@All
Wenn ich die blitzenden Messer hier sehe, beginnt mich dieser Thread irgendwie zu reuen. Vielleicht hätte ich ihn besser nie eröffnet.
Lieber Rafi!
Wenn Du aus Deinen positiven Erlebnissen mit muslimischer Gastfreundschaft auf das private Zusammenleben von Menschen abzielst, gebe ich Dir selbstverständlich Recht. Dort ist ein friedliches Zusammenleben in der Tat möglich. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. In Bosnien mache ich lieber mit den überwiegend sehr korrekten Muslimen Geschäfte, wie mit den häufig sehr schlitzohrigen Christen.
Darum geht es aber nicht.
Mir ging es bei meinen Fragen um die Probleme die sich daraus ergeben, daß in Europa (im speziellen in Deutschland) in naher Zukunft zwei Kulturen und zwei Religionen stärker aufeinanderprallen, von der die eine, der Islam aus sich heraus und auf Dauer keine Staatsformen akzeptieren kann, die nicht auf "islamischem Recht" beruhen.
Samu drückte es kurz und würzig wie folgt aus:
Zitat:
Toleranz wem nun gegenüber in dieser Situation, dem Islam oder dem Menschen? Der Islam kennt hier keine Toleranz, egal in welchem Land.
Zur Verdeutlichung mal einige Zitate von dem muslimischen Staatsmann in Europa, der einhellig von allen Westmächten hofiert wurde, mit Waffen und Geld ausgestattet wurde und als "typischer Vertreter eines gemäßigten EURO- Islam" galt: von dem Bosnier Alija Izetbegovic. Die Zitate stammen aus seinem Buch "die islamische Deklaration" und für diese Inhalte und diesen Glauben war er bereit, unter Tito ins Gefängnis zu gehen.
Zitat:
"... Die kürzeste Definition der islamischen Ordnung legt sie als eine Einheit des Glaubens und Gesetzes dar, der Erziehung und Stärke, der Ideale und Interessen, der spirituellen Gemeinschaft und des Staates, des freien Willens und der Kraft. Als eine Synthese dieser Komponenten hat die islamische Ordnung zwei fundamentale Prämissen: eine islamische Gesellschaft und islamische Autoritäten. Das erstere ist die Essenz und das letztere die Gestaltung einer islamischen Ordnung. Eine islamische Gesellschaft ohne islamische Stärke ist unvollständig und schwach; islamische Stärke ohne eine islamische Gesellschaft ist entweder eine Utopie oder Gewalt.
Grundsätzlich existiert ein Moslem nicht als Individuum. Wenn er wünscht als ein Moslem zu leben und zu überleben muß er eine Umgebung schaffen, eine Gemeinschaft, eine Ordnung. Er muß die Welt ändern oder er wird selbst geändert. Die Geschichte kennt keine wahre islamische Bewegung die zur selben Zeit nicht auch eine politische Bewegung war. Aus diesem Grund ist der Islam ein Glaube, aber auch eine Philosophie, ein Sammlung von moralischen Verhaltensregeln, eine Ordnung der Dinge, ein Stil, eine Atmosphäre - in einer Nußschale, ein integraler Weg des Lebens. ..."
Izetbegovic, Alija, Islamska deklaracija, Sarajevo, 1990, Seite 19
Die islamische Ordnung ist also die EInheit von Glaube und Gesetz.
Zitat:
"... Die erste und vorrangigste von diesen Erkenntnissen ist sicherlich diejenige von der Unvereinbarkeit des Islams zu nicht-islamischen Systemen. Es kann keinen Frieden oder Koexistenz zwischen dem "islamischen Glauben" und den nicht-islamischen Gesellschaften und politischen Institutionen geben. ... Der Islam schließt klar das Recht und die Möglichkeit von Aktivitäten einer fremden Ideologie auf seinem eigenen Gebiet aus. Deswegen stehen irgendwelche laizistische Prinzipien außer Frage, der Staat also sollte ein Ausdruck der Religion sein und er sollte deren moralische Konzepte unterstützen. ..."
Izetbegovic, Alija, Islamska deklaracija, Sarajevo, 1990, Seite 22
...Es kann keinen Frieden oder Koexistenz zwischen dem "islamischen Glauben" und den nicht-islamischen Gesellschaften und politischen Institutionen geben. Die Trennung von Staat und Religion ist undenkbar.
("irgendwelche laizistische Prinzipien")
Zitat:
"... Die Unterweisung der Nation und insbesondere der Massenmedien - der Presse, des TVs und Films - sollte in den Händen von Leuten sein, dessen islamische Moral und intellektuelle Autorität unumstritten ist. ... Eine islamische Neubelebung kann nicht initiiert werden ohne eine religiöse, und kann nicht erfolgreich fortgeführt und abgeschlossen werden ohne eine politische Revolution."
Izetbegovic, Alija, Islamska deklaracija, Sarajevo, 1990, Seite 32
Das islamische Definition von Pressefreiheit.
Zitat:
"... Die Errichtung einer islamischen Ordnung ist daher die Darbietung des äußersten Aktes der Demokratie, weil es die Durchsetzung des tiefsten Verlangens der moslemischen Nation und des einfachen Mannes bedeutet. ..."
Izetbegovic, Alija, Islamska deklaracija, Sarajevo, 1990, Seite 33
Zitat:
"... Im Kampf für eine islamische Ordnung sind alle Methoden erlaubt, ausschließlich einer - ausschließlich der Kriminalität. . ..."
Izetbegovic, Alija, Islamska deklaracija, Sarajevo, 1990, Seite 37
Jedes Mittel ....
Im Internet gibt es (eine leider nur schlechte) englische Abschrift dieser Deklaration unter:
http://www.balkan-archive.org.yu/pol...nt_English.pdf
Leider andere Seitenzählung. Das erste Zitat findet sich dort auf Seite 26.
Gleiches Gedankengut findest Du unter den deutschen Muslimen. Lese nur mal nach bei der größten islamischen Glaubensgemeinde DITIB, die sich nach Milli Görüs ausrichten.
Sogar in der islamischen Charte des äußerst liberalen ZDM wird zwar ein vollmundiges Bekenntnis zu Deutschland abgelegt, aber immer unter Bezug auf das "islamische Recht", das offensichtlich höher steht. z.B. in Artikel 10:
Zitat:
Das islamische Recht verpflichtet Muslime in der Diaspora, sich grundsätzlich an die lokale Rechtsordnung zu halten. In diesem Sinne gelten Visumserteilung, Aufenthaltsgenehmigung und Einbürgerung als Verträge, die von der muslimischen Minderheit einzuhalten sind.
Warum nur "grundsätzlich", statt "tatsächlich"?
Die Lehre Jesu kennt keinen Anspruch auf staatliche Einflußnahme, "gebet dem Staate was des Staates ist, und Gott was Gottes ist". Seid untertan der Obrigkeit".... etc.
Die Verirrungen der Geschichte, wo unter christlichem Namen Politik gemacht wurde, haben dem Christentum nur geschadet. Trennung von Staat und Kirche ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Für den Islam ist eine Trennung von Religion und Staat undenkbar.
Deswegen auch Samus Aufforderung,
Zitat:
es geht um Erfahrungen und beide Seiten täten gut daran, klare Zeichen zu setzen
Das "Wort zum Freitag" und die Mitfinanzierung des Moscheebaus sind, so denke ich, die denkbar schlechtesten Zeichen, die wir setzen können.
Rudi