Weißt Du Snoopy, Du darfst das sehen wie Du möchtest, aber wenn Du jemandem vorwirfst, er würde eine Ideologie verbreiten, oder dieser anhängen, dann sollte es Dir doch eigentlich ein leichtes sein anhand dessen was ich hier auf Nachfrage geschrieben habe, (nebenbei, ich habe hier zuerst den Begriff Ideologie ins Spiel gebracht und mich ganz klar und eindeutig dagegen ausgesprochen) das mal genauer zu erläutern, was Du konkret meinst. Das tust Du aber nicht, sondern drehst mir die Worte nach eigenem Gusto um und konstruierst so eine Ideologie, die ich aber faktisch gar nicht propagiert habe.
Als ich über das Absolute geschrieben habe, habe ich über unsere menschliche Art zu denken geschrieben. Es ist das gleiche Denken, wie das Denken aus dem folgt das 1+1=2 ist. Ist das eine Ideologie? Nein, es ist nur ganz sachlich unsere menschliche Art zu denken und das tun wir in jedem Augenblick unseres Lebens. Das ist uns so vorgegeben und entsprechend neutral. Ich habe z.B. die Mathematik auch nicht gerne gehabt zu Schulzeiten, aber mir wäre es nie in den Sinn gekommen sie als Ideologie abzutun. Aber anscheinend löst schon der Begriff "das Absolute" sofort instinktiv Protestreaktionen aus, wenn man versucht sich diesem verstandesmäßig zu nähern. Das verstehe ich einfach nicht.
Hier werden dann Dinge aus dem Sinnzusammenhang gerissen, umgedeutet und sich an einzelnen Begriffen hochgezogen, so dass meine eigentliche Aussage ad absurdum geführt wird. Das finde ich sehr unfair, zudem ich immer auf jede einzelne Frage von euch ausführlich eingegangen bin, mir meine konkreten Rückfragen aber nicht beantwortet wurden.
Das ist es was mich daran so ärgert. Ich bin gerne bereit Kritik anzunehmen, bin offen für Einsicht in mein "zu kurz Denken", wie es luxdei meinte und auch soweit scheuklappenfrei, dass ich andere Ansichten akzeptieren kann. Ich habe schon oft aus meinen Fehlern gelernt und will es auch weiterhin tun, aber das ganze muss auf einer redlichen und konstruktiven Ebene geschehen. Und das vermisse ich hier total.
Was ist denn das für eine seltsame Diskussionskultur, in der mir zuerst Fragen gestellt werden und wenn ich dann aus meiner Sicht (was ich hier immer betont habe) etwas dazu sage, ich anschließend Ideologie vorgeworfen bekomme, ohne das dann aber mal genauer zu begründen?
Natürlich habe ich meine Werte, Vorstellungen und Wünsche. Wir unterhalten uns hier ja schließlich über die Frage, wohin sich das Christentum entwickeln könnte/sollte. Aber ich dränge diese Vorstellungen doch niemanden auf und wende mich in meiner Argumentation sogar gegen jede Art von Aufdrängung in Glaubensfragen. Ist es das, was dann als Ideologie wahrgenommen wird?
Wenn es das ist, was hat man dann für Alternativen anzubieten? Auch dafür wäre ich offen. Das ist schließlich auch Thema dieses Threads. Wie will man die Gräben zwischen den einzelnen Religionen überwinden, muss man es denn überhaupt, oder reicht es aus immer wieder auf Toleranz zu pochen? In der Vergangenheit haben diese Gräben immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen im Namen Gottes geführt. Kann das heute nicht mehr geschehen? Ich weiß es ja nicht, aber ich mache mir eben meine Gedanken darüber und ich dachte für solche Fragen wäre ein Forum wie dieses da, damit man nicht zuletzt voneinander lernen kann. Und mehr will ich auch gar nicht. Ich habe keinen Missionseifer und kein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein, aber in die Ideologenecke lasse ich mich nicht einfach mal so schieben.
LG
Provisorium