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Seit Tagen steht der erste Mann im Staat deshalb in der Kritik. Aber Wulff ist sich offenbar sicher: So schlimm ist das alles gar nicht. Er könne verantworten, was er getan habe, erklärte er. Und versprach Aufklärung.
Wenn es um ähnliche Verfehlungen anderer Politiker ging, war Wulff aber früher alles andere als zurückhaltend.
Eine Auswahl der Ansagen des Moralapostels Christian Wulff:
Zur Hochzeitsfeier von Gerhard Glogowski
Mit Eifer dabei war Wulff, als 1999 der damalige niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD) in Schwierigkeiten steckte, weil auf seiner Hochzeitsfeier lokale Brauereien kostenlos Getränke ausschenkten und weil er die Rechnung über eine TUI-Reise nach Ägypten erst verspätet beglich - der Vorwurf stand im Raum, dass Glogowski die Reise zunächst gar nicht selbst bezahlen wollte.
Die Vorwürfe seien von "erheblicher Tragweite", erklärte Wulff damals. "Die persönliche Vorteilsnahme in Form einer offenbar durch ein niedersächsisches Unternehmen finanzierten privaten Urlaubsreise wäre mit dem Amt des Ministerpräsidenten nicht vereinbar. Herr Glogowski verliert seine Unabhängigkeit und damit seine politische Handlungsfähigkeit", wetterte Wulff. Durch die Zuwendungen privater Firmen zur Hochzeitsfeier Glogowskis sei der "Schein von Abhängigkeit und der Eindruck entstanden, der Ministerpräsident sei ein Werbeträger", kritisierte der damalige niedersächsische CDU-Chef. Er sprach von einer "Verflechtung und Verfilzung", die dringend aufgeklärt werden müsse. Glogowski trat wegen der Affäre schließlich zurück.
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