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  1. #1
    moses13359 Gast

    Standard

    Das Thema Bibel und Homosexualität ist mir wichtig. Es ist aber auch ein schwieriges Kapitel, da es über die Interpretation der Bibel keine einheitliche Meinung gibt. Ist jedes Wort der Bibel normierendes Gotteswort oder sind auch die Aussagen der Bibel zeitgebunden. Wir wissen heute, dass die Erde eine Kugel ist und keine Scheibe, die auf Säulen ruht.

    Ich verstehe die Texte des Alten und Neuen Testaments als das Wort Gottes. Dieses Wort Gottes erging jedoch an ganz bestimmte Menschen zu ganz bestimmten Zeiten. Menschen machten Gotteserfahrungen und schrieben diese neider. Dies zu beachten ist wichtig bei der Interpretation der biblischen Aussagen zum Thema Homosexualität. Es muss immer die Entstehungsgeschichte und die Fuktion der jeweiligen Aussage mitbedacht werden. Auffällig ist, dass das Thema in der Bibel nur eine beiläufige Erwähnung findet. Weder bei den Propheten des AT, noch bei Jesus wird es erwähnt. Die Stellen, in denen von Homosexualität gesprochen wird, verurteilen diese jedoch unzweideutig.

    Der genannte Text steht in dem großen Zusammenhang von Römer 1, die Verse 18-3,20: die generelle Bestandsaufnahme des Zustandes der Menschlichkeit. Alle Menschen stehen schuldig da vor Gottes Gerechtigkeit, gefangen von der Sünde und außerstande, sich selbst zu retten. Das Heil wird nicht durch das Gesetz gewährt, sondern durch die Gerechtigkeit aus Glauben. Der Mensch, der nicht glaubt, unterliegt dem Zorn Gottes. Dies wird am Fall der Heiden gezeigt. Grundsätzlich kann Gott in seiner Schöpfung erkannt werden, aber die Menschen haben diese Erkenntnis verfinstert und sogar Tiere vergöttert. Die Verfehlung der Gotteserkenntnis hat zur Folge, dass Gott die Menschen auf dieses Verhalten festlegt.

    Als solches Verhalten erscheinen im ersten Abschnitt sexuelle Lasterhaftigkeit und Götzendienst, zuerst eine ganze Anzahl nicht sexueller Laster und dann eben spiezell die Homosexualität. Vom Kontext her gilt hier also Homosexualität als ein Handeln, das der Erkenntnis des in seiner Schöpfung offenbaren Gottes widerspricht.

    Der zweite Abschnitt erscheint als ein Spezialfall des ersten, welcher Götzendienst und sexuelle Lasterhaftigkeit überhaupt zusammenstellt.

    Wie kommt Paulus dazu, den Götzendienst sofort mit sexuellen Lasterhaftigkeit - und da insbesondere mit der Homosexualität in einem Zusammenhang zu bringen? Das Verfehlen der Erkenntnis Gottes wird im Götzendienst, also im Verfehlen des ersten Gebots, manifest. Aber wie kommt es, dass der Götzendienst sofort mit den sexuellen Bereich verknüpft wird?

    Paulus partizipiert hier in aller Selbstverständlichkeit an seiner jüdischen Tradition: Götzendienst und Unzucht bilden einen radikal abzulehnenden Zusammanhang. Und in der Begegnung mit der hellenistischen Kultur tritt besonders die Homosexualität als solche Unzucht ins Blickfeld. Paulus bezeichnet weiter Homosexualität als widernatürlich und Heterosexualität als natürlich. amit bringt Paulus den Begriff Natur ins Spiel. Dieser Begriff aber ist nicht eindeutig. Denn auch bei Paulus wird etwas als natürlich behauptet, was sich lediglich als eine bestimmte Konvention enpuppt (vgl. 1. Kor. 11,14f)

    Im griechischen Kulturbereich wurde von manchen Schriftstellen Homosexualität genauso als natürliche Veranlagung erklärt wie Heterosexualität!

    Man muss bzw. man kann Paulus theologisch widersprechen, denn der Homosexuelle trifft keine Entscheidung gegen seine Natur, sondern in Entsprechung zu seiner Natur, die eben homosexuell und nicht heterosexuell ist.

    Ich denke, eine kritische Auseinandersetzung der biblischen Texte ist wichtig. Eine einseitige Handhabung der biblischen Stellen führt meist dazu, dass mögliche Texte in der Bibel über Homosexualität und homosexuelle Handlungen wie unumstößliche Aussagen der Heiligen Schrift zur Homosexualität behandelt werden.

