@ luxdei:
Du hast deshalb solche Reaktionen bekommen, weil du deine Überzeugungen als absolute Wahrheit hingestellt hast. Alle anderen Auffassungen wären demnach Irrlehren.
Ich verstehe, doch konsequenterweise ergibt sich das aus dem Absolutheitsanspruch des Christentums. Wenn sich jemand als Christ, d. h. als eine Christus angehörige Person, bezeichnet, darf man von jenem Menschen erwarten, dass er die Lehre Christi ernst nimmt, und in dieser Lehre ist Christus Selbst das Zentrum: der Gegenstand des Glaubens, an dem alles andere zu messen ist (Mat. 12, 30; Luk. 11, 23; 2. Joh. 10). Glaubt man diesem Anspruch Christi nicht, kann man sich logischerweise auch nicht als Christ bezeichnen. Wenn sich daher jemand zu Christus bekennt, ist es unvermeidlich, dass derjenige alle anderen Wege als Irrwege ansieht.
Das bedeutet allerdings nicht, dass man als Christ berechtigt wäre, Menschen, die anderer Auffassung sind, geringschätzig zu achten; immerhin sind wir alle Sünder und bedürfen der Gnade Gottes, und wenn wir Christus nicht erkannt hätten, wären wir genau so verloren wie alle übrigen Menschen auch (Röm. 3, 23; 1. Kor. 6, 9-11). Daher hat kein Christ irgendeinen Grund, sich zu rühmen oder sich selbst anderen gegenüber in irgendeiner Weise hervorzuheben. Das steht keinem Diener Gottes zu, denn Gottes Diener sind dazu da, anderen die frohe Botschaft zu verkündigen – damit diese gerettet werden, wenn sie der Botschaft glauben – und nicht, um andere zu richten (Mat. 24, 14; 7, 1. 2).
Angenommen, ich würde mich mit meinem Absolutheitsanspruch zurückhalten – dann würde aber unser Ausgangsproblem (nämlich dass keine Kommunikation zwischen Christen möglich ist, ohne dass Andersgläubige dazwischen gehen) immer noch bestehen. Eine Lösung dafür bietet deine Antwort daher auch nicht.
Ganz liebe Grüße
Chrischi
"An die Gemeinde Gottes, ... den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn." (1. Kor. 1:2).
Lesezeichen