Ja, ich finde es auch viel lohnenswerter, uns über das Wichtige, in dem wir uns einig sind, auszutauschen und gegenseitig Gedanken anzustossen, als über das, was uns trennt, zu streiten ;-).
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Ja, ich finde es auch viel lohnenswerter, uns über das Wichtige, in dem wir uns einig sind, auszutauschen und gegenseitig Gedanken anzustossen, als über das, was uns trennt, zu streiten ;-).
Huhu thalestris,
ich will mal versuchen deine Kopfschmerzen zu lindern.
Also Religion hat immer etwas mit Ethik zu tun, denn da wird ja das Verhalten des Menschen aufgrund von Geboten Gottes in eine bestimmte Richtung gelenkt. Wenn es also z.B. in den 10 Geboten heißt, dass man nicht töten soll, dann tötet der religiöse Mensch nicht, weil Gott ihm dies gebietet. Die ethische Grundlage ist in der Religion also Gott und seine Gebote.
Man muss aber nicht unbedingt Gott als Grundlage für ethisches Verhalten heranziehen, sondern man kann z.B. auch die Menschenwürde als hinreichenden Grund ansetzten, um das Töten von anderen Menschen zu verbieten oder abzulehnen.
Die Ethik und ethisches Verhalten kann also aus verschiedenen "Quellen" schöpfen und ihre Vorgaben machen, wie man sich verhalten soll. Jesus hat z.B. einmal gesagt, dass man sich den Mitmenschen gegenüber so verhalten soll, wie man auch von ihnen behandelt werden möchte, da wäre dann der Maßstab für ethisches Verhalten meine eigene Vorstellung davon, wie ich gerne behandelt werden würde und da ich nicht gerne getötet werden mag, töte ich also auch keinen Menschen.
LG
Provisorium
Nein. Die etische Grundlage ist das Gewissen. Immer.
Mit Geboten wird die Denkweise des Menschen in eine bestimmte Richtung gelenkt, um seine Vorstellungen zu erziehen, zu formen.
Solange der Mensch keine abstrakte Vorstellung von Gut und Böse hatte, handelte er aus Gefühlen heraus. Und das war auch in Ordnung so.
Nachdem er aber die abstrakte Vorstellung von Gut und Böse bekommen hat, ist er verpflichtet nach diesen Vorstellungen zu handeln. Sonnst verklagt ihn sein eigenes Gewissen.
Und das Bewußtsein, etwas böses getan zu haben, liegt als eine Last auf dem Mensch, und er "versteckt" sich vor seinen Mitmenschen, macht sich "Kleider", trägt eine Maske zur Schau. Und er "versteckt" sich vor Gott, denkt sich eine Religion aus.
Und wenig wer weis, daß Kain der Gründer der Religion war.
3 Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar; (Gen. 4)
Es gab kein Gebot dazu. Kain tut es aber. Warum? Weil sein Gewissen nicht rein war.
11 Denn das ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt: Wir sollen einander lieben
12 und nicht wie Kain handeln, der von dem Bösen stammte und seinen Bruder erschlug. Warum hat er ihn erschlagen? Weil seine Taten böse, die Taten seines Bruders aber gerecht waren. (1Joh. 3)
Kains Taten waren also böse. Und er war sich dessen bewußt, dachte aber mit einer Gabe es gut zu machen (wollte Gott bestechen). Es schlug aber fehl. Gott nahm die Bestechung nicht an. Und Kain ist niedergeschlagen.
Und was sagt Gott hier zu ihm?
6 Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
7 Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn! (Gen. 4)
Gott definiert hier nicht, was recht oder gut ist. Das überläßt er dem Mensch.
Zaratustra tut dasgleiche. Er lehrt das dreifache G: gute Gedanken, gute Worte und gute Taten. Definiert aber nicht, was das ist. Es ist jedem selbst überlassen.
Die Definierung kam in Israel, um das Böse aufzudecken.
Wer aus dieser Definierung seine Moral ableitet, ohne die dahinterstehende Etik beherzigt zu haben, ist ein Heuchler, ein Pharisäer.
