Deine Schuhe sollen Eisen und Erz sein
Deine Schuhe sollen Eisen und Erz sein, und wie deine Tage soll deine Kraft
sein. 5. Mose 33,25.
Hier stehen zwei Dinge für den Pilger bereit: Schuhe und Kraft.
Zuerst die Schuhe: Sie sind sehr nötig, um auf rauen Wegen wandern und
tödliche Feinde niedertretet zu können. Wir sollen nicht barfuss gehen; das
schickt sich nicht für Fürsten aus königlichem Geblüt.
Unsere Schuhe sollen auch nicht von gewöhnlicher Art sein, sondern Sohlen
von dauerhaftem Metall haben, das sich nicht abnutzt, auch wenn die Reise
lang und schwierig ist.
Unser Schutz soll den Bedürfnissen des Weges und des Kampes angemessen sein.
Lasst und darum mutig voranschreiten und kein Übel fürchten, auch wenn wir
auf Schlangen treten oder unser Fuß auf den Drachen setzen müssen.
Zweitens die Kraft: Sie soll ausreichen, solange wir leben, und sie soll der
Arbeit und Last jedes Tages angemessen sein.
Es sind nur ein paar Worte: „Wie deine Tage deine Kraft“, aber sie enthalten viel.
Leiden und Arbeit mögen heute auf uns warten, die viel Kraft erfordern, aber
wir können zuversichtlich die entsprechende Kraft erwarten.
Dieses Wort der Verheißung ist allen gegeben, die Glauben haben, es sich anzueignen.
Lasst uns in heiliger Kühnheit zugreifen und seine Wahrheit erleben!
C. H. Spurgeon
Das ist unsere Hoffnung. Er, der zuerst kam
Zum andernmal wir er ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten,
zur Seligkeit. Hebr. 9,28.
Das ist unsere Hoffnung. Er, der zuerst kam, „wegzunehmen vieler Sünden“,
wird ein zweites Mal den Menschenkindern erscheinen.
Das ist an sich schon eine köstliche Aussicht!
Aber diese zweite Erscheinung hat gewisse Kennzeichen, die sie noch
besonders herrlich machen.
Unser Herr wird dann der Sünde ein Ende gemacht haben.
Er hat sie so vollkommen von seinem Volk weggenommen und so wirksam
ihre Strafe getragen, dass er bei seinem zweiten Kommen nichts mehr mit
ihr zu tun haben wird.
Er wird kein Sündopfer bringen, die Sünde wird dann ganz abgetan sein.
Dann wird der Herr das Heil seines Volkes vollenden.
Die Seinen werden endgültig und vollkommen gerettet sein und in jeder
Hinsicht die Fülle des Heils genießen.
Er kommt nicht, um die Folgen unserer Übertretungen zu tragen, sondern um
die Früchte seines Gehorsams einzubringen; nicht
um unsere Verdammung wegzunehmen, sondern um unsere Seligkeit zu vollenden.
So erscheint unser Herr aber nur denen, die auf ihn warten. Bei diesem
Erscheinen werden ihn die Menschen nicht sehen, deren Augen durch Sünde
und Selbstsucht blind geworden sind.
Ihnen wir er am Jüngsten Tag ein furchtbarer Richter sein, nichts weiter.
Wir müssen auf ihn blicken und nach ihm ausschauen, und jedes Mal wird
unser Blick Leben bedeuten.
C. H. Spurgeon
So demütigtet euch nun unter die gewaltige Hand Gottes
So demütigtet euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, dass er euch erhöhe
zu seiner Zeit. 1. Petr. 5,6.
Das kommt einer Verheißung gleich; beugen wir uns, so wird der Herr uns erheben.
Demut führt zur Ehre; Unterwerfung ist der Weg zur Erhöhung. Dieselbe Hand
Gottes, die uns niederbeugt, wartet drauf, und zu erheben, sobald wir den
Segen tragen können. Wir bücken uns, um zu siegen.
Viele kriechen vor Menschen, ohne dass ihnen die Gunst zuteil wird, die sie
begehren; wer sich aber unter der Hand Gottes demütigt, wird reich gemacht,
erhöht, gestärkt und getröstet von dem, dessen Gnade kein Ende hat.
Es ist Gottes Weise, die Stolzen niederzuwerfen und die Niedrigen zu erhöhen.
Aber der Herr tut alles zu seiner Zeit.
Wir sollten uns heute, ja, in diesem Augenblick demütigen und das immer
wieder tun, ob nun der Herr seine züchtigende Hand auf uns legt oder nicht.