    Wir müssen theologisch und wissenschaftlich uns fragen, inwieweit uns diese biblischen Aussagen binden. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder fundamentalistisch - und damit würden die Aussagen des Paulus wörtlich in die Gegenwart übernommen - oder historisch und damit relativierend. Vertreter der fundamentalistischen Postion müssten die Todesstrafe für homisexuelle Praxis unter Rekurs auf die Bibel einführen. Streng genommen geht aber jeder Christ relativierend mit der Bibel um, er stellt bestimmte Aussagen in Frage oder mildert ab.

    Ein theologischer Ansatz, der Homosexualität als Perversion und widernatürlich, als Verirrung oder Ähnliches versteht, wird im christlich-kirchlichen Verhalten zu dem Homosexuellen hinter diese grundsätzliche Einschätzung nicht mehr zurückgehen können - damit will ich sagen: Homosexuellem als wirklich gleichberechtigten und gleichwertigen Menschen nicht begegnen können. Will man das nicht, gibt es nur den Weg der biblischen Beurteilung der Homosexualität zu relativieren. Wenn ich historisierend an den biblischen Befund herangehe, muss ich mich fragen, was ich als natürlich heute vertreten will. Tatsächlich ist Homosexualität eine sexuelle Orientierung von Menschen, neben ihr gibt es die heterosexuelle oder die bisexuelle Beziehungen auf die Sexualpraxis und sieht diese sexuelle Orientierung offenkundig als ein Ergebnis freier Wahlmöglichkeiten.

    Diese Einschätzung durch Paulus kann nicht den Rang einer absoluten und ewigen Wahrheit beanspruchen. Die sexualität ist eben unterschiedlich gestaltet und von Gott her geschaffen! Wie man sieht und feststellen kann, einfach so über die Homosexualität abzuurteilen ist nicht einfach und nicht richtig - das Thema ist zu komplex, um nur einfache Antworten zu finden oder zu haben. Ich kann nur jeden raten, sich ernsthaft mit den biblischen Texten tiefer zu befassen - einen Vers aus einem Zusammenhang zu nehmen ist sehr einfach - man sollte schon wissen, was dahintersteht und was tatsächlich gemeint ist.

  2. #2

    Standard

    Schade moses, aber den #17 ist einfach zu lang, kannst du dich nicht kürzer fassen? Wenn ich viel lesen möchte, dann nehme ich mir ein Buch in die Hand

  3. #3
    Isaak Gast

    Frage Kurztextwortanzahl Gebot

    Hallo Kisu,

    Zitat Zitat von Kisu Beitrag anzeigen
    Schade moses, aber den #17 ist einfach zu lang, kannst du dich nicht kürzer fassen? Wenn ich viel lesen möchte, dann nehme ich mir ein Buch in die Hand
    es gibt auch die Möglichkeit lange Texte, ob im Buch oder in einem Forum nicht zu lesen und somit niemandem eine Textwortanzahl vorzuschreiben.

    Wenn Du Kurztexte bevorzugst, die sind zumeist in einem Chat zu finden und ansonsten lange Texte einfach nicht lesen. Ist doch einfach? Oder?

    Viel Spaß

    lehit

    Isaak

  4. #4
    Tomas Gast

    Standard

    Also ich finde was Moses geschrieben hat sehr gut... viel ist relativ, denn gutes kann nie zu viel sein :-)

    Friede Tomas

  5. #5

    Standard

    Zitat Zitat von Isaak Beitrag anzeigen
    Hallo Kisu,



    es gibt auch die Möglichkeit lange Texte, ob im Buch oder in einem Forum nicht zu lesen und somit niemandem eine Textwortanzahl vorzuschreiben.

    Wenn Du Kurztexte bevorzugst, die sind zumeist in einem Chat zu finden und ansonsten lange Texte einfach nicht lesen. Ist doch einfach? Oder?

    Viel Spaß

    lehit

    Isaak
    Textwortanzahl hab ich ja nicht vorgeschrieben, sondern nur gesagt, dass ich lange Texte ungern in einem Forum lese.

  6. #6
    Zeuge Gast

    Standard

    Zitat Zitat von moses13359 Beitrag anzeigen
    Ein theologischer Ansatz, der Homosexualität als Perversion und widernatürlich, als Verirrung oder Ähnliches versteht, wird im christlich-kirchlichen Verhalten zu dem Homosexuellen hinter diese grundsätzliche Einschätzung nicht mehr zurückgehen können - damit will ich sagen: Homosexuellem als wirklich gleichberechtigten und gleichwertigen Menschen nicht begegnen können.
    Wie auch jeden, der Götzendienst praktiziert.

