängstigend ist...

Einen schönen Tag
Richi


Hirnforschung ...
Der Schlüssel: Der Geist
Die Annahme, mit dem menschlichen Bewußtsein stehe, abgesehen vom Gehirn, noch etwas anderes, Übergeordnetes in Zusammenhang, mag vorerst etwas befremdlich anmuten. Denn, so kann man sich fragen, was soll es noch Höheres geben als das Gehirn? Welches andere Organ in unserem Körper vermag zu denken, zu rechnen, verfügt über ein Vorstellungsvermögen und ist vernunftbegabt? Aber ist es tatsächlich das Organ, das sich etwas vorstellt, das selbst vernünftig ist und bewußt rechnet und denkt?

Indem die Wissenschaft nur die Gehirnmasse und das Nervensystem erforscht, beschränkt sie sich – zwangsläufig? – auch darauf, die Antworten auf die Frage nach dem Sitz unseres Bewußtseins nur im Gehirn selbst zu suchen. Dort jedoch wird es ebenso wenig zu finden sein, wie man im Körperorgan Herz ein Bewußtsein entdecken konnte.

Schon die Tatsache, daß unser Bewußtsein an sich etwas Immaterielles ist, lädt dazu ein, Zusammenhänge in Betracht zu ziehen, die über das Körperorgan Gehirn hinausgehen. Alle großen Religionen gehen davon aus, daß der Mensch nicht nur sein Körper ist, sondern eine Gesamtheit, die Geist und Seele umfaßt. Auch in der Medizin war dies bis vor wenigen Jahrhunderten durchaus eine Selbstverständlichkeit. Es änderte sich erst, als man irrtümlicherweise glaubte, durch das „Zerlegen“ des physischen Körpers in „Einzelteile“ und Erforschung derselben auch das Individuum als Ganzes erfassen zu können.

Dabei entstammt der immaterielle Kern des Menschen, sein Geist, nicht der stofflichen Welt, sondern jener übergeordneten geistigen Ebene, die viele Religionen als das „Paradies“ bezeichnen. Und in diesem Geist – der natürlich nicht aus stofflich-physischen „Materialien“ besteht und daher auch nicht wissenschaftlich nachweisbar ist – liegt der Schlüssel zum Geheimnis unseres Bewußtseins.

Während unseres Lebens auf der Erde ist der Geist, sind wir, in den physischen Körper „inkarniert“. Wir sind ihm also verbunden und benutzen und führen ihn durch unseren Willen, der zum geistigen Bewußtsein gehört. Kraft des Geistes erleben und empfinden wir auch – und bewegen uns als Menschen damit bewußt und in aller Selbstverständlichkeit stets auch auf Ebenen jenseits aller Gehirntätigkeit. Nach dem Tode zersetzt sich der physische Körper; seine „Bausteine“ werden wiederum zur Bildung anderer Körper dienen. Unser Geist jedoch, unser eigentliches „Ich“, bleibt bestehen, denn seine Art ist nicht dem für alle Materie gültigen Gesetz des Werdens und Vergehens unterworfen. Was bedeutet also der Körper für den Menschen?

Er ist einerseits eine schützende Hülle, unter der wir reifen, also unsere menschlichen Fähigkeiten entwickeln sollen, andererseits zugleich auch ein perfektes Werkzeug, das dem Geiste – eben zu dessen Reife – zahlreiche kostbare Instrumente zur Verfügung stellt: die Gliedmaßen, die Sinnesorgane und … das Gehirn! Trotz der erstaunlichen Perfektion unserer physischen Organe – und im besonderen des Gehirns – gilt es also zu erkennen:

Das Zentrum unserer Persönlichkeit, unseres Bewußtseins und Willens ist nicht körperlicher Natur, sondern Geist. Er ist es, der sagt: „Ich habe einen Körper“, und nicht: „Ich bin ein Körper.“ Er ist es auch, der von sich sagen kann: „Ich denke, also bin ich.“ Denn das Gehirn wäre ohne den Geist, der den Körper führt und belebt, gar nicht dazu in der Lage, bewußt zu denken.
Geist und Gehirn Geht man von der Existenz eines immateriellen Geistes aus, werden auch viele Rätsel das Gehirn betreffend lösbar. Die Gehirnzentren gelten dann ja nicht mehr als die Ausgangspunkte unserer Bewußtseinsfunktionen, noch als die alleinige „Aufbewahrungsstelle“ von „Erlebens-Informationen“, sondern sie sind, will man es technisch beschreiben, als „Relais“ zu betrachten. Jedes Zentrum, egal ob das der Sprache, der Bewegung, des Sehens usw., ist spezialisiert im Abrufen und in der Übertragung bestimmter Inhalte und steht seinerseits in besonderer Verbindung mit den dazugehörigen Fähigkeiten des immateriellen Geistes, der das eigentliche Zentrum der Entscheidungen und Erinnerungen und das Bewußt-Lebendige im Körper ist.

