Sünde ist, laut 1Joh. 3:4, Übertretung des Gesetzes. Das Gesetz aber ist um der Gerechtigkeit willen gegeben worden, b.z.w. um zu zeigen was gut und was böse ist. Denn durch das Gesetz kommt es zur Erkenntnis der Sünde.
Wo es aber kein Gesetz gibt, da gibt es auch keine Übertretung, obwohl die Handlung an sich böse sein kann. Ein Kannibale z.B. handelt böse gegenüber anderen Menschen. Aber solange es kein Gesetz gibt, das seine Handlung verbietet, kann man ihn nicht zur Rechenschaft ziehen.

In jedem Staat sollen die Gesetze für Gerechtikeit sorgen. Und jede Übertretung des Gesetzes wird entsprechend bestraft. So wird das Leben der Gesellschaft geordnet, damit sie nicht im Chaos zugrunde geht.

Zu demgleichen Zweck hat auch Gott sein Gesetz gegeben. Wenn schon die Übertretung menschlicher (staatlicher) Gesetze eine Bestrafun nach sich ziehen, wieviel mehr dan die Übertretung des Gesetzes Gottes.

Damit der Mensch die staatliche Gesetze nicht übertritt, muß er sie kennen. Nach etlicher Übung im gesetzestreuen Handeln bekommt der Mensch ein Gespür für dasselbe.
Das gilt auch für das Gesetz Gottes.

Wenn der Mensch aber das Gesetz, das er ja kennt, übertritt, verklagt ihn sein Gewissen. Das nennt man Gespür für die Sünde. Allerdings nach etlicher "Übung" im Übertreten des Gesetzes, stumpf das Gewissen ab, und der Mensch hat kein Gespür mehr für die Sünde.

Wenn also die Menschen kein Gespür für die Sünde mehr haben, dann doch nur weil die Kirche denselben Menschen das gerechte, gesetzestreue Handeln nicht beigebracht hat. Und das wiederum weil sie am gesetzestreuen Handeln der Menschen nicht interresiert ist. Denn von Sündern fließt Geld in die Kirchenkasse.
"Sie nähren sich von der Sünde meines Volkes und sind gierig nach seinen ruchlosen Opfern." (Hos. 4:8.)

Was uns fehlt, ist der gemeinsame Sinn für die Gerechtigkeit. Und darum sollten sich die Menschen, unter anderen auch der Papst, Gedanken machen.