Ich will Hornissen vor dir her senden
Ich will Hornissen vor dir her senden. 2. Mose 23,28.
Was die Hornissen waren, brauchen wir nicht zu erörtern.
Sie waren Gottes Heer, das er vor seinem Volk herschickte, um ihm den
Sieg leicht zu machen.
Unser Gott hat seine eigenen Mittel, für sein Volk zu streiten und den
Feinden Schaden zuzufügen, noch ehe der Kampf wirklich beginnt.
Oft verwirrt er die Gegner der Wahrheit, ohne dass die Verteidiger der
Wahrheit selbst etwas dazu tun. Die Luft ist voll von geheimnisvollen
Kräften, die die Feinde des Volkes Gottes plagen. Wir lesen in der
Offenbarung des Johannes, dass „die Erde dem Weib half“.
Wir wollen uns niemals fürchten. Die Sterne auf ihrer Bahn streiten gegen
die Feinde unserer Seele.
Oft finden wir, wenn wir zum Kampf ausziehen, kein Heer, das sich uns
entgegenstellt. „Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.“
Gottes Hornissen können mehr tun als unsere Waffen. Wir hätten uns nie
träumen lassen, dass der Sieg durch solche Mittel, wie er sie gebraucht,
gewonnen werden könnte. Wir müssen unserem Marschbefehl gehorchen
und ausziehen zur Eroberung der Völker für Jesus, und dann werden wir
sehen, dass der Herr vor uns hergegangen ist und den Weg bereitet hat,
so dass wir am Ende nur fröhlich bekennen werden:
„Er siegt mit seiner Rechten und seinem heiligen Arm.
C. H. Spurgeon
Lass dein Brot über das Wasser fahren
Lass dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit. Pred. 11,1.
Wir dürfen nicht erwarten, für das Gute, das wir tun, sofort Lohn zu
empfangen; ebenso wenig dürfen wir unsere Bemühungen auf Orte und
Menschen beschränken, von denen wir annehmen können, dass sie es uns
lohnen.
Der Ägypter wirft seinen Samen auf das Wasser des Nils, was wie eine
schiere Vergeudung des Kornes aussehen könnte. Aber zur gegebenen
Zeit geht die Flut zurück, der Reis, oder um was es sich sonst handelt,
sinkt in den fruchtbaren Schlamm, und rasch spriesst eine Ernte hervor.
Lasst uns heute den Bösen und den Undankbaren Gutes tun! Lasst uns die
Sorglosen und die Hartnäckigen lehren! Trübes Wasser mag
hoffnungsvollen Boden bedecken. Nirgends soll unsere Arbeit in dem Herrn vergeblich sein.
An uns ist es, unser Brot auf das Wasser zu werfen; Gott bleibt es
überlassen, die Verheissung zu erfüllen: „Du wirst es finden.“ Er wird nicht
zögern, sein Wort zu halten.
Das gute Wort Gottes, das wir gesprochen haben, soll leben, soll gefunden werden.
Vielleicht nicht gerade heute; aber eines Tages werden wir ernten, was wir gesät haben.
Wir müssten uns in Geduld üben, denn dann wir der Herr uns Geduld
erweisen. „Nach vielen Tagen“, sagt die Schrift, und in vielen Fällen
werden diese Tage zu Monaten und Jahren werden,
und doch bleibt das Wort wahr, Gottes Verheissung ist JA und AMEN.
Lasst uns dafür sorgen, dass wir dieses Gebot in Ehren halten.
C. H. Spurgeon
Sie sollen mein sein, spricht der Herr Zebaoth
Sie sollen mein sein, spricht der Herr Zebaoth, an jenem Tag, da ich meine
Juwelen voll machen will. Mal. 3,17.
Es kommt ein Tag, an dem die Kronjuwelen unseres großen Königs gezählt
werden sollen, um zu sehen, ob sie mit dem Verzeichnis, das sein Vater ihm
gegeben hat, übereinstimmen.
Meine Seele, wirst du unter den Kleinoden Jesu sein?
Du bist ihm kostbar, wenn er dir kostbar ist, und du sollt „an jenem Tag“ sein
Eigentum sein, wenn er an diesem Tag dein ist.
