fishergirl, &luftballon
Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg. Deinem Weg zu Gott. Ich wuensche Dir von Herzen, daß Du so wunderbar unverbogen bleibst und auf das hoerst, was der Herr zu DIR spricht.
In Christo+
Godsservant
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fishergirl, &luftballon
Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg. Deinem Weg zu Gott. Ich wuensche Dir von Herzen, daß Du so wunderbar unverbogen bleibst und auf das hoerst, was der Herr zu DIR spricht.
In Christo+
Godsservant
Liebe Gnadenkinder,
ich habe das Gefühl die Diskussion dreht sich mehr und mehr um die Frage, wer denn nun das richtige Gottesbild habe und wie tolerant er dann noch gegenüber Andersgläubigen sein kann.
Die Bereitschaft das Gottesbild oder den Glauben des anderen zu tolerieren ist hier zunächst sehr groß und ich persönlich bin gleichzeitig überrascht und unendlich dankbar dafür, dass es so ist.
Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen Toleranz des Andersgläubigen und der Einsicht, dass der Glaube des anderen nicht besser und nicht schlechter als mein eigener Glaube ist.
Natürlich kann ich problemlos den Glauben eines anderen Menschen akzeptieren und ihn diesen Glauben leben lassen, aber insgeheim denke ich mir vielleicht schon, dass dieser Glaube fehlgeleitet ist und in meinem Kopf gehen dann die ganzen warnenden Schublädchen auf, die gefüllt sind mit den Bibelversen, die Zeuge hier zum Besten gab.
Wir alle bemühen uns ja redlich in unserem Glauben zu wachsen und Fortschritte zu machen und im gleichen Maße wie wir das tun,wachsen auch unsere Überzeugungen, dass der Glaube so wie wir ihn leben und voranschreiten sehen, der richtige Glaube ist. Aber ab einem gewissen Grad der Überzeugung kann ich dann doch nicht mehr hinter meine Überzeugungen zurück. Ich kann dann zwar natürlich noch den Glauben des anderen tolerieren, aber ich kann ihn nicht mehr als gleichwertig betrachten.
Die Frage ist doch dann, wie viel persönliche Sichtweise gestehe ich einem Andersgläubigen zu, bis ich denke: Oh, jetzt wird’s aber gefährlich für ihn.
Was ist der unveränderliche Kern meines Glaubens, der unbedingt auch bei anderen enthalten sein muss, damit ich ihm Gleichwertigkeit zugestehe?
Ich will mal ein Beispiel geben: Für gewöhnlich glauben Christen ja an ein Leben nach dem Tod. Dieses findet nach biblischer Überlieferung entweder im Himmel oder in der Hölle statt, was auch immer das jetzt genau heißen soll. Es gibt also zwei verschiedene Qualitäten des sogenannten ewigen Lebens. Ob ich jetzt in den Himmel oder die Hölle komme, hängt nach christlicher Überzeugung von meiner Beziehung zu Jesus ab. Habe ich ihm mein Leben überantwortet und meine Sünden bekannt und bin mein Leben lang darin treu geblieben, darf ich auf den Himmel hoffen. Ist mir Jesus völlig gleichgültig und jede Form von Sünde herzlich willkommen, komme ich in die Hölle.
Nun kann ich dem Sünder gegenüber natürlich tolerant sein, ihm freie Entscheidung zugestehen und ihn in die Hölle fahren lassen. Solange mich mit diesem Menschen nicht viel verbindet mag das auch problemlos möglich sein. Was aber, wenn ich diesen Menschen von Herzen liebe und er mir ganz und gar nicht egal ist?
Muss ich dann nicht mein ganzes Leben lang daran arbeiten, dass dieser Mensch zumindest den Kern meines Glaubens annimmt, damit er von der Hölle verschont bleibt? Und was, wenn mir das nicht gelingt? Kann ich im Himmel glücklich sein, wenn der Mensch den ich liebe nicht bei mir ist? Nicht bei mir sein kann, weil er sich frei dagegen entschieden hat?
Eigene Meinungen haben, einen eigenen Glauben haben ist ja alles schön und gut. Anderen tolerant gegenübertreten, prima! Aber geht es im Glauben nicht um viel viel mehr? Ist Glaube am Ende nicht eine ernste, sehr sehr ernste Angelegenheit und alles ist daran gelegen den rechten Glauben zu glauben?
Die Geschichte hat gezeigt, dass es eine sehr sehr ernste Angelegenheit ist und da draußen geht es bei Weitem nicht so tolerant zu, wie hier bei den Gnadenkindern.