Der Geist führt in umfassender Form das Gehirn. Natürlich ist er seinerseits in hohem Maße von der Funktionsfähigkeit dieses Organs abhängig, und nicht jeder Schaden des Gehirns kann „von innen her“ repariert werden. Mitunter aber – man denke an die genannten Beispiele, bei denen Gehirnregionen die Funktionen anderer übernehmen – kann die „übergeordnete Instanz“ Geist einen solchen ungewohnten Weg zur Wiedergenesung doch benutzen.

Daß es diese Möglichkeit überhaupt gibt, ist bei näherer Betrachtung der Nervenzellen eigentlich nicht sonderlich überraschend. Die Haupteigenschaft dieser Zellen besteht ja darin, Informationen zu erhalten und weiterzugeben. Ob es sich nun um eine einzige Zelle oder eine Gruppe (Zentrum) handelt, ob sich die Zellen im Rückenmark oder im Gehirn befinden, ändert nichts an ihrer grundsätzlichen Funktionsweise. Die Nervenzellen unterscheiden sich voneinander zwar in ihrer Komplexität, jedoch nicht in ihrer Natur. Sie sind anpassungsfähig und können sich mit einem anderen Nervenzentrum verbinden, indem sie ihre sogenannten „Protoplasmafortsätze“ verlängern.

Unter bestimmten Umständen kann sich also ein Geist, dem – bedingt durch die Zerstörung der Neuronen eines Gehirnzentrums – ein Weg verschlossen ist, einen anderen schaffen, um sich in der physischen Welt wieder voll betätigen zu können. Für „Reserven“ an Nervensträngen im Gehirn ist gesorgt, denn es scheint, daß wir normalerweise nur einen kleinen Teil unserer Neuronen, ungefähr 10 Prozent, benutzen.

Auch die Tatsache, daß das Gehirn der Frau anders arbeitet als das des Mannes, obwohl die Organe beider einander ähnlich sind, wird klar vor dem Hintergrund, daß das Gehirn nur Werkzeug des Geistes, nicht aber Ausgangspunkt von Fähigkeiten ist. Denn jeder Mensch erlebt die Wirklichkeit, seiner geistigen Natur entsprechend, anders, was zur Folge hat, daß dabei auch unterschiedliche Teile des Gehirnes in unterschiedlicher Art angeregt werden. Unser Gehirn wird oft mit einem Computer verglichen.

Die Funktionsweisen beider sind einander aus einem bestimmten Blickwinkel ähnlich (auch wenn unsere heutigen Computer im Vergleich zu den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns oft jämmerlich schlecht abschneiden und man daher mehr und mehr versucht, „neuronale Netzwerke“ nachzubauen; siehe dazu auch Seite 20). Dennoch aber handelt es sich bei Gehirn und Computer um Werkzeuge, wenn auch unterschiedlicher Rangordnung: Das Gehirn soll dem Geist, der Computer dem Gehirn dienen.

Die Frage, wie nützlich ein Werkzeug ist, beantwortet immer der, der es benützt. Im Falle des Computers ist es der Informatiker, im Falle des Gehirns der Menschengeist. In beiden Fällen aber übersteigen die Fähigkeiten der „übergeordneten, führenden Instanz“ bei weitem die Möglichkeiten des Werkzeuges. Der Mensch kann erfinderisch und schöpferisch sein, er kann improvisieren, intuitiv handeln, inspiriert werden. Er ist fähig, die Musik zu lieben oder seinen Nächsten, er kann sich für ein Ideal entflammen oder seinen Schönheits- und Gerechtigkeitssinn entwickeln. Er kann Ausdauer zeigen, sich Mühe geben, mutig sein, usw. – alles Eigenschaften, die der funktionalen Wirkungsweise eines Computers – und auch unseres Gehirns – völlig fremd sind. Will man das menschliche Bewußtsein tatsächlich verstehen lernen, so gilt: Der Geist ist das Zentrum des Menschen, das Gehirn nur sein Werkzeug.

Quelle: Lebensfragen Gehirn (Christopher Vasey)