Nun will ich mich aufmachen, spricht der Herr
Nun will ich mich aufmachen, spricht der Herr; nun will ich mich emporrichten,
nun will ich mich erheben. Jes. 33,10.
Als die Zerstörer das Land verwüstet hatten, als sei es von Heuschrecken
verheert worden, und als die Krieger, die das Land verteidigt hatten, sich
hinsetzten und wie Frauen weinten, da kam der Herr zur Hilfe.
Als niemand mehr in die Stadt Gottes reiste und Basan und Karmel wie
Weinberge waren, die keine Frucht mehr trugen, da stand der Herr auf.
Gott wird erhöht in einem betrübten Volk, denn die Trauernden suchen sein
Angesicht und vertrauen ihm. Er wird noch mehr erhöht, wenn er auf die Rufen
hin aufsteht, um sie zu befreien und ihre Feinde zu stürzen.
Ist dieser Tag für uns ein Tag des Leides, so lasst uns erwarten, dass wir den
Herrn in unserer Befreiung verherrlicht sehen werden.
Drängt es uns, aus tiefstem Herzen zu beten? Rufen wir ihn Tag und Nacht an?
Dann ist die für seine Gnade bestimmte Zeit nah.
Gott wird sich zur rechten Stunde erheben. Er wird aufstehen, wenn es am
meisten zu seiner Ehre dient. Uns liegt an seiner Ehre mehr als an unserer
eigenen Befreiung. Wird der Herr erhöht, so ist unser Hauptwunsch erfüllt.
Herr, hilf uns erkennen, dass du am Werk bist! Dann wollen wir dich erheben.
Lass alle um uns her erkennen, was für ein großer und guter Gott du bist!
C. H. Spurgeon
Ich will aber gedenken an meinen Bund
Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir gemacht habe zur Zeit
deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. Hesek. 16,60.
Trotz unserer Sünden liebt der Herr uns treu wie eh und je.
Er schaut zurück. Seht, wie er an die Tage denkt, als er einen Bund mit uns
schloss und wir uns ihm übergaben! Was waren das für glückliche Tage!
Der Herr wirft sie uns nicht vor und klagt uns nicht der Unaufrichtigkeit an.
Nein, er schaut mehr auf seinen Bund mit uns als auf unseren Bund mit ihm.
Auf seiner Seite war darin auch nicht die leiseste Spur von Falschheit.
Wie gnädig ist der Herr, so in Liebe zurückzuschauen!
Er schaut auch voraus. Er hat beschlossen, dass der Bund nie aufhören soll.
Wenn wir uns nicht an ihn halten, er tut es. Er erklärt feierlich:
„Ich will mit dir einen ewigen Bund aufrichten.“
Es kommt ihm nicht in den Sinn, seine Verheißungen zurückzunehmen.
Gelobt sei sein Name! Er sieht das heilige Siegel, „das Blut des ewigen
Bundes“, und er denkt an unseren Bürgen, in dem er diesen Bund bestätigte,
seinen eingeborenen lieben Sohn, und deshalb hält er an seinem
Bundesverpflichtungen fest.
„Er bleibt treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Herr, lege mir dieses kostbare Wort ans Herz und hilf mir, mich den ganzen Tag
daran zu laben!
C. H. Spurgeon
Gott wird mit euch sein. 1. Mose 48,21
Gott wird mit euch sein. 1. Mose 48,21.
Der alte Vater konnte nicht bei seinem Sohn bleiben, dann seine Sterbestunde
war gekommen; aber er verließ den Sohn ohne Sorge, denn er konnte
zuversichtlich sagen:
„Gott wird mit euch sein.“
Wenn der Tod unsere nächsten Verwandten oder unsere hilfreichsten Freunde
abruft, müssen wir uns mit dem Gedanken trösten, dass der Herr nicht von uns
getrennt ist, sondern für uns lebt und immer bei uns bleibt.
Wenn Gott bei uns ist, befinden wir uns in edler Gesellschaft, wenn wir selbst
auch arm und verachtet sind. Wenn Gott bei uns ist, kann es uns an Kraft nicht
fehlen, denn für den Herrn ist nichts zu schwer.
Wenn Gott bei uns ist, sind wir immer sicher; denn niemand kann denen
schaden, die unter seinem Schatten wandeln.
Wie froh können wir sein!
Gott ist nicht nur bei uns, er will auch bei uns sein, bei jedem einzelnen, bei
uns als Familie, bei uns als Gemeinden. Lautet nicht sogar der Name Jesu
„Immanuel“, Gott mit uns?
Ist das nicht das Beste von allem, dass Gott bei uns ist? Lasst uns tapfer sein
und fröhlich hoffen! Unsere Sache muss gut vorangehen, die Wahrheit muss
gewinnen, denn der Herr ist bei denen, die für ihn sind.
Mögen alle Leser sich über diesen tröstlichen Zuspruch freuen!
Ein größeres Glück werden sie nirgends finden.
C. H. Spurgeon
Seinen Freuden gibt er’s schlafend
Seinen Freuden gibt er’s schlafend. Ps. 127,2.
