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zum 5. Juli
Mögest du daheim sein
in den geheimen Kammern deiner Seele.
Mögest du deine Traumgebirge kennen
und die Höhlen deines tiefsten Kummers.
Mögest du die Türme deiner Sehnsucht ersteigen
und die kleinen Blumen der Hoffnung in deinem Herzen hegen.
Mögest du Gewissheit haben, dass das Reich deiner Phantasie dir allein gehört
und die Engel Gottes gerne drin spazieren gehen.
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zum 6. Juli
Gott segne dein Werden und Suchen.
Er sende dir Menschen auf den Weg,
an denen du dich orientieren und an denen du wachsen kannst.
Gott segne deine Begeisterung für sie,
und er lehre dich auch, alle Vorbilder wieder zu lassen,
um dein ureigenstens Wesen, deinen inneren Meister, zu finden.
Gott gebe dir die Bereitschaft, dich zu wandeln,
und ein Spiegel zu werden seines heiligen Geistes.
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zum 8. Juli
Gott hat dich gesegnet, bevor du warst,
er hat dir dein Dasein beschieden.
Sein Segen ist eine süße Last,
denn du musst, was er dir gab, hüten.
Du trägst Verantwortung für die Flamme,
die er in dir entzündet hat,
bist Träger einer heiligen Gabe.
Und keine Verantwortung ist wichtiger als sie,
dass du die Leihgabe Gottes,
die innere Flamme,
mit dem Sauerstoff deines Lebens nährst.
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zum 9. Juli
Jedem unserer Kinder sollte man sagen:
Weißt du, was du bist? Ein Wunder!
Du bist einmalig!
Auf der ganzen Welt gibt es kein zweites Kind,
das genauso ist wie du,
und Millionen von Jahren sind vergangen,
ohne dass es je ein Kind gegeben hätte wie dich.
Schau deinen Körper an, welch ein Wunder!
Deine Beine, deine Arme,
deine geschickten Finger, deinen Gang.
Aus dir kann ein Shakespeare werden,
ein Michelangelo, ein Beethoven.
Es gibt nichts, was du nicht werden könntest.
Jawohl, du bist ein Wunder.
Pablo Casals, 1876-1973
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zum 10. Juli
Gottes Segen sei über dir.
Breite deine Arme aus und öffne sie nach oben,
hebe dein Gesicht dem Lichte zu,
mache aus deinem Herzen eine große Schale,
die wie Silber ist und leer.
Stehs du atmend so und voll Vertrauen,
wirst du spüren, wie dich Licht durchströmt,
goldenes Licht aus jenem Krug der Gnade,
den Gott reichlich ausgießt jedem,
der sich einfach hinhält um gefüllt zu werden.
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zum 11. Juli
In der Stille beginnst du zu lauschen,
in der Stille vernimmst du ein Rauschen,
einen betörenden Klang.
Dies ist der Atem des Segens,
den Gott dir auf allen Wegen
freigiebig schenkt.
Darum, ob spät oder früh,
geh in die Stille ein, lasse das Sorgen sein,
atme und nimm.
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zum 12. Juli
Eine Reise wünsche ich dir
in die große, weite Welt,
wo die Erde dir wie mir
alle Hände offen hält;
dass du einmal alles ließest,
was dich drängt und was dich drückt
und von Herzen nur genießest,
was so wunderbar beglückt.
Eine Reise wünsch ich dir
bis ans Ende dieser Welt,
wo an einer lichten Tür
sich der Himmel offen hält.
Georg Thurmair, 1909-1984
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zum 13. Juli
Gott schenke dir ein Ohr
so groß wie eine Antenne, die den Himmel belauscht,
ein Herz, soweit wie der Stille Ozean,
Hände, so groß, dass sie die Erde umspannen,
eine Seele, so unendlich wie das Universum,
damit du ein ganz klein wenig von dem
hören, aufnehmen und begreifen kannst,
was Gott an Segen für dich bereit hält.
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zum 14. Juli
Gott möge dich mit seinem Segen einhüllen.
Bist du müde, gebe er dir einen guten Schlaf.
Bist du am Ende mit deinem Können,
möge er tun und raten und vollenden.
Ist deine Liebesfähigkeit zu gering,
möge er in dich gießen einen Krug voll aus dem Ozean seiner Liebe.
Möge die Scham über deine Schwäche
dir zum Quellort werden, aus dem dir Gottes Segen zuströmt.