Zur Zeit Maleachis pflegten die Erwählten des Herrn so miteinander zu reden,
dass ihr Gott selber ihnen zuhörte. Ihre Gespräche gefielen Gott so, dass er sie
aufzeichnete; ja er machte sogar ein Buch daraus und bewahrte es auf. Da ihre
Gespräche ihm gefielen, gefielen sie selber ihm auch.
Halt inne, meine Seele, und frage dich: Wenn Jesus deinem Reden zuhörte,
würde es ihm gefallen? Ist es zu seiner Ehre und zur Erbauung der Brüder?
Antworte, meine Seele, und sprich die reine Wahrheit!
Welch eine Ehre wird es für uns arme Geschöpfe sein, wenn der Herr uns als
seine Kornjuwelen anspricht! Diese Ehre haben alle Heiligen. Jesus sagt nicht
nur: „Sie sind mein!“, sondern: „ Sie sollen mein sein!“
Er erkaufte uns, er suchte uns, er brachte uns in sein Reich, er hat uns so weit
in sein Bild gestaltet, dass er uns mit all seiner Kraft verteidigen wird.
C. H. Spurgeon
Des Abends heulen sei wiederum wie die Hunde
Des Abends heulen sei wiederum wie die Hunde. … Ich aber will von deiner
Macht singen und des Morgens rühmen deiner Güte. Ps. 59,15.17.
Hat Gott macht über die Zungen der Hunde? Kann er Hunde vom Bellen
abhalten? Ja, so ist es! Lest nach, was 2. Mose 11,7 geschrieben steht. Wenn
Gott Hunde und hündische Menschen und den großen Hund am Höllentor zum
Schweigen bringt, dann lasst uns ohne Furcht unseren Weg gehen!
Und wenn er den Hunden gestattet, ihre Zungen zu bewegen, so kann er doch
ihre Zähne zurückhalten.
Sie mögen einen furchtbaren Lärm machen und uns trotzdem keinen
wirklichen schaden zufügen. Obwohl sie bellen, können wir Gottes Macht und
Güte rühmen.
Doch wie schön ist die Stille!
Wie wunderbar ist es, sich unter Feinden zu bewegen und wahrzunehmen,
dass Gott sie zum Frieden mit uns zwingt! Wenn dieses Wort des Herrn heute
auch für mich wahr wäre!
Macht mir der Hund bange? Ich will es meinem Herrn sagen. Herr, er reagiert
nicht auf meine Beruhigungsversuche; sprich ein ernstes Wort, und er muss
sich niederlegen!
Gib mir Frieden, o mein Gott, und lass mich deine Hand so deutlich darin
sehen, dass ich klar den Unterschied erkenne, den deine Gnade zwischen mir
und den Ungöttlichen gemacht hat!
C. H. Spurgeon
Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an
Der Herr hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der Herr an. Ps. 6,10.
Das stimmt!
Das ist auch meine Erfahrung. Ich kann mein Siegel daunter setzen, dass Gott
wahrhaftig ist. Auf wunderbare Weise hat er viele, viele Male die Gebet seines
Knechts erhört. Auch jetzt hört er mein Flehen; er wendet sein Ohr nicht von
mir ab.
Gelobt sei sein Name!
Soviel steht fest: Die Verheißung, die in des Psalmisten gläubiger Zuversicht
liegt, gehört mir. Ich ergreife sie mit der Hand des Glaubens.
Der Herr nimmt mein Gebet an. Er wird es nicht vergessen und wird es erhören
in der Art und zu der Zeit, die seine liebevolle Weisheit als die beste erkennt.
Ich bringe mein armes Gebet vor den großen König; er schenkt mir Gehör und
nimmt meine Bitte gnädig an.
Meine Feinde wollen mich nicht anhören, aber mein Herr tut es. Sie verlachen
meine tränenvollen Gebete, aber mein Herr tut es nicht; er lässt mein Gebet in
sein Ohr und in sein Herz dringen.
Welch ein Empfang ist das für einen armen Sünder! Wir nehmen Jesus an, und
dann nimmt der Herr uns und unsere Gebete an um seines Namens willen.
Gelobt sei dieser teure Name, der unsere Gebete freimacht, so dass sie sogar
durch die goldenen Tore ungehindert eingehen können.
Herr, lehre mich bete, weil du meine Gebete hörst!