Wir führen unser Leben nicht in ängstlicher Sorge, sondern in fröhlichem
Glauben.
Unser himmlischer Vater will für die Bedürfnisse seiner Kinder sorgen, und er
weiß, was wir nötig haben, ehe wir ihn bitten. Wir können uns deshalb zur
rechten Zeit schlafen legen und brauchen uns nicht kaputt zu machen mit
spätem Aufsitzen, um zu planen und zu überlegen.
Wenn wir gelernt haben, unserem Gott zu vertrauen, werden wir nicht wach
liegen, weil die Furcht an unseren Herzen nagt, sondern alle Sorgen dem Herrn
überlassen; unser Nachdenken über ihn wird tröstlich sein, und er wird uns
erquickenden Schlaf schenken.
Dass der Herr uns liebt, ist die höchste Ehre, die man sich denken kann, und
wem die zuteil wird, der wird das Gefühl haben, dass selbst der Ehrgeiz sich
nicht mehr wünschen könnte und jeder selbstsüchtige Wunsch sich daher
schlafen legen kann.
Gibt es etwas Größeres im Himmel als die Liebe Gottes?
Darum sei ruhig, meine Seele, den du hast, was du brauchst!
Trotzdem wälzen wir uns hin und her, bis der Herr selbst uns nicht nur Grund
zur Ruhe, sonder auch die Ruhe selbst gibt. Und das tut er, Jesus ist unser
Friede, unsere Ruhe, unser alles.
An seiner Brust schlafen wir in vollkommener Geborgenheit,
im Leben wie im Tode.
Mit diesem Blut aufs neu besprengt, schlaf ich nun ruhig ein, es ist dein Arm,
der mich umfängt; drum wer’ ich sicher sein.
C. H. Spurgeon
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe
Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem
Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn
in die Ferse stechen. 1. Mose 3,15.
Das ist die erste Verheißung, die dem gefallenen Menschen gegeben wurde.
Sie enthält das ganze Evangelium und den Kern des Gnadenbundes.
Zum Großen Teil ist sie bereits erfüllt worden. Der Same des Weibes, unser
Herr Jesus, wurde in die Ferse gestochen, und das war ein schrecklicher Stich!
Wie schrecklich wird es sein, wenn einmal der Kopf der Schlange zertreten
wird. Der Wirkung nach geschah das schon, als Jesus die Macht Satans brach;
aber es wird noch vollständiger geschehen, wenn unser Herr am Tag des
Gerichts wiederkommt.
Uns sagt diese Verheißung voraus, dass wir durch die Mächte des Bösen in
unserer niederen Natur leiden und so in die Ferse gestochen werden sollen;
aber in Christus werden wir triumphieren, weil er den Fuß auf den Kopf der
alten Schlange setzt. Es mag sein, dass wir durch die Versuchungen des
Teufels und die Bosheit der Gottlosen, die sein Same sind, jahrelang an dem
ersten Teil der Verheißung zu lernen haben. Sie mögen uns so stechen, dass
wir mit unserer verwundeten Ferse hinken:
aber wir wollen uns an den zweiten Teil des Spruches halten, dann werden wir
unverzagt sein.
Im Glauben wollen wir uns freuen, dass wir trotz allem in Jesus Christus,
dem Samen des Weibes, herrschen sollen.
C. H. Spurgeon
Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße
Der Gott des Friedens zertrete den Satan unter eure Füße in kurzem.
Röm. 16,20.
Diese Verheißung schließt sich gut an die gestrige an. Wir sollen offenbar
unserem großen Herrn gleich werden, nicht nur durch den Stich in die Ferse,
sonder auch im Sieg über den Bösen.
Selbst unter unsere soll der alte Drache getreten werden. Die Gläubigen in Rom
waren traurig über den Streit innerhalb der Gemeinde,
aber ihr Gott war „der Gott des Friedens“ und gab ihnen Ruhe.
Der Erzfeind überlistete die, die nicht auf ihrer Hut waren und verführte die
Herzen der Einfältigen; aber er selbst sollte am schlimmsten dabei
wegkommen und von denen niedergetreten werden, die er geplagt hatte.
Dieser Sieg sollte den Kindern Gottes nicht durch ihre eigene Gewandtheit
oder Kraft zuteil werden, sondern Gott selbst wollte Satan zertreten.
Unter ihre Füße, aber durch Gott allein sollte das Zertreten geschehen.
Lasst uns beherzt den Fuß auf den Versucher setzen! Nicht nur Geister
niederen Ranges, sondern der Fürst der Finsternis selbst muss vor uns
niederfallen.
In unwandelbarem Vertrauen auf Gott wollen wir auf den baldigen Sieg hoffen.
„in kurzem.“ – Herrliches Wort!
In kurzem sollen wir unseren Fuß auf die alte Schlange setzen. Was für eine
Freude wird es sein, das Böse zu zermalmen! Was für eine Schmach für den
Satan, wenn sein Kopf von menschlichen Füßen zertreten wird!
Lasst uns im Glauben an Jesus den Versucher niederwerfen!