Sicher, noch ist ja Zeit und keiner kann wissen was Gott für Pläne hat, aber wenn ihr euch selbst ehrlich prüft, wo sind dann die Grenzen eurer Toleranz hinsichtlich der Gleichwertigkeit Andersgläubiger? Was ist der unveränderliche Kern der sogenannten frohen Botschaft, der unbedingt erhalten und von jedem einzelnen erfüllt sein muss, damit man ehrlich zueinander Bruder/Schwester sagen kann?
Meine Antwort auf diese fragwürdigen Fragen hatte ich hier schon einmal irgendwo gepostet: Gott ist ein Eines und ich glaube, dass das was mich in Gott hält, identisch ist, mit dem was jeden in Gott hält...
LG
Provisorium
godsservant, am letzten tag wird gott mir sagen, wieviele jahre ich vergeudet, verschwendet und wo ich gefehlt habe.
der tag allerdings, an dem er mir zeigte, jetzt oder nie, ändere dein leben. dieses tiefe gefühl, da gibt es unendlich viel mehr....
ab da zählt es...ich wäre echt dumm, diese chance zu verschleudern.
daher, danke für deinen zuspruch!
@Provisorium Ich halte es so, dass ich den Glauben eines anderen Menschen toleriere und wenn es ein Mensch ist, den ich liebe, dann versuche ich schon, ihn zu überzeugen, dass es einen nach der Bibel richtigen Weg gibt.
Schlägt das fehl, dann bete ich für diesen geliebten Menschen und hoffe auf die Gnade Gottes.
Stella
Manche stellen ihre eigene Meinung, woher auch immer sie sie haben, über die Meinung der Bibel. Ja, sie wollen die Meinung der Bibel zum Tema nicht mal hören. Und wenn jemand trotz dem sie bringt, dann, weil ein Christ schlecht der Bibel wiedersprechen kann, richtet sich sein Unmut gegen den, der es gewagt hat im Namen der Bibel zu sprechen. Der ist dann arrogant un überheblich und lieblos und ... und ... und ....
Wie Paulus vorhergesagt hat:
"Es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln;
und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden." (2Tim. 4:3-4)
@Stella
Du hast geschrieben: Ich halte es so, dass ich den Glauben eines anderen Menschen toleriere und wenn es ein Mensch ist, den ich liebe, dann versuche ich schon, ihn zu überzeugen, dass es einen nach der Bibel richtigen Weg gibt. Schlägt das fehl, dann bete ich für diesen geliebten Menschen und hoffe auf die Gnade Gottes.
Bedeutet das, dass wenn man den nach der Bibel richtigen Weg verfehlt, trotzdem noch auf die Gnade Gottes hoffen darf? Wäre dann die Gnade Gottes der unveränderliche Kern der frohen Botschaft?
LG
Provisorium
Hallo Provisorium!
Ich denke, es ist etwas anderes, jemanden nicht von einer Sünde ab zu halten, die ganz klar eine Sünde ist, als sich hin zu stellen und zu behaupten, man wüßte durch das Studium der Schrift ganz genau und unfehlbar, was Gottes Wille ist.Zitat:
Ich will mal ein Beispiel geben: Für gewöhnlich glauben Christen ja an ein Leben nach dem Tod. Dieses findet nach biblischer Überlieferung entweder im Himmel oder in der Hölle statt, was auch immer das jetzt genau heißen soll. Es gibt also zwei verschiedene Qualitäten des sogenannten ewigen Lebens. Ob ich jetzt in den Himmel oder die Hölle komme, hängt nach christlicher Überzeugung von meiner Beziehung zu Jesus ab. Habe ich ihm mein Leben überantwortet und meine Sünden bekannt und bin mein Leben lang darin treu geblieben, darf ich auf den Himmel hoffen. Ist mir Jesus völlig gleichgültig und jede Form von Sünde herzlich willkommen, komme ich in die Hölle.
Nun kann ich dem Sünder gegenüber natürlich tolerant sein, ihm freie Entscheidung zugestehen und ihn in die Hölle fahren lassen. Solange mich mit diesem Menschen nicht viel verbindet mag das auch problemlos möglich sein. Was aber, wenn ich diesen Menschen von Herzen liebe und er mir ganz und gar nicht egal ist?
Die heilige Schrift läßt unzählige Interpretationstechniken zu. Man kann durch sie und mit ihr alles begründen. Wenn man nicht Jesu Gebot "liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" dabei beachtet, und das Wort zum Rechthaben benutzt, ist man eindeutig auf dem falschen Weg. Das hat die Kirchengeschichte ja deutlich gezeigt. Glaube muß wachsen. Und auch, wenn es natürlich allgemein gültige Lehrinhalte gibt, so kann man nicht sagen, jemand glaubt "falsch", der gewisse Inhalte anders sieht oder praktiziert. Ich denke, es ist eher das gemeinsame Ziel (Jesus Christus), auf das wir uns besinnen sollten, nicht so sehr, daß alle gleich praktizieren.
