Zitat:
"(...) Mehr und mehr beweist die Archäologie, dass es in der Tat wirklich ein Goldenes Zeitalter gab, eine gynaikokratische Epoche, die unzählige Jahrtausende andauerte, bis über die Dämmerung der geschriebenen Geschichte herauf. (...) Der Mann war friedfertig, die Gottheit weiblich und die Frau überragend. Frieden und Gerechtigkeit herrschten unter einer allbarmherzigen Göttin, und die langen Kleider der Priesterinnen sind bis zum heutigen Tag das Gewand der männlichen Priester, die später folgten. (Das war von Dir)
Der Monotheismus, von dem man einst glaubte, Moses oder Echnaton habe ihn erfunden, war in der Vor- und Frühgeschichte weit verbreitet. "Es scheint, Evans hatte recht, wenn er behauptete, dass es ein Monotheismus war, in dem die "weibliche Form der Göttin vorherrschte" (E.O. James, "The Cult of the Motter Goddess", S. 250).
Selbst der allmächtige Jahwe, der Gott Moses und der späteren Hebräer, war ursprünglich eine Göttin, Iahu-'Anat, deren Name sogar von der sumerischen Göttin gestohlen worden war. Theodor Reik fragt, was eigentlich mit der ursprünglichen Göttin der Juden geschah, Dann gibt er selbst die Antwort:
" Die Torah bildet die Grundlage, auf der das Judentum ruht. Sie wird für älter als die Welt gehalten und ihr wird EINE KOSMISCHE ROLLE (BEI DER SCHÖPFUNG) ZUGESCHRIEBEN. (...) Selbst in dieser verwässerten Form erkennen wir noch die zuerst weibliche Göttin" (Theodor Reik, "Pagan Rites in Judaism", S. 76).
Und Robert Aron macht sich Gedanken über die vormosaischen Juden. Er fragt, wen sie vor Jehova verehrten. Und er kommt zu dem Schluss, von Reik: Torah, die älter als Gott ist (Robert Aron, "The God of the Beginnings", S. 10-11).
(...) Raphael Patai weist auf vierzig Stellen im Alten Testament hin, in denen die Göttinnenverehrung unter den Hebräern erwähnt ist (Raphael Patai, " The Hebrew Goddess"), selbst nach all den späteren patriarchalen Ausgaben. In der Zeit des Jeroboam teilte die Göttin den Tempel mit Jehova. Und der Grund, warum Jezebel solch einen schlechten Ruf unter Christen und Juden hat, ist der, dass sie für die Göttin und gegen Jehova war und König Ahab zu ihrem Glauben an die Göttin bekehrt hatte.
So tief war der Göttinnenkult in Palästina verwurzelt", schreibt E.O. James, "dass alle drastischen Reformversuche von Seiten der Jahweisten bis zum Ende der Königherrschaft überdauerte" (E.O. James; The Ancient Gods", S. 91-92)." (zitiert aus Elisabeth Gould Davis: Am Anfang war die Frau", Seite 64f)
Hervorhebung von mir.