Mh, ich wäre immer sehr vorsichtig, wenn es darum geht, die eine Richtung des Judentums gegen eine andere auszuspielen. Meistens geht das nach hinten los und zeigt oft nun wie wenig der jenige sich in der Sache, aber auch in der anderen abgelehnten Richtung auskennt.
So kenne ich genügend Gerim aus allen Richtungen um sagen zu können, dass kein Übertritt einer Richtung offener, einfacher oder kürzer wäre. So sind es sogar gerade orthodoxe Rabbiner (entgegen deiner progressiven Darstellung), welche den Kanidaten nahelegen, sich alle Richtungen genauer anzusehen.
Was hingegen schlicht falsch ist, ist die Behauptung, dass progressive Richtungen dabei den Regeln des Talmud folgen. So werden alleine in der Orthodoxie die Betreffenden auf alle(!) Gebote verpflichtet und der Übertritt ist nur dann gültig, wenn der oder die Betreffende diese wirklich ohne Einschränkungen auf sich nehmen will. Hier kann man sagen was man will, aber progressive Richtungen tun dieses bewusst nicht, so wie sie eben ja gerade bewusst nicht mehr alle 613 Gebote aus dem Talmud beachten.
Ansonsten gilt das Beschrieben so für alle Richtungen. Manchmal lohnt sich halt doch ein Blick über den Tellerrand, eben progressives Herangehen an diese Sache ;-)
Kol tuv,
Jakow
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