C. H. Spurgeon
Ich gebe ihnen das ewige Leben
Ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen,
und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Joh. 10,28
Wir glauben an die ewige Sicherheit der Heiligen, einmal, weil sie Christi
Eigentum sind und er niemals die Schafe verlieren wird, die er mit seinem Blut
erkauft und von seinem Vater empfangen hat; ferner, weil er ihnen das ewige
Leben gibt.
Wenn es nämlich ewig ist, nun, dann kann es keine Ende haben, wie ja auch
Hölle, Himmel und Gott kein Ende haben können. Könnte das geistliche Leben
aufhören, so wäre es offensichtlich nicht ewiges, sondern zeitliches Leben.
Aber der Herr spricht von ewigem Leben, und das schließt die Möglichkeit
eines Endes aus. Beachtet ferner, dass der Herr ausdrücklich sagt:
„Sie werden nimmermehr umkommen.“
Solange Worte einen Sinn haben, sichert dies den Gläubigen zu, dass sie nicht
verloren gehen werden. Der hartnäckigste Unglaube kann den Sinn dieser
Worte nicht leugnen.
Um schließlich die Sache vollständig zu machen, erklärt er, dass die Seinen in
seiner Hand sind, und fordert alle ihre Feinde heraus, die meinen, sie ihm
entreißen zu können. Das ist etwas schlechthin Unmögliches, selbst für den
Fürsten der Hölle.
Wir dürfen sicher sein in der Rechten eines allmächtigen Heilands.
So liegt es an uns, fleischliche Furcht und fleischliches Vertrauen fahren
zulassen und friedlich in der starken Hand des Erlösers zu ruhen.
C. H. Spurgeon
So aber jemand unter euch Weisheit mangelt
So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt
einfältig jedermann und rücket’s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.
Jak. 1,5.
„So aber jemand unter euch Weisheit mangelt…“
Es gibt kein „So“ in der Sache, denn ich bin gewiss, dass mir Weisheit
mangelt. Was weiß ich denn? Wie kann ich meinen eigenen Weg gehen?
Wie kann ich andere führen?
Herr, ich bin eine Masse von Torheit, und Weisheit besitze ich nicht.
Du sprichst: „… der bitte Gott!“ Herr, so bitte ich jetzt! Hier zu deinen Füßen
bitte ich, mich mit himmlischer Weisheit auszurüsten für die schwierigen Dinge
dieses Tages und für die einfachen ebenfalls; den ich weiß, ich kann sehr
Albernes tun, sogar in sehr einfachen Dingen, wenn du mich nicht vor Schaden
behütest.
Ich danke dir, dass das Bitten alles ist, was ich zu tun habe.
Wie gnädig von dir, dass ich nur im Glauben zu beten brauche, und dass du
mir dann Weisheit geben willst! Du sagst mir eine gute Erziehung zu und dazu
eine ohne einen zornigen Lehrer und einen scheltenden Schulmeister. Du willst
sie auch ohne Bezahlung gewähren – sie einem Toren gewähren, dem es an
Weisheit mangelt.
Herr, ich danke dir für dieses bestimmte und ausdrückliche Wort:
„So wird sie ihm gegeben werden.“
Ich glaube, du willst dein Kind heute die verborgene Weisheit erkennen lassen,
die die fleischlich Klugen niemals lernen.
Du willst mich nach deinem Wort leiten und mich endlich mit Ehren annehmen
(Ps. 73,24).
C. H. Spurgeon
Ich will in dir lassen übrig bleiben ein armes geringes Volk
Ich will in dir lassen übrig bleiben ein armes, geringes Volk; die werden auf
des Herrn Namen trauen. Zeph. 3,12.
Wenn wahrer Glaube im Begriff ist, unter den Reichen auszusterben, so findet
er eine Heimat unter den Armen dieser Welt, die an Glauben reich sind.
Der Herr hat auch heute noch seine treuen Übriggebliebenen.
Bin ich einer von ihnen?
Vielleicht lernen die Menschen auf den Namen des Herrn vertrauen, weil sie
arm und gering sind. Wer kein Geld hat, muss sehen, was er mit Kredit
ausrichten kann. Wer von seinem eigenen Namen nichts hält, tut klug daran,
sich auf einen anderen Namen zu verlassen,
und zwar auf den besten aller Namen, den Namen des Herrn.
Gott wird immer ein Volk haben, das ihm vertraut und das wir immer ein armes
und geringes Volk sein. So gering die Welt auch von seinen Kindern denken
mag, ihr Übrigbleiben kann einer ganzen Nation zu unermesslichem Segen
gereichen.
