Hallo Provisorium
Danke für die ausführliche Stellungnahme, die Zeit die Du dafür aufgewendet hast. Ich weiss nicht, weshalb Du Dich dermassen ins Zeug legst um all das, was dem Volk Israel seitens eines nachweislichen Schreckensherrschers aufgebürdet wurde zu verteidigen, wie mir scheint.
Sollte sich die ganze in der Tora festgehaltene Wüstengeschichte, die Kriegstreibereien und andern Tötungsforderungen, Blutschmier- und Blutspritzrituale, Rituellen Abschlachtungen von Tieren ohne Fehl für dies und das seitens Moses HERR wirklich so zugetragen haben und nicht nur der Phantasie eines entsprechenden Schreiberlings entsprungen sein, dann wäre das wohl für das Volk Israel wohl ein denkbar schlechter Start gewesen, den die Israeliten weiss Gott nicht verdient haben. Jesus, ein gebürtiger Jude wollte sie damals aus dieser Verunsicherung, was Gottes Wille ist und was nicht befreien, das ist doch unschwer zu erkennen. Ich schrieb mal eine kleine Geschichte über den Alltag unter Befolgung der diversen Steinigungsgesetze....bevor Jesus kam und ein vollkommen anderes Gottverständnis brachte,( im Sinne dessen die Steinigung der Ehebrecherin wohlweislich verhinderte) als ihnen jeweils in der Synagoge aus der Tora gelesen wurde.
Mir scheint, als wolltest Du es so darstellen, dass nicht Moses Herr verantwortlich gemacht werden könne, für all das was er in die Wege leitete, sondern der Mensch ihm so quasi aufdoktriniert habe was zu tun man von ihm verlangte. Aus meiner Sicht verdrehst Du damit Opfer-Täter-Verhältnis zwischen dem jüdischen Volk und Jahwe. Wer zwang wen zu töten, wer verlangte nach Opferungen und erfreute sich am Geruch (Gestank) von verbrannten Opfertieren?
Zitat:
Aber bitte bedenke, dass das alles andere als eine leichte Aufgabe war, denn zu dieser Zeit kursierten zahllose Geschichten über Götter und Propheten, Helden, Rettern und weisen Männern. Da muss man sich also schon Gedanken darüber machen, wie man was sagt und vorallem auch, was man schlussendlich mit dem was man sagt, zum Ausdruck bringen möchte. Und dabei ist natürlich völlig klar, dass das alles auch hinsichtlich des herrschenden Zeitgeistes nicht ungefärbt dargestellt werden kann. Wenn man in einer Zeit lebt, in der Krieg das völlig normale Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen ist, wird der Gott eines Volkes selbstverständlich Kriege befehlen und Siege generieren müssen. Sonst würden die damaligen Menschen ihren Gott unmöglich für Gott halten können.
Du siehst also was passiert. Nicht der Mensch muss sich nach Gott richten, sondern Gott nach den Menschen. Wenn die Menschen Kriege führen wollen und Gott soll das segnen und den Sieg herbeiführen, dann wird immer nur der Gott von den Menschen auch tatsächlich für Gott gehalten werden, der den Krieg auch abgesegnet hat und den Sieg davontrug. Verstehst du das Problem? (Der wahre) Gott muss erst mühsam die davoneilenden Menschen einholen, die ihn nur nach ihren Vorstellungen für Gott halten (deshalb soll man sich ja auch eigentlich kein Bild von Gott machen - hoch lebe die apophatische Theologie), um dann durch all die Irrungen und Wirrungen der Menschen hindurch, langsam aber stetig, in die Herzen der Menschen (denn da will er ja hin) vordringen zu können.
Bleiben wir doch bei den Hebräern und bei der Tora, die Du ja eigentlich näher erklären wolltest. Ich befasste mich längere Zeit mit der Geschichte Mose und dem Volk Israel und dem, der sich als Gott der Hebräer ausgab, obwohl das einzige von ihm gegenüber Mose präsentierte Indiz Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu sein, das Zaubern einer Schlange aus einem Stab war....was Mose offenbar genügte (dem Pharao nicht imponierte, seine Zauberer konnten dies ja auch).
Zitat:
1 Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen. 2 Der HERR sprach zu ihm: Was ist's, was du in deiner Hand hast? Er sprach: Ein Stab. 3 Er sprach: Wirf ihn vor dir auf die Erde. Und er warf ihn von sich; da ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr. 4 Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand. 5 Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der HERR, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs.
Also überzeugte Mose das Volk Israel davon, dass ihm der HERR, der Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs erschienen sei und sie aus Aegypten in ein Land führen wolle wo Milch und Honig fliessen. Laut Jesus ist aber Gott, also was er darunter verstand und von dem er ja vom Himmel her insbesondere zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt wurde KEIN Gott der Toten...sondern der Lebenden Markus 12,26/27))
Bevor das Volk auszog, sorgte ja Jahwe mit seinen Plagenwundern in Aegypten für Angst und Schrecken. Das war sicherlich keine Forderung des Volkes Israel an ihn. Er ergötzte sich dermassen an seinen Zerstörungwundern, gab sogar zu jeweils das Herz des Pharaos zu verhärten, damit er das Volk NICHT ziehen lasse und ER noch viele solcher Wunder in Aegypten tun könne.
Zitat:
2Mo 3,20 Daher werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.2Mo 4,21 Und der HERR sprach zu Mose: Sieh zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, dass du alle die Wunder tust vor dem Pharao, die ich in deine Hand gegeben habe. Ich aber will sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lassen wird.
Zitat:
2Mo 7,3 Aber ich will das Herz des Pharao verhärten und viele Zeichen und Wunder tun in Ägyptenland.
Was sagst Du denn zu dieser Begebenheit?