Man kann seine Lehre natürlich weitergeben, aber ob ein anderer sie auch genau so annimmt, das kann man nicht erzwingen. Das muß wachsen.
Die Bibel ist äußerst komplex - Gottes Wort, aber durch Menschen aufgeschrieben und interpretiert. Von daher bin ich da vorsichtig, zu behaupten, sie sei absolut, bzw. unsere Auslegungen seien es.
In Christo+
Godsservant
Sorry, Zeuge, aber das ist, finde ich, der erste Schritt zur Intoleranz. Was soll denn die "Meinung der Bibel" sein? Die Bibel ist ein Buch, sie hat keine Meinung. Tatsächlich haben wir alle unserer unsere eigene Meinung über die Gott, die Welt, den Himmel, die Bibel - über das Sein schlechthin. Zu glauben es stecke ein Sinn in der Bibel, oder irgendeiner anderen Schrift, der nicht von einem wahrnehmenden Bewusstsein "hineingelegt" wird, bedeutet nichts anderes, als den eigenen Sinn, den, den man selbst hineinlegte, zu verabsolutieren. Damit erhebt man sich über andere, meint, es besser zu wissen, glaubt als einziger oder Mitglied einer Gruppe von Auserwählten den Sinn der Bibel verstehen zu können. Alle anderen liegen dann falsch, sind irregeleitet und müssen - im schlimmsten Fall - "überzeugt" werden. Diese Art missionarischer Eifer ist der gefährliche.
Etwas völlig anderes ist es, sein eigenes Verständnis Gottes oder der Bibel zu offenbaren, um sich verständlich zu machen, um den Anderen die eigene "Welt" zu zeigen und zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten liegen - und die gibt es IMMER. So sehr wir die Bilder von Gott brauchen, um eine persönlichen Beziehung zu ihm einzugehen, so groß ist die Gefahr, sie für Gott selbst zu halten. Das darf nicht passieren, weil wir dann intolerant werden (müssen). Wohin das führt wissen wir alle zur genüge. Darin liegt für mich der Sinn von 3. Mose 26,1: "Ihr sollt euch keine Götzen machen und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten, auch keinen Stein mit Bildwerk setzen in eurem Lande, um davor anzubeten; denn ich bin der HERR, euer Gott." Und wirklich, die Bibel, der Koran, die Thora wurden allzuoft zum Götzen gemacht. Warum wohl hat Jesus selbst nichts aufgeschrieben?
@Godsservant
Du hast geschrieben:Die Bibel ist äußerst komplex - Gottes Wort, aber durch Menschen aufgeschrieben und interpretiert. Von daher bin ich da vorsichtig, zu behaupten, sie sei absolut, bzw. unsere Auslegungen seien es.
Da gebe ich Dir völlig Recht und deshalb fragte ich ja auch nach dem unveränderlichen Kern der frohen Botschaft, der unbedingt erhalten bleiben muss.
Ist es die Gnade Gottes die Christus uns zuvorderst bewusst machen wollte? Ist es das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“? Ist es per se die Liebe?
Ich denke an der Klärung dieser Frage ist viel, wenn nicht alles gelegen, denn sie bestimmt den Rahmen innerhalb dessen wir einfach nur tolerant sind, oder eben Bruder/Schwester zueinander sagen können.
@dispicio
Ich habe noch zu keinem Post in diesem Thread mit jeder einzelnen Faser meiner persönlichen Überzeugung derart „Ja sagen“ können, wie zu diesem!
Ich danke Dir!
LG
Provisorium
Hallo Provisorium!
So ist es. Das meinte ich damit, daß Jesus Christus unser aller gemeinsames Ziel ist.Zitat:
Da gebe ich Dir völlig Recht und deshalb fragte ich ja auch nach dem unveränderlichen Kern der frohen Botschaft, der unbedingt erhalten bleiben muss.
Ja. Ich denke schon. Wer liebt, wird sich an die 10 Gebote halten. "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst" ist eine Zusammenfassung aller 10 Gebote. Und jemandem zu unterstellen, er glaube "falsch", ist für mich eine Zuwiderhandlung des Gebotes " Du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen wider Deinen Nächsten". Woher will ich wissen, daß mein Nächster falsch glaubt? Woran mache ich das fest? Wie kann an Christus zu glauben, falsch sein?Zitat:
Ist es die Gnade Gottes die Christus uns zuvorderst bewusst machen wollte? Ist es das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“? Ist es per se die Liebe?
Amen!!! Provisorium, so ist es.Zitat:
Ich denke an der Klärung dieser Frage ist viel, wenn nicht alles gelegen, denn sie bestimmt den Rahmen innerhalb dessen wir einfach nur tolerant sind, oder eben Bruder/Schwester zueinander sagen können.
In Christo+
Godsservant