Hier haben wir das bewahrende Salz, das dem Verderben wehrt, das durch die
Sünde in der Welt ist.
Wieder tritt die Frage an jeden von uns heran: Bin ich einer von ihnen?
Betrübt mich die Sünde in mir und um mich her? Bin ich arm im Geist, geistlich
arm nach meinem eigenen Urteil?
Vertraue ich dem Herrn?
Das ist die Hauptsche. Jesus offenbart den Namen, das Wesen, die Person
Gottes; vertraue ich ihm?
Wenn ja, bin ich zu einem Dienst in dieser Welt übrig geblieben.
Herr, hilf mir, ihn zu tun!
C. H. Spurgeon
Sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht
Sie sollen weiden und ruhen ohne alle Furcht. Zeph. 3,13.
Gestern dachten wir an das betrübte und arme Volk, das der Herr als
lebendigen Samen in einer toten Welt lässt.
Der Prophet sagt von diesen Menschen, dass sie kein Böses tun und nicht
falsch reden werden, so dass sie, die weder Rang noch Reichtum schützte,
zugleich ganz unfähig waren, Waffen zu gebrauchen, auf die die Gottlosen so
großes Vertrauen setzen; sie konnten sich weder durch Sünde noch durch
Schlauheit verteidigen.
Was nun? Sollten sie vernichtet werden? Keineswegs!
Sie sollten sowohl weiden als auch ruhen und nicht nur frei von Gefahr sein,
sondern sogar frei von der Furcht vor dem Übel.
Schafe sind sehr schwache Geschöpfe, und Wölfe sind schreckliche Feinde;
doch sind zu dieser Stunde die Schafe weit zahlreicher als die Wölfe.
Außerdem gewinnt die Sache der Schafe ständig, während die Sache der Wölfe
immer mehr zurückgeht. Eines Tages werden Herden von Schafen die Ebene
bedecken, und kein Wolf wird mehr übrig sein.
Tatsche ist, dass die Schafe einen Hirten haben, der ihnen Nahrung, Schutz
und Frieden gibt. Keiner, das heißt nicht einer ob er in menschlicher oder
höllischer Gestalt erscheint, soll sie schrecken.
Wer könnte die Herde des Herrn in Schrecken versetzen, wenn er nahe ist?
Wir legen uns nieder auf grüne Weiden, denn Jesus selbst ist Ruhe und
Erquickung für unsere Seelen.
C. H. Spurgeon
Der Herr wird dich segnen aus Zion
Der Herr wird dich segnen aus Zion, dass du sehest das Glück
Jerusalems dein Leben lang. Ps. 128,5
Das ist eine Verheißung für den gottesfürchtigen Menschen, der gewissenhaft
auf dem Weg des Herrn bleibt. Sein Haus wird gesegnet sein; seine Frau und
seine Kinder werden ihm eine Quelle großen Glücks sein.
Aber als Glied der Gemeinde möchte er auch diese gedeihen sehen, denn ihm
liegt das Haus des Herrn ebenso sehr am herzen wie sein eigenes. Wenn der
Herr unser Haus baut, dann ist es nur recht und billig, wenn wir sehen
möchten, dass das Haus des Herrn gebaut wird.
Unsere Güter sind nicht wahrhaft gut, wenn wir nicht mit ihnen der Gemeinde
der Erwählten des Herrn Gutes tun.
Ja, du sollst gesegnet werden, wenn du hinaufgehst in das Haus Gottes;
wie ein grüner Ölbaum sollst du sein, wo Gebet und Lobpreisung aufsteigen
und das große Opfer Jesu Christi bezahlt wird.
Der Herr wird dich segnen aus Zion, seinem Heiligtum.
Und nicht dir allein soll das zugute kommen; auch die Gemeinde soll gedeihen;
die Zahl der Gläubigen soll vermehrt werden und ihr heiliges Werk mit Erfolg
gekrönt werden.
An manchen begnadeten Menschen erfüllt sich die Verheißung, solange sie
leben. Wenn sie aber sterben, leidet die Sache.
Lasst uns zu denen gehören, die Gutes im Hause Gottes schaffen ihr Leben lang.
Herr mache mich nach deiner Barmherzigkeit zu einem solchen Menschen!
C. H. Spurgeon