C. H. Spurgeon
Aber dich will ich erretten zur selben Zeit spricht der Herr
Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der Herr, und du sollst den
Leuten nicht zuteil werden, vor welchen du dich fürchtest. Jer. 39,17
Wenn die Getreuen des Herrn für ihn leiden, wird Gott ihnen tröstliche
Botschaften der Liebe schicken und ihnen zuweilen frohe Nachrichten für
diejenigen geben, die Mitleid mit ihnen haben und ihnen helfen.
Ebed-Melech war nur ein verachteter Mohr, aber er war freundlich gegen
Jeremia, und darum gab ihm der Herr diese Verheißung durch den Mund
seines Propheten.
Lasst uns die verfolgen Diener Gottes nicht vergessen, und er wird es uns lohnen!
Ebed-Melech sollte von den Leuten befreit werden, deren Rache er fürchtete.
Er war nur ein armer Schwarzer, aber der Herr wollte für ihn sorgen. Tausende
wurden von den Chaldäern erschlagen, aber diesen armen Mann konnten sie
nicht verletzen.
Auch wir fürchten uns vielleicht vor mächtigen Leuten, die uns nicht
wohlwollen. Wenn wir aber in der Stunde der Verfolgung der Sache des Herrn
treu geblieben sind, wird er auch uns treu sein.
Was können Menschen im Grunde tun, ohne dass der Herr es zulässt? Er legt
einen Zaum in den Mund der Wurt und einen Zügel um den Kopf der Macht.
Lasst uns den Herrn fürchten, dann werden wir niemand anders zu fürchten haben!
Kein Becher Wasser, der einem verachteten Propheten gegeben wird, soll ohne
Lohn bleiben; und wenn wir treu für Jesus einstehen, will er treu für uns einstehen.
C. H. Spurgeon
Also hat Gott die Welt geliebt
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeboren Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben
haben. Joh. 3,16.
Von allen Sternen am Himmel nütze der Polarstern dem Seemann am meisten.
Dieses Wort ist ein Polarstern, denn es hat mehr Menschen zum Heil geführt
als irgendein anderes Schriftwort. Es ist unter den Verheißungen, was der
Große Bär unter den Sternbildern ist.
Mehrere Worte darin leuchten mit einem ganz besonderen Glanz.
Hier haben wir Gottes Liebe und dabei ein Also, das ihre unermessliche Größe
anzeigt. Und dann haben wir Gottes Gabe in all ihrer freien Zugänglichkeit und Größe.
Zugleich auch Gottes Sohn, die einzigartige und unschätzbare Gabe einer
Liebe, die nie ganz offenbar werden konnte, bis der eingeborene Sohn kam, um
für die Menschen zu leben und zu sterben. Diese drei Punkte sind voller Licht.
Aber mehr noch: Da ist die einfache Forderung zu glauben, die gnädig auf eine
Heilsweg deutet, der für schuldige Menschen geschaffen ist. Diese Forderung
ist in einen weiten Rahmen gefasst – „alle, die an ihn glauben“.
Viele haben in diesem „alle“ Raum gefunden, die sich durch ein engeres Wort
ausgeschlossen gefühlt hätten.
Und daran schließt sich die große Verheißung, dass alle, die an Jesus glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leen haben.
Wir glauben an den Herrn Jesus, und wir haben das ewige Leben.
C. H. Spurgeon
Petrus aber antworte und sprach zu ihm:
Petrus aber antworte und sprach zu ihm: Wenn sie auch alle sich an dir
ärgerten, so will ich doch mich nimmermehr ärgern. Matth. 26,33.
„Ja“, ruft jemand, „aber das ist doch keine Verheißung Gottes!“
Ganz recht, es war die Verheißung eines Menschen, und deshalb wurde nichts daraus.
Petrus meinte, er würde sicherlich ausführen können, was er sagte; aber jede
Verheißung, die keine bessere Grundlage hat als einen menschlichen
Entschluss, bleibt leer. Kaum war die Versuchung da, verleugnete Petrus
seinen Meister und bekräftigte seine Verleugnung mit einem Eid.
Was ist eines Menschen Wort?
Ein irdener Topf, der mit einem Schlag zerbrochen wird. Was ist ein eigener
Entschluss? Eine Blüte, die durch Gottes Sorgfalt zur Frucht werden kann, die
aber, sich selbst überlassen, auf den Boden fallen wird beim ersten Wind, der
den Zweig bewegt.
An eines Menschen Wort hänge nur das, was es tragen kann.
Auf deinen eigenen Entschluss verlasse dich überhaupt nicht!
An die Verheißungen deines Gottes hänge Zeit und Ewigkeit, diese und die
zukünftige Welt, dein alles und all deiner Lieben alles!
Dieses Bändchen ist ein Scheckbuch für Gläubige, und diese Seite will sie
warnen, achtzugeben, auf welche Bank sie ziehen und wessen Unterschrift sie
annehmen.
Baue auf Jesus ohne Einschränkung!
Traue dir selbst oder irgendeinem anderen Menschen nicht über Gebühr,
sondern vertraue einzig und völlig deinem Herrn!
C. H. Spurgeon