    Will man das nicht, gibt es nur den Weg der biblischen Beurteilung der Homosexualität zu relativieren.
    Wie auch des ersten Gebotes.

    Wenn ich historisierend an den biblischen Befund herangehe, muss ich mich fragen, was ich als natürlich heute vertreten will.
    Die Schöpfung spricht für sich selbst. Alles hat ihren Sinn und Zweck.
    Homosexualität hat mit dem Zweck des männlichen Geschlechts nichts am Hut.

    Tatsächlich ist Homosexualität eine sexuelle Orientierung von Menschen,
    Die durch Verhalten entsteht, wie Alkohol- oder Drogensucht.

    Diese Einschätzung durch Paulus kann nicht den Rang einer absoluten und ewigen Wahrheit beanspruchen. Die sexualität ist eben unterschiedlich gestaltet und von Gott her geschaffen!
    Wie auch Alkoholiker und Junkies!

    Wie man sieht und feststellen kann, einfach so über die Homosexualität abzuurteilen ist nicht einfach und nicht richtig - das Thema ist zu komplex, um nur einfache Antworten zu finden oder zu haben. Ich kann nur jeden raten, sich ernsthaft mit den biblischen Texten tiefer zu befassen - einen Vers aus einem Zusammenhang zu nehmen ist sehr einfach - man sollte schon wissen, was dahintersteht und was tatsächlich gemeint ist.
    Befaßt dich lieber mit der Epigenetik. Vielleicht geht dir dann ein Licht auf.

  7. #7
    poetry Gast

    Standard

    Wir haben eine Zeit lang mit einem Schwulenpaar in einer Art WG gewohnt. Ich hatte nie wieder bessere Nachbarn.

    Du solltest Dich mit diesen Menschen beschäftigen, lieber Zeuge, ehe Du ihnen irgendwelches Suchtverhalten unterstellst, was mit einer schwulen Lebensweise soviel zu tun hat wie eine Kuh und Seiltanzen.

    poe

  8. #8

    Standard

    ich finde es nicht richtig HS mit Sucht zu vergleichen (Und auch die ist eine Krankheit deren Ursachen ebenso in Veranlagung liegen können, Vererbung, Prägung, chemische Vorgänge UND auch Entscheidung wie damit umgehen)
    oder HS grundsätzlich als Sünde auszulegen.

    Wie gesagt, ich denke Ursachen gibt es einige für die Orientierung, fängt schon an bei dem Graugebiet der Geschlechtlichkeit, des seelischen Empfindens Mann oder Frau oder beides zu sein.
    Die Geschlechter nur noch in schwarz weiß zu unterscheiden weil es im Pass steht, da sieht sogar das Olympische Kommittee ein dass das nicht mehr so einfach ist -
    aber egal wie die Organisationen das beurteilen, muss man als Christ unbarmherziger und engsterniger sein als die Welt?

    Wir leben in einer Welt in der es Krankheit, Behinderung und andere "Entartungen" gibt die nicht ursprünglich so gottgewollt sind und wenn ich ein Mensch bin der so geboren ist, dann kann ich nur lernen damit umzugehen und hoffe auf eine Umgebung die mich nicht in eine 08/15 Schablone steckt und mir dadurch irgendetwas andichtet und die mich zu etwas bringen will, was ich nicht bin, weil ja sonst....

    Das erste Gebot verletze ich nicht weil ich HS bin....wenn ich so bin ohne böse gegen Gott was tun zu wollen, sondern weil ich so empfinde, und so liebe, und so achtungsvoll mit einem Partner umgehe, was ist daran verkehrt?

    Die Ermahnungen der Bibel beziehen sich meines Erachtens auf eine lust- und machtorientierte Gesellschaftsform in der es normal war sich Kinder als Lustknaben zu halten, ohne R'ücksicht auf Menschenwürde, ohne Rücksicht auf sonstige Prioritäten im Leben, und das ist gottungerecht.

    Zu unterstellen dass das bei allen HS so wäre und diese grundsätzlich in eine Rechtfertigungsposition kommen, finde ich wirklich grenzüberschreitend und alles andere als dem Gebot der Nächstenliebe entsprechend,
    eine Nächstenliebe die sich ja eigentlich besonders den unterdrückten einer Gesellschaft zuwenden sollte, statt die nächste (christliche) Keule zu schwingen.

