Ganz neu: Religionsunterricht in Russland
Ich denke, ich sollte euch das hier rein kopieren, was ich bei der Offensive junger Christen las:
Religionsunterricht in Russland wieder legal
Eleonora Muschnikowa gewinnt Prozess und erwirkt Präzedenzfall
Eleonora Muschnikowa leitet eine Pädagogenkonferenz in Russland. Die Erkenntnisse aus diesen Konferenzen sollen jetzt in das Material für den Religionsunterricht fließen.
Dass große Türen sich oft in kleinen Angeln drehen, erleben wir gerade hautnah mit: Seit Jahren unterstützen viele Freunde mit uns Eleonora Muschnikowa in St. Petersburg. Ihr Einsatz für Straßenkinder, den wir auch mit der ojcos-stiftung tatkräftig unterstützen konnten, ist ein durchschlagendes Hoffnungsprojekt geworden.
Aber auch in ihrer Funktion als Gründerin und erste Vorsitzende der Deutschen Peterschule haben wir Eleonora begleitet.
In den vergangenen Wochen hat die russische Regierung unter Präsident Medwedew einen weitreichenden und völlig überraschenden Beschluss verkündigt: Nach 92 Jahren ist es in Russland an staatlichen Schulen wieder erlaubt, Religionsunterricht zu erteilen. Bislang durften das nur Privatschulen – mit an Schikane grenzenden Auflagen.
Ein offener Brief von zehn Mitgliedern der Russischen Akademie der Wissenschaften hatte die Lage weiter verschärft. Sie forderten, jegliche Art von schulischem Religionsunterricht zu unter-sagen, „da dieser nicht mit der Verfassung vereinbar" sei.
Daraufhin drohten die Behörden mit einem Gerichtsverfahren gegen alle Schulen, die Religionsunterricht erteilen. Das Gymnasium Deutsche Peterschule und zwei weitere Schulen kamen vor Gericht, alle anderen hatten sofort klein beigegeben. Nach sechs strapaziösen Monaten mit nervenaufreibenden Gerichtsterminen und Anhörungen haben die Standfesten im Juni den Prozess gewonnen.
Was daraufhin geschah, klingt wie ein Wunder: Zum 1.9.2009 ist es in allen russischen Schulen erlaubt, Religionsunterricht zu erteilen. Eleonora schreibt uns: „Dieser Sieg vor Gericht hat in ganz Russland Wellen geschlagen und eine heftige Diskus-sion im Parlament, im Bildungsministerium und in den Medien entfacht. Wir werden als der Präzedenzfall für die Freiheit gehandelt, Religionsunterricht zu geben. Das ist kaum zu glauben. Danke für Eure jahrelange Unterstützung, Eure Freundschaft und ausdauerndes Gebet. Ohne -Euch hätten wir diese bedrohliche Situation nicht durchgehalten.“
Der neue ordnungspolitische Rahmen sieht vor, dass zunächst die vier großen Religionen im Staatsgebiet unterrichtet werden dürfen: -Christentum (orthodox, evangelisch und röm.-katholisch)!, Islam, Judentum und Buddhismus. Dabei obliegt es den jeweiligen Bezirken, wie viele der Religionen bzw. Konfessionen in den Schulen unterrichtet werden. Der Unterricht soll von Lehrern und Pädagogen, nicht von Starzen oder Priestern erteilt werden.
Ein Pädagogenteam der Deutschen Peterschule hat sich seit Jahren mit der Entwicklung von hochwertigen religionspädagogischen Lehrmitteln beschäftigt und Unterrichtseinheiten entworfen. Dieses Material steht nun allen Schulen im Land zur Verfügung.
Offensive junger Christen