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  1. #11

    Standard

    Hallo AMAeVIVI,

    auch von mir erst mal viel Kraft und Trost, der Herr wird dich in dieser schweren Zeit tragen.
    Es ist schwer bis man wirklich begreift, dass der geliebte Mensch nicht mehr da ist.
    Das druchleben einer Trauer ist keine einfache Zeit und vergessen wird man den geliebten Menschen niemals.
    Hör dir doch mal das Lied von der Firma "Wenn wir uns sehn" an, vielleicht hilft dir das ein wenig (Ausschnitt: Du bist schon fast seit zwei Jahren bei Gott und ob der Schmerz je vergeht erfahren wir noch...).

    Im übrigen denke ich dass die Verstorbenen uns weder sehen noch hören können. Sie warten schon auf uns wenn wir zum Herrn dürfen, aber von der Welt bekommen sie nichts mehr mit.
    Im Himmel ist weder Leid noch Sorge, muss wahnsinnig schön da sein. Aber stell dir vor sie würden den ganzen Müll noch sehen müssen der hier auf Erden läuft.
    Ich bin mir sicher dass Engel uns hören und sehen, aber wir Menschen werden nach dem Tod keine Engel. Soweit auf jeden Fall mein Verständnis von der Sache.

    Aber in deinen Träumen werdet ihr euch in nächster Zeit sicher oft begegnen. Viel Kraft und nimm dir ruhig die Zeit deine Trauer auszuleben.

    LG Giana

  2. #12

    Standard

    hallo,

    vielen dank auch an euch richi und giana.

    @ richi: ich finde deine antwort sehr schön und ich freue mich sehr über den abschnitt mit den leibern...
    ich selber habe seit einige tagen das gefühl, dass er ganz nah ist und alles weiss und vor allem spürt, wie viel ich für ihn empfinde..... es ist schwer zu erklären und auch mir kommt es seltsam vor, dass sich so schnell das gefühl eingestellt hat..... ich möchte nicht sagen, dass der schmerz vorbei ist, aber ein gefühl von ein wenig frieden und hoffnung ist in mein herz eingekehrt.
    ja, wir beide sind christen.
    ich hoffe nur nicht, dass es viell. ein "blockieren" ist, dass ich das ganze einfach nur verdränge... da ich im moment in der schweiz studiere und somit weit weg bin von unserer heimatstadt, hab ich auch so einfach auch ein wenig abstand.
    hier erinnert mich nicht sofort was an ihn..... klar, die eigenen erinnerungen, aber nicht so wie daheim....


    @ giana
    vielen dank auch dir....
    du hast natürlich recht, dass es sicher schön ist , von dem ganzen schmerz hier auf der welt nichts mehr mitzubekommen. wobei es mich einfach auch irgendwo traurig stimmt, dass du denkst, dass sie uns nicht mehr sehen und hören können....
    ich für meinen teil, bin mir da einfach unschlüssig. ich hoffe tief in meinem herzen, dass sie vor allem fühlen, was wir für sie empfinden.... und gerne stell ich mir auch vor, dass sie zu uns runterschauen und uns nahe sind. dass sie auch auf uns acht geben.....
    aber auf der anderen seite, ist einfach das problem, dass man eben keine "beweise" für das alles hat... deswegen stimmt micht das alles so nachdenklich und traurig.... ich bin wohl ein zu rational denkender mensch, der einfach fakten braucht, um das wirklich 100% zu glauben....
    aber wie ich schon sagte, das seltsame ist einfach, dass sich eben diese ruhe, ein gewisser frieden sich in meinem herz eingestellt hat.
    ich denke täglich an, rede mit ihm und schaue mir seine fotos an.
    habe auch kontakt zu seinem bruder, was uns beiden sehr gut tut. wir erinnern uns an die schöne zeit, die wir alle zsm verbracht hatten und welche uns wie gestern vorkommt....
    allein so, ist er uns immer nahe und auch ein lächeln macht sich somit breit über mein gesicht... und dann fühle ich mich ihm wieder so unendlich nahe...

  3. #13
    Lumpenhund Gast

    Standard

    Hallo AMAeVIVI,


    erstmal natürlich herzliches Beileid.


    Ich versuche Dir das ganze mal aus einer naturalistisch-humanistischen (der Begriff "atheistisch" ist so unglaublich nichtssagend...) Sicht zu erklären.

    Ich denke, dass der Glaube an einen Gott den Umgang mit dem Tod nicht leichter, sondern oft viel schwieriger macht.
    Denn, falls dieser Glaube vorhanden, stellt sich unweigerlich die Frage: "Wieso?". Wie kann ein allgütiger, allmächtiger Gott so etwas zulassen. Hat der Verstorbende etwas falsch gemacht, oder gar ich selbst? Ist das vielleicht die Strafe Gottes? Will er mich prüfen? Wie soll ich mich verhalten?

    In einer naturalistisch-humanistischen Weltsicht tauchen diese Probleme nicht auf. Die Welt untersteht keinem besonderen, göttlichen "Heilsplan", sondern wird vom blinden und erbarmungslosen Zufall regiert (und deutet nicht alles darauf hin, wenn man bedenkt, dass täglich zigtausende Kinder weltweit an Hunger sterben?).
    Ich denke man kann den Tod eines verstorben Freundes viel besser verkraften, wenn man ihn einfach als unglücklichen Zufall sieht und nicht als Handlung eines angeblich liebenden Gottes.

    Auch wenn es hart ist, diese erbarmungslose Realität der Welt anzuerkennen, so ist dies doch letztlich besser, als sich in Wunschfantasien zu flüchten, die letztendlich mehr Fragen aufwerfen, als sie beantworten.

    Eine weitere Frage, die zumindest ich mir als Gläubiger stellen würde, ist:
    Wo ist mein verstorbener Freund nun? Im Himmel, in der Hölle? War es vielliecht sie Strafe Gottes, dass er so früh sterben musste?
    Auch diese Frage entfällt für mich als naturalistischen Humanisten. Seine Persönlichkeit ist letzlich an neuronale Schaltmuster im Gehirn angewiesen. Hört dieses Gehirn auf zu arbeiten, hört das "Ich" hört auf zu existieren.
    Auch wenn dies für uns sehr hart klingen mag, einfach aufhören zu existieren, muss doch gesehen werden, dass dies eine ziemlich westliche Sicht der Dinge ist. Für abermillionen Menschen auf der Welt (vorwiegend Hinduisten und Buddhisten) ist die Loslösung von der eigenen Existenz gerade das Ziel!
    Vor dem Nichts braucht man sich nicht fürchten, denn nichts ist logischerweise, weder gut noch schlecht.


    Die Trauer der Hinterbliebenen bleibt natürlich, ob religiös oder nicht. Nur lässt sie sich mit einem nicht-religiösen Hintergrund m.E. meist besser bewältigen.


    Ich hoffe ich konnte helfen,

    Lumpenhund


 

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