    Ich habe ein reines Gewissen, mit allen möglichen Menschen umzugehen und sehe keinen Grund sie als "sünder zu ermahnen" (auch mit Suchtkranken, mit HS, mit Transsexuellen), sondern kann dies einfach so akzeptieren,

    oft haben diese Menschen auch eine Tiefe und Feinfühligkeit, weil sie gezwungen wurden ihren Weg durch alle möglichen Hammerhaltungen und Hass und Ablehnung zu finden,
    das macht das ganze zusamsmensein so angenehm und offen, dass es sogar meine liebste gesellschaft ist, und ich besserwisserische gemeindemitglieder, selbstherrliche was weiß ich un sonstige gesellschaftsvertreter eigentlich nur noch zum kotzen finde. (aber das ist wieder eine andere sache)

    gruß, (zur zeit rebell)- tiffi

  9. #9
    moses13359 Gast

    Standard

    Unchristlich und lieblos ist es, homosexuell liebende Menschen mit Unzucht gleichzusetzen. Wie kann man das menschsein und christsein voneinander trennen? Gehört nicht beides unmittelbar zusammen? Ich jedenfalls kann es nicht. Beides gehört für mich zusammen.

    Gott legt keinen Wert auf sinnlose und lieblose Einschränkungen der natürlichen Lebensfreude, nein, im Gegenteil - Gott ist ein großzügiger Geber guter Gaben. Ich denke, das zentrale und wichtigste Wort ist "Gott ist die Liebe" - dieses Wort wird in seiner wahren Bedeitung erst spürbar, wenn wir alle bereit sind auch danach zu handeln und zu leben. Jesus lehrt uns, dass Liebe - zu Gott und zu den Menschen, egal ob hetero, homosexuell, lesbisch,bisexuell - das wichtigste am christlichen Glauben ist. Wer in der Lage ist das zu begreifen, der kann das Menschsein und das Christsein nicht voneinander trennen. Die Liebe zu mir selbst wird in der Bibel so ernst genommen, dass sie gerade zu als Maßstab gilt, an dem ich meine Liebe zum Mitmenschen messen soll und muss. Ein Mensch, der gelernt hat, sich zu akzeptieren, braucht vor seinen Mitmenschen nicht mehr Verstecken zu spielen.

    Jeder homosexuell liebende Mensch hat ein Recht darauf, so zu leben, wie er will - so will es Gott! Jeder Mensch braucht den Kontakt zu anderen Menschen, die Nähe, denn sie gibt uns ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Nähe ist Intimität, ist Vertrautheit, ist Gehaltenwerden, ist Wärme. Ohne Nähe zu anderen Menschen würden wir seelisch verkümmern.

    Ich glaube an die Liebe, an die Macht der Liebe und an die erfüllende Beziehung zweier Menschen, egal welchen Geschlechts auch immer. "Glaube, Liebe Hoffnung. Aber die Liebe ist die grösste unter ihnen" - so lesen wir es im 1. Korintherbrief. Das sind für mich gute und bewährte Grundwerte - sie gelten für jeden. Ich glaube schon, dass es sich lohnt, das Leben darauf aufzubauen - dies gilt auch für die homosexuell liebenden Menschen. Glaube, Hoffnung, Liebe - das können doch Kraftquellen sein, die dem Leben Halt geben.

    Der Segen unseres Gottes möge allen Menschen - auch den homosexuell liebenden Menschen und all den HIV Kranken - einhüllen in die Zärtlichkeit seines Sohnes Jesu. Ich grüße euch alle mit einem Schalom.

  10. #10
    Tomas Gast

    Standard

    Na das was der Zeuge von sich gibt, einspricht Tatsächlich dem Sound welchen ich bisher auch gewohnt bin.. Homosexualität einer Suchtkrankheit gleich zu setzen, zeigt mir zum einem die Unaufgeklärtheit sowie die Kurzsichtigkeit von Menschen wie du mein lieber Zeuge...

    Ich habe mit Suchtkranken (Drogenberatung) gearbeitet, und das hat nun wirklich nichts mit Homosexualität zu tun. Es gibts allerdings eine Sexsucht, die aber Heterosexuelle gleichermaßen betrifft wie Homosexuelle...

    @Mosos und Tiffi

    danke für eure lieben Worte, diese haben mich mal wieder sehr berührt.. Schön das es euch gibt.

    ein schönen Abend euch allen

    Tomas


 

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