Aus dem Kleinsten sollen tausend werden
Aus dem Kleinsten sollen tausend werden und aus dem Geringsten ein mächtiges
Volk. Ich, der Herr, will solches zu seiner Zeit eilend ausrichten. Jes. 60, 22.
Gottes Taten beginnen oft mit kleinen Dingen und sind darum doch nicht gering.
Schwachheit lehrt glauben, treibt in Gottes Nähe und gewinnt Ehre für seinen Namen.
Schätzt die Verheißung des Wachstums hoch ein! Das Senfkorn ist das kleinste
unter den Samen, und doch wird es zu einer baumähnlichen Pflanze mit Zweigen, in
denen die Vögel des Himmels wohnen.
Wir mögen mit einem, noch dazu mit „dem Kleinsten“ beginnen, und doch sollen
tausend aus ihm werden. Der Herr beherrscht das Einmaleins. Wir oft hat er seinem
einsamen Diener gesagt: „Ich will dich vermehren!“
Vertraut dem Herrn, ihr, die ihr allein oder zu zweit seid; denn er will unter euch
sein, wenn ihr in seinem Namen zusammenkommt.
„Ein Kleiner.“
Was könnte verächtlicher sein in den Augen derjenigen, die Köpfe zählen und Kräfte
wägen. Doch ist dieser eine der Kern eines Volkes. Zunächst leuchtet nur ein
Sternchen am Abend, aber bald ist der Himmel mit unzähligen Sternen besät.
Wir brauchen auch nicht zu glauben, dass die Zunahme in weiter Ferne liegt,
denn die Verheißung lautet:
„Ich, der Herr, will solches zu seiner Zeit eilend ausrichten.“
Es wird keine hastige Eile sein, wie wir sie in aufgeregten Versammlungen
beobachten; es wird alles zur rechten Zeit geschehen.
C. H. Spurgeon
Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden
Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit und wird endlich frei
an den Tag kommen und nicht ausbleiben. Ob sie aber verzieht, so harre ihrer:
sie wird gewiss kommen und nicht verziehen. Hab. 2,3.
Es mag so aussehen, als ließe die Barmherzigkeit lange auf sich warten, aber
sie kommt gewiss.
Gott hat in unfehlbarer Weisheit eine Zeit für sein gnädiges Eingreifen gesetzt,
und Gottes Zeit ist die beste Zeit.
Wir haben es eilig; der Gedanke an den kommenden Segen vertieft unser
Verlangen und erhört unsere Ungeduld; aber der Herr ist pünktlich.
Er kommt nie zu früh und nie zu spät.
Hier ist vom Wort Gottes als von etwas Lebendigem die Rede, das sprechen
kann und kommen wird. Es ist niemals ein toter Buchstabe, wie wir versuchten
zu glauben, wenn wir lange auf seine Erfüllung warten müssen.
Das lebendige Wort ist unterwegs von dem lebendigen Gott, und es hält sich
nicht auf, wenn es manchmal auch so scheint.
Gottes Zug hat keine Verspätung.
Mit ein wenig Geduld werden wir uns bald von der Treue des Herrn überzeugen
können. Keine seiner Verheißungen soll unerfüllt bleiben. Keine soll im
Schweigen untergehen; sie soll sprechen.
Wie viel Trost wird sie dem Gläubigen zusprechen! Gott wird keine seiner
Verheißungen erneuern müssen wie einen Wechsel, der nicht am Fälligkeitstag
bezahlt werden konnte.
Kannst du nicht auf deinen Gott warten, meine Seele?
Ruhe in ihm und sei stille in unaussprechlichem Frieden!
C. H. Spurgeon
So spricht der Herr: Macht hier und da Gräben
So spricht der Herr: Macht hier und da Gräben an diesem Bach!
Denn so spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen;
dennoch soll der Bach voll Wasser werden, dass ihr und euer Gesinde und
euer Vieh trinket. 2. Kön. 3,16.17.
Drei Heere waren nahe daran zu verdursten; da griff der Herr ein.
Er schickte weder Wolken noch Regen und versorgte sie doch reichlich mit
Wasser. Er ist nicht von gewöhnlichen Mitteln abhängig, sondern kann sein
Volk durch neue Wege der Weisheit und Macht überraschen.
Auf diese Weise sehen wir das Eingreifen Gottes deutlicher, als