Nur bedingt. Wenn man in einer Gesellschaft lebt, deren Etik von der Gemeinschaft mit Gott geprägt ist. Dann kann man die Etik teilweise übernehmen, und Gott beiseite lassen.Zitat:
Man muss aber nicht unbedingt Gott als Grundlage für ethisches Verhalten heranziehen, sondern man kann z.B. auch die Menschenwürde als hinreichenden Grund ansetzten, um das Töten von anderen Menschen zu verbieten oder abzulehnen.
Zitat:
Ja, ich finde es auch viel lohnenswerter, uns über das Wichtige, in dem wir uns einig sind, auszutauschen und gegenseitig Gedanken anzustossen, als über das, was uns trennt, zu streiten ;-).
Pasma, würde es uns wirklich weiterbringen wenn wir uns nur über das austauschen wo wir uns einig sind? Das wäre m.e. "geistige Inzucht". :-(
Erst andere Ansichten zu prüfen macht Sinn, denn dann kann ich entscheiden: Bleibe ich beiner meiner Sichtweise oder ändere ich sie? So entsteht Veränderung und spirituelles Wachstum. Natürlich ist es auch schön, Bestätigung zu erfahren.
PS: Es wird immer Menschen geben die nach dem Motto leben: "Komme mir nicht mit Argumenten, meine Meinung steht fest"
Wir finden sie bei Matth. 8.22
Hallo daVinci
Wenn man sich über das austauscht, worin man sich einig ist, dann werden zwangsläufig ja auch die Grenzen der Gemeinsamkeiten klar.
Ich habe ja auch nicht gesagt, dass man die Punkte mit unterschiedlicher Ansicht gar nicht zur Sprache bringen soll.
Nur macht es - in meinen Augen - keinen Sinn, darüber immer wieder zu streiten.
Gerade das passiert doch in Streitgesprächen normalerweise gar nicht.Zitat:
Erst andere Ansichten zu prüfen macht Sinn, denn dann kann ich entscheiden: Bleibe ich beiner meiner Sichtweise oder ändere ich sie? So entsteht Veränderung und spirituelles Wachstum. Natürlich ist es auch schön, Bestätigung zu erfahren.
Anstatt seine eigenen Ansichten zu hinterfragen, sucht doch jeder nur nach Argumenten, den anderen zu widerlegen und zu beweisen, dass er selbst allein recht hat.
Wirkliche Veränderung und spirituelles Wachstum entsteht meiner Erfahrung nach am ehesten dort, wo eine Atmosphäre der Offenheit und gegenseitiger Anerkennung vorherrscht und wo positive Vorbilder zum Nachdenken anregen. Nicht durch Streit, schon gar nicht, wenn er von Pauschalisierungen und Vorurteilen getragen wird oder ins Persönliche abgleitet, wie es sehr leicht passiert, wenn sich jemand mit reinen Sachargumenten nicht durchsetzen kann.
Ja, wird es immer geben - und zwar unabhängig davon, wie 'streitsüchtig' diese Menschen sind.Zitat:
PS: Es wird immer Menschen geben die nach dem Motto leben: "Komme mir nicht mit Argumenten, meine Meinung steht fest"
Wir finden sie bei Matth. 8.22
Es gibt genügend Menschen mit Scheuklappen, die sehr gerne streiten ....;-)
@Padma
Zitat:
Nur macht es - in meinen Augen - keinen Sinn, darüber immer wieder zu streiten.
Streiten macht wohl nie Sinn. Es kostet nur Energie. Aber der Begriff Streit ist keine Konstante. Oft fehlt es aber einfach an "Streitkultur". Eine andere Ansicht zu vertreten ist kein streiten. Ich lausche gerne anderen Argumenten. Nur wenn mir jemand pausenlos Bibelstellen als einzige "Argumente" um die Ohren knallt, weil er meint es wäre das Wort Gottes, dann ziehe ich die "innere Reissleine"!