Wenn der Herr zuschlägt, ist es unsere besondere Pflicht, die Züchtigung
demütigen Herzens anzunehmen. Aber unsere Erhöhung durch den Herrn kann
nur „zu seiner Zeit“ geschehen.
Gott selbst weiß am besten, wann die rechte Stunde da ist.
Bitten wir ungeduldig um Gottes Segen? Wollen wir vorzeitig geehrt werden?
Was fällt uns ein! Sicher sind wir noch nicht wahrhaft demütig, sonst würden
wir ehrfürchtig und still auf Gottes Segen warten. Das wollen wir tun!
C. H. Spurgeon
Er hat deinen Feind hinausgeworfen
Er hat deinen Feind hinausgeworfen. Zeph. 3,15.
Was war das für ein Hinauswerfen! Satan hat seinen Thron in unseren Herzen
verloren, wie ihm sein Sitz im Himmel verloren ging.
Unser Herr Jesus hat dem Feind die Herrschaft über uns entrissen. Er kann
uns plagen, aber er kann uns nicht als sein Eigentum beanspruchen.
Seine Bande fesseln unsere Seele nicht mehr; der Sohn hat uns frei gemacht,
und wir sind recht frei.
Noch verklagt der Erzfeind unsere Brüder; aber auch dem hat der Herr ein
Ende gemacht. Unser Anwalt bringt den Verkläger zum Schweigen.
Der Herr weist unsere Feinde zurecht und tritt für uns ein, so dass uns aus all
den Schmähungen des Teufels kein Schade entsteht.
Als Versucher greift der böse Geist uns immer noch an uns schleicht sich in
unsere Herzen ein; aber auch da hat er viel von seinem früheren Einfluss
verloren. Er windet sich wie eine Schlange, aber er kann nicht regieren wie ein
Herrscher. Er schleudert schreckliche Gedanken in unsere Herzen, wo er nur
Gelegenheit hat.
Wie erleichtert sind wir, wenn Gott ihm gebietet zu schweigen und er sich
davonstehlen muss wie ein geprügelter Hund!
Herr, tue das für alle, die heute durch sein Bellen geplagt und geängstigt
werden! Wirf ihren Feind hinaus und zeige dich ihnen in deiner Herrlichkeit!
O, das du ihn ganz aus dieser Welt verbannen möchtest!
C. H. Spurgeon
Ich will eich wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen
Ich will eich wieder sehen, und euer Herz soll sich freuen. Joh. 16,22.
Ja, er wird wiederkommen, und wenn er uns dann sieht und wir ihn sehen,
wird große Freude herrschen.
Was wird das für eine frohe Wiederkehr sein!
Aber diese Verheißung wird Tag für Tag in einem anderen Sinn erfüllt.
Es gibt viele „wieder“ im Umgang des Herrn mit uns. Er gab uns Vergebung,
und er „kommt wieder“, um das freisprechende Wort zu wiederholen, wenn
neue Sünden uns Kummer machen.
Er hat uns geoffenbart, dass wir vor Gott angenommen sind, und wenn unser
Glaube daran ein wenig schwach wird kommt er wieder und wieder zu uns und
spricht:
„Friede sei mit euch!“, und unsere Herzen sind froh.
Alle Segnungen der Vergangenheit sind ein Unterpfand der zukünftigen.
Wenn Jesus bei uns war, so wird er wieder zu uns kommen. Seht keine frühere
Gunst als etwas Totes und Begrabenes an, dem man nachtrauern muss,
sondern als einen Samen, der wachsen, Früchte bringen und so die
Verheißung bestätigen wird: „ich will euch wieder sehen!“
Sind die Zeiten dunkel, weil Jesus nicht bei uns ist, wie er es einmal war?
Lasst uns Mut fassen, er wird nicht lange fortbleiben!
Seine Füße, flink wie die eines Rehes oder jungen Hirsches, werden ihn bald
wieder zu uns bringen.
Wir wollen deshalb heute schon beginnen, fröhlich zu sein, weil er uns sagt:
„ich will euch wieder sehen!“
C. H. Spurgeon
Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten
Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.
Ps. 50,15.
Das ist in der Tat eine Verheißung!
Hier ist eine dringende Angelegenheit – „der Tag der Not“. An einem solchen
Tag ist es um die Mittagszeit dunkel, und jede Stunde scheint schwärzer als die
vorhergehende.
Das ist die gegebene Zeit für die Verheißung; sie ist geschrieben für den
wolkigen Tag.