Zitat:
2Mo 4,24 Und als Mose unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und wollte ihn töten.
Das ist nur eine davon die NICHT zu Jesus Gotteslehre passt, dass Gott Geist ist niemand ihn je gesehen habe und niemand ausser Jesus den allein wahren Gott gekannt habe vorallem die Vertreter Mose Gottesglauben nicht, also die Schriftgelehrten und Pharisäer
Zitat:
Joh 6,46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen.
Also zog das Volk Israel voller Hoffnung aus Aegypten und wurde als erstes in die Wüste geschickt. Warum? Weil der nächste Weg durch das Philisterland führte und ....lies selbst.
Zitat:
17 Als nun der Pharao das Volk hatte ziehen lassen, führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der Philister, der am nächsten war; denn Gott dachte, es könnte das Volk gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder nach Ägypten umkehren.
Das war Jahwes grösste Sorge. Er brauchte ja die Israeliten um hier und dort seine Kriegsgelüste gegenüber Andersgläubigen die zu stillen (albi2000 beschrieb es sehr passend, siehe Eingangspost)
Tja, dem Juden Jesus war es wirklich ein grosses Anliegen, seine jüdischen Geschwister über allein wahres Gottverständnis zu den Verlorenen Schafe des Hauses Israels zu bringen, und viele konnte er überzeugen. Allein schon mit den gegensätzlichen Wundern lernt man durch Jesus wahre schöpferische Göttlichkeit kennen. Auch Liebe und Barmherzigkeit sind dann nicht nur leere Worte sondern werden durch Jesus erfahrbar, was man wohlweislich bei Moses HERR wohl vergeblich sucht.
Hat dieser Jahwe je jemanden vom Tode auferweckt oder Menschen mit Gebrechen aller Art zu sich kommen lassen und geheilt? Das Gegenteil ist in den Büchern Mose durchs Band erkennbar, biblisch belegbar.
Paulus war gar nicht gut auf Mose zu sprechen....Paulus schwankte anfänglich zwischen den gegensätzlichen Gottverständnissen hin und her, was ja begreiflich war doch ..ordnete er Mose das Amt der Verdammnis zu und interessant ist diese Stelle bezüglich jener mosaischen Gesetze mit denen man vor Jesus Vater unmöglich als Gerechter gelten kann
Apg. 13.38
Zitat:
So sei es nun euch kund, liebe Brüder, daß euch verkündigt wird Vergebung der Sünden durch diesen und von dem allem, wovon ihr nicht konntet im Gesetz Mose's gerecht werden.
Zitat:
Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hatte, wieviel mehr wird der Dienst der Gerechtigkeit von Herrlichkeit überfließen! 10 Ja jenes, das herrlich war, ist überhaupt nicht herrlich im Vergleich zu diesem, das eine so überschwengliche Herrlichkeit hat. 11 Denn wenn das, was aufhören sollte, mit Herrlichkeit kam, wieviel mehr wird das, was bleibt, in Herrlichkeit bestehen! 12 Da wir nun solche Hoffnung haben, so gebrauchen wir große Freimütigkeit 13 und tun nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israel nicht auf das Ende dessen, was aufhören sollte, schauen möchten. ( 14 Aber ihre Sinne wurden verhärtet; denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke beim Lesen des Alten Testamentes, so daß sie nicht entdecken, daß es in Christus aufhört; 15 sondern bis zum heutigen Tage, so oft Mose gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen. 16 Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen. ( 17 Denn der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 18 Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des Herrn Geist.
So, ich habe schon mehrfach gesasgt, dass für mich bezüglich wahrem Gottesglauben in der Bibel in AT und NT Jesus Christus wennschon der einzig glaubwürdige Massstab darin ist. Wer Jahwe in Tat und Wahrheit war.....ist mir eigentlich egal...wenn für Dich Schlangenzauberei zeichen von wahrer Göttlichkeit ist....dann wären ja demzufolge auch Pharaos Zauberer für Dich glaubwürdige Götter, einfach im Kleinformat...... Jahwe kommt jedenfalls dem Baalskult näher, wurde auch schon mit einem Wettergott gleichgestellt, weil er ja von einer Donnerwolke umgeben war, in einer lärmigen Wolke herumreiste und daraus mit Feuer schoss = Gewitter.
Also wer das Leben und Wirken des Juden Jesus insbesondere seine Gottesoffenbarung eingehend liest und verinnerlicht und auch Jahwe bezüglich Verhalten und Forderungen in der Tora studiert, sorry Provisorium.....wer da die enormen Gegensätzlichkeiten bezüglich Gottes Willen, Gottes Wesen und Gottes Wunderwirken nicht sieht, hat womöglich gar oft die Bibel durchgelesen, aber ohne zu überlegen, was wohl schöpferisch ist und was zerstörerisch.
Liebe ist die Tochter der Erkenntnis......schrieb Leonardo da Vinci....Jesus hielt die jüdischen Glaubensgeschwister an künftig nurmehr Liebe zu leben (was Steingungen ausschloss) Denn die reinen Herzens sind, werden Gott, also wahre Göttlichkeit erkennen. Jesus gab sein Leben um den jüdischen Glaubensgeschwister den Weg aus jeglicher Sündenknechtschaft ins Reich Gottes zu zeigen und sie darin zu begleiten. Der Heilsplan Gottes mit dem Volk Israel hätte mit Hilfe Jesus gelingen können, wären da nicht die allzu buchstabenfixierten religiösen Machthaber jener Zeit vollkommen gegen all die nachweislich aus der Finsternis ins Licht Gottes dem Himmlischen Vater führenden Lehren gewesen. Sie glaubten ja, Jesus töten zu müssen um das Volk vor Abkehr von dem in der Tora festgehaltenen "Gottverständnis" zu bewahren.
lg starangel