Lieber User Kasper,
deine hiesige Antwort gefällt mir ebenfalls.
Wenn gleich ich, an dieser Stelle, auf unser aller unperfekte Menschlichkeit hinweisen möchte.
Stell dir vor, wir könnten all das was gut und richtig ist immer leben und auch alle gemeinsam das Selbe als gut und richtig verstehen und keiner würde unter uns jemals den Respekt und die Achtung gegenüber dem Mitmenschen verlieren, keiner von uns würde leichte und schwerwiegende Fehler, im Umgang zwischen uns Menschen, mehr machen. Wäre das das Leben, mit den Höhen und Tiefen, welches uns zu dem werden ließ was wir heute sind?
Treffend empfinde deine Umschreibungen und zwar, dass an vielen Stellen, in denen man sich Selbst, oder auch den zum innigst gewordenen eigenen Glauben, im Lichtkegel der Lästerung erkennt, dass da nicht unbedingt tatsächlich gelästert wird, sondern vielleicht unglücklich und nicht sensibel genug kritisiert werden könnte.
Deinen Rat, erst einmal in sich zu gehen, sein Gegenüber als zumindest einen Teil seines eigenen Spiegelbildes zu erkennen, also wahr zu nehmen, dass die eigene Art und Weise und zwar wie man auf andere Menschen zu geht und auf sie reagiert, dass dies auch einen großen Einfluss nimmt, wie sie auf uns reagiert.
Dies sind, meiner Meinung nach, Reifeprozesse welche angebunden sind an Bildung, Erziehung und Kultur, welche man sich, zumindest in den jungen eigenen Lebensjahren, nicht selbst zu gedenken kann, sondern wir leben gemeinsam mit vielen Mitmenschen, welche in sozialen und kulturellen schwierigen Lebenssituationen und Umständen aufwachsen, welche es zumindest erschweren menschliche Reifeprozesse schnell und günstig zu entwickeln.
Kritisieren und auch herausfordern sind also Notwenigkeiten, welche nicht unbedingt als Lästerung gebrandmarkt werden können und vielleicht auch nicht so schnell als solches gewertet werden sollten.
Dem der sich im Licht von Spott und Lästerung wieder findet, diesem sollten wir zumindest eine Chance geben, wahr nehmen zu können, dass wir vielleicht etwas anderes beabsichtigen und dabei natürlich nie den Respekt verlieren oder verletzen wollen.
Shalom
Isaak