Hier ist ein leutseliger Rat: „Rufe mich an!“
Wir sollten diese Ermahnung nicht nötig haben; wir sollten Gott immer und alle
Tage anrufen. Welche Gnade, dass es uns freisteht, Gott anzurufen!
Wie viel Weisheit gehört dazu, guten Gebrauch von diesem Vorrecht zu
machen. Wie töricht, hinter Menschen herzulaufen!
Der Herr fordert uns auf, unsere Sachen vor ihn zu bringen.
Lasst uns nicht zögern, das zu tun.
Hier ist die ermutigende Zusicherung: „Ich will dich erretten.“
Wie die Not auch aussehen mag, der Herr macht keine Ausnahmen,
sondern verheißt völlige, sichere, fröhliche Errettung.
Er will mit eigener Hand unsere Rettung herbeiführen.
Wir glauben es, und der Herr ehrt den Glauben.
Der Schluss darf nicht vergessen werden:
„Du sollst mich preisen!“
Sollten wir das nicht von ganzem Herzen tun?
Wenn er uns gerettet hat, wollen wir ihn dankbar preisen: und da er es
sicherlich tun wir, lasst uns gleich damit beginnen, ihn zu verherrlichen!
C. H. Spurgeon
Ich will aufreichten meinen Bund zwischen mir und dir
Ich will aufreichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinem Samen
nach dir, bei ihren Nachkommen, dass es ein ewiger Bund sei, also dass ich
dein Gott sei und deines Samens nach dir. 1. Mose 17,7.
Herr, du hast mit mir, deinem Knecht in Jesus Christus, meinem Herrn,
einen Bund gemacht; und nun bitte ich dich, lass meine Kinder in seine
gnädigen Verheißungen eingeschlossen sein!
Lass mich glauben, dass diese Verheißung mir genauso wie ihrem ersten
Empfänger gilt! Ich weiß, dass meine Kinder in Sünde geboren sind wie die
anderer Menschen auch; deshalb bitte ich nichts für sie um ihrer Geburt willen;
ich weiß ja, „was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch“, weiter nichts.
Aber lass sie unter deinem Gnadenbund durch deinen Heiligen Geist von
neuem geboren werden!
Ich bitte für meine Kinder und Kindeskinder. Sei du ihr Gott, wie du der meine bist!
Meine höchste Ehre ist die, dass du mir erlaubt hast, dir zu dienen. Mögen es
meine Nachkommen in allen künftigen Zeiten ebenso tun!
Oh, du Gott unserer Väter, sei du der Gott unserer Kinder!
Wenn du, Herr, mich in meiner Familie begnadigt hast, so bitte ich dich, nimm
dich der Häuser deiner Kinder an, die bisher ungesegnet blieben.
Sei der Gott aller Familien deines Volkes.
Um deines Sohnes Jesus Christus willen erspare allen, die deinen Namen
fürchten, den Kummer, gottlose und böse Kinder zu haben.
C. H. Spurgeon
So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein
So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren,
was du sagen sollst. 2. Mose 4,12.
Mancher wahre Diener Gottes hat eine schwere Zunge, und wenn er berufen
wird, für seinen Herrn zu reden, ist er ganz ratlos aus Furcht, eine gute Sache
dadurch zu verderben, dass er sie schlecht vertritt.
In solchem Fall sollten wir uns daran erinnern, dass der Herr die Zunge
gemacht hat, die so schwer ist, und dass wir uns hüten müssen, unseren
Schöpfer zu tadeln.
Eine schwere Zunge ist vielleicht kein so großes Übel wie eine schnelle Zunge;
und wenige Worte können mehr Segen stiften als ein großer Wortschwall.
Ganz gewiss liegt rettende Macht auch nicht in menschlicher Beredsamkeit mit
ihren Phrasen und großen Worten. Der Mangel an Redefluss ist kein so
schmerzlicher Mangel, wie manche meinen.
Wenn Gott mit unserem Mund und unserm Geist ist, werden wir etwas
Besseres haben als das tönende Erz der Beredsamkeit oder die klingende
Schelle der Überredungskunst.
Gottes Unterweisung bedeutet Klugheit, seine Gegenwart bedeutet Macht.
Pharao hatte mehr Grund, sich vor dem stotternden Mose zu fürchten als vor
dem gewandtesten Redner in Ägypten; denn in dem, was er sagte, lag Kraft; er
sprach von Plagen und Tod.
Wenn der Herr in unserer natürlichen Schwachheit mit uns ist, werden wir mit
übernatürlicher Kraft umgürtet.
Darum lasst uns freimütig von Jesus reden, wie es uns aufgetragen ist!
C. H. Spurgeon