Ich bleibe dabei, dass ich denke, dass er von uns erwartet, dass wir gegenwärtig miteinander interagieren, mit Konflikten aktiv umgehen, einsichtig aus Fehler lernend. Alles andere erschiene mir letztlich doch zu bequem und zu einfach.
Da könnten Menschen sich gegenseitig verletzen und müssten nur abwarten bis sie zu deiner aufgeführten Erkenntnis kämen. So würden Geschädigte geschädigt bleiben und Verursacher entlastet, recht einfach entlastet werden.
Menschen sind vernünftige Wesen, so angelegt dies zu werden und zu sein. Mit ihrem freien Willen können sie ihr Handeln bestimmen. Der Umgang damit muss gelernt und geübt werden. Da können Vorbilder aus der Bibel unterstützen, kann Glaube an Gott begleiten, was aber nicht bedeutet, dass man für das praktische Leben die Verantwortung abgeben kann, nein, die hat man unbedingt zu tragen.
Das Ergebnis deiner Schlussfolgerungen müsste für mich der Mut und die Offenheit zu lebenspraktischer Aussöhnung sein.
Wenn dies nicht möglich, dann würde ich nicht von Vergebung sprechen, sondern von stehenlassen, damit leben lernen. Vergebung ist ein interaktiver Prozess, der eine Entschuldigung / Erklärung / Wiedergutmachung beinhaltet.