Damit habe ich auch kein Problem und deshalb erkläre ich das dann ja auch gerne. Aber wenn ich mir dann die Mühe mache und diese lange Predigt Stück für Stück mit meinen eigenen Worte erkläre, wird mir von anderer Seite erklärt, dass der Weise nur wenig Worte gebracht. Na dankeschön!
Deshalb habe ich mittlerweile das Gefühl, dass man gar nicht wirklich an einem Verständnis der Zusammenhänge interessiert ist, sondern alles was ich sage nur relativieren will. Relativiere ich das, was andere sagen? Nein, ich nehme es so an, wie es ist. Nur meinen individuellen Glaubensweg zieht man durch den Kakao.
Mir geht es zunächst lediglich darum, dass man als Mensch begreift, dass wir immer alles als Einheit denken, denken müssen. Das ist keine Ideologie, sondern uns vorgegebene so genannte a priori Erkenntnisstrukturen. Die Frage die ich mir stelle ist, was können wir wissen und wo stoßen wir an unüberwindbare Grenzen. Und über Gott können wir keine mit Sicherheit gültige Aussage treffen. Das will ich hier nur betonen. Das ist und kann aber auch keine Ideologie sein, weil sie ja selbst zugibt, keine gültige Aussage treffen zu können. Wer aber über Gott Aussagen trifft und ihm irgendwelche Eigenschaften beilegt, pflanzt damit immer den Keim einer Ideologie. Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken, wenn man die Gräben in den einzelnen Religionen überwinden möchte.
Und wie vollzieht sich genau diese Wahrnehmungsverarbeitung? Da rasen nur Ströme zu Neuronen und Synapsen. Völlig wild und mit hoher Dynamic. Wir haben bis heute keinen blassen Schimmer, warum diese neuronalen Strukturen ein Abbild der Wirklichkeit erzeugen sollten.
Früher dachte man noch, dass bestimmte Gehirnteile für bestimmte Funktionen zuständig sind. Das lässt sich heute nicht mehr so sagen. Unsere Hirne sind von ausgesprochen großer Plastizität. Einem 9jährigen Mädchen musste aufgrund eines Tumors die komplette linke Hirnhälfte entnommen werden. Links sitzt normalerweise das Sprachzentrum und außerdem müsste sie noch weiter eher starke Behinderungen aufweisen. Aber das Mädchen spricht 3 Sprachen fließend und humpelt nur ganz leicht. Man käme nie auf den Gedanken, dass sie nur ein halbes Hirn hat.
Wie entsteht die Ichvorstellung des Menschen, warum haben Schläfenlappenepileptiker häufig kurz vor einem Anfall stark religiös gefärbte Auren, woher kommt die Angst, was für eine Rolle spielen die biochemischen Prozesse im Hirn, die uns z.B. das Gefühl geben, wir seien verliebt usw. Wir wissen nur wenig darüber und unter den Experten besteht alles andere als Einigkeit.
Diese reflektierte Darstellung begrüße ich sehr, aber mir wurde Ideologie vorgeworfen, die gefählich sei und sie wurde in die Nähe von Militärdiktaturen oder sowas ähnliches geschoben, als wollte ich, dass hier auf Erden sich alle gleich verhalten müssten. Da hat man mich einfach total missverstanden und nachdem ich das im Bild des Ökosystems aufgeklärt hatte, hat man sich nicht mehr dazu geäußert.
Und mehr soll und muss sie auch nicht sein. Ich bin hier nur immer wieder nach meinen individuellen Vorstellungen gefragt worden und nur die habe ich dann auch geäußert. Und das ohne jede Verbindlichmachung. Trotzdem musste man beständig meinen Glaubensweg destruktiv kritisieren und das, obwohl man hier bei den Gnadenkindern gegenüber individuellen Glaubenswegen doch eigentlich tolerant sein möchte.
Mir geht es lediglich darum meinen individuellen spirituellen Weg erklären zu dürfen, wenn ich schon danach gefragt werde. Niemand muss ihn teilen, aber man sollte ihn auch nicht unter Verdrehung von Tatsachen verurteilen. Und das hat man leider getan.
Das hat nichts mit "Gleichmacherei" zu tun. Denke doch bitte an das Bild des Ökosystems, da gibt es keine Gleichmacherei. Gleichmacherei wäre der sichere Tod des Ökosystems. Aber trotzdem lebt und überlebt ein solches System doch nur als Einheit, oder?
Irgendwie ist das hier immer so, dass man unbewusst ein bestimmtes Reizwort schreibt und sofort stürzt man sich auf dieses Wort und übergeht die dahinterliegende Intention, auf die es doch eigentlich ankommt. Das ist schade und zerstört jeden konstruktiven Austausch über kurz oder lang.
Ganz genau. Kritische, möglichst konstruktive Auseinandersetzung, Miteinander reden, zuhören, sich gegenseitig verstehen wollen, Gedankenschubladen einfach mal geschlossen halten und stattdessen offen für neues, vielleicht auch zunächst fremdes sein; das führt uns Menschen zueinander.
Aber die Einstellung bäh, das ist ja Philosophie, igitt, das hat ja zunächst gar nix mit meiner Alltagserfahrung zu tun, ist mit Sicherheit nicht zielführend.
Weil ich selbst nichts anderes gesagt hatte und mein ausgerichtetes und als sinnvoll erachtetes Leben skizziert habe. Meine Ziele, mit denen ich in Übereinstimmung leben möchte, wurden als gefährliche Ideologie abgetan. Obwohl ich immer wieder betont hatte, dass dies eben mein spiritueller Weg ist und niemandes anderer Weg sein muss.
LG
Provisorium