Was ist
die Lösung
des schweren Rätsels,
die Wahrnehmung
des tiefen Sinns,
das Empfinden
des bangenden Herzens,
die Antwort
der wichtigen Frage?
Doch sowieso
das Warten.
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Was ist
die Lösung
des schweren Rätsels,
die Wahrnehmung
des tiefen Sinns,
das Empfinden
des bangenden Herzens,
die Antwort
der wichtigen Frage?
Doch sowieso
das Warten.
Kannst du sie sehen?
Die endlosen Wälder,
stehen da und flehen.
Dichte Nebelschwaden umhüllen sie,
der letzte Fuchs weht und klagt,
was für ein Schicksal ihn wohl Plagt?
Einsam und verlassen steht er da,
doch einst er voller Leben war.
Früher Hirsche hoben ihr Geweih,
früher kamen Bären schnell herbei.
Der Eule Nachtruf durchdrang die Stille,
der Wolf hatte noch den Wille'.
Doch heute nur Tod und Verderben.
Der Mensch musst' es enterben.
wer wartet
der wartet irgend wo rauf
wer antwortet, glaubt zu wissen
wer weiß der weiß dass nichts zu wissen ist
denn es ist
der tot antwortet soviel und sowenig wie das geboren werden
zu warten ob dann im tot was sei oder nicht gleicht dem ungeborenem, welcher hoffte die lösung, das rätzel, den tieferen sinn, im leben zu erfahren, wahrzunehmen, zu empfinden
die antwort
der wichtigen frage
des nun bangendem herzens
wer wartet lebt es nicht
keine antwort
kein wissen
Wer antwortet, glaubt zu wissen.
Glaube und Wissen der Antwort
verhallen
wie Schall und Rauch.
Wer wartet, hofft zu ahnen
die Antwort ohne Worte,
das Ei um die Henne.
Doch nicht die schweren
nur die wichtigen.
für mich.
Wissend
es gibt zwar Wichtel und weniger wichtige Wichtel.
Aber es gibt nur Wichtel.
widersprecher des widerspruchs halber
du weißt dass es nichts zu wissen gibt
du bist mit dir einig, dass glaube und wissen verhallen
wie schall und rauch
dann warte und hoffe zu ahnen
der antwort ohne worte
dem ei um die Henne
nicht auf die schweren
nur auf die wichtigen für dich
wissend
widerspreche des widerspruchs halber
ich benötige nicht ein fingerweisen auf weniger wichtige und wichtige wichtel
und auch nicht das selber einreihen unter wichtel aller
nein, ich erfreue mich deiner widerspruch weisheit
ohne ironie und ohne abfälligkeiten
denn für mich bist du mir unbekannt und weder weniger noch mehr als ein mensch
wie weise ist es sich auf das zu setzen was man selber nicht kennt und nicht in worte fassen kann und allen zu sagen dass sie es ebenfalls nicht können
dem ei um die henne
du bereitest mir schönen spaß
und das meine ich offen und ehrlich
Ich
wartender weniger wichtige Wichtel weiss wenig.
Nur Warten, weiss ich, ist wichtig für mich.
Was andere wissen weiss ich nicht.
Durch warten biegen sich Achsen zum Kreis.
Achsen, auf deren Enden sitzen
Fötus und Greis?
Was ich nicht weiss.
zu benennen was man nicht benennen kann
könnt schwatzen oder redsames schweigen sein
sich selber kleiner zu sehen, macht nicht größer
sich selber größer zu sehen, macht nicht kleiner
hat unendliches achsen und kreise?
werden deshalb achsen zum kreis?
hat etwas achsen und kreise?
und das eine lässt sich scheinbar nicht zu anderen verbiegen?
gibt es tatsächlich EIN anfang und EIN ende?
steht ein nichts vornan und hintentrein?
gibt es anfänge und enden
wo föten greise einander berühren?
oder erdenkt da jemand verkettungen aneinander zu schnüren?
redlich zu beschweigen was man nicht benennen kann
scheint weder weise noch fragen zu beantworten
was wichtig ist und wichtig scheint
verhallt wie schall und rauch
warte!
wenn du wollen kannst
selbst bin ich nicht mehr und nicht weniger als alles
nur im einzelnen scheinen wir verschieden
und letzten endes bin ich dir nicht weniger noch mehr
nicht klüger und nicht dümmer
nur an einem anderen punkt
du weißt, dass ich nicht mehr weiß als du
Das Gedicht
kein Mittel zur Hetze
kein Mittel für Krieg
kein Mittel für Kampf
Das Gedicht
ein Mittel für Verständnis
ein Mittel für Frieden
ein Mittel für Ruhe
Das Gedicht
steht da als Wörter
bedeuten Gedanken
ist ein Zeugnis des Denker
Das Gedicht
ist ein Friedenszeugnis
ist kein Mittel zum Krieg
ist ein Zeugnis von Menschen
Zum Thema Gedicht
nun mal ein
richtiges, gewichtiges Wichtgedicht,
vom gedichtewicht
(und von mir nicht):
Mit tintenschwarzem Wichtgesicht
sitzt in der Nacht, bei Wichtellicht
ein kleiner Tropf, ein Gnom, ein Wicht
und schreibt ein Wichtegrußgedicht.
so gerne auch der Dichtewicht
(der mit dem schwarzen Wichtgesicht)
mit Worten, Reimen, Zeylen ficht
Fällt einfach ihm dies Dichten nicht.
Drum Nacht um Nacht, der kleine Wicht
sich seinen Wichtekopf zerbricht
es werden kalt sein Leibgericht
und seine Hände krumm vor Gicht.
Bis dann, im ersten Morgenlicht
(als er schon mit sich selber spricht)
sein Griffel das Papier ersticht
und letztlich dies Gedicht erbricht.
(Gedicht vom „Gedichtewicht“
http://www.gedichteforen.de)
sind gedichte nicht frei?
mal lyrik?
mal poesie?
mal dramatisch?
mal harmonie?
in gedichtform sich auszutauschen
einander zu vergleichen
sich entfremden
oder anzunähern
ist das schon krieg?
ist das schon unfrieden?
sind gedichte wie religionen?
dem g“tterkelche gleich
unantastbar rein und edel?
wie auch immer
gib dir freiheit und frieden
und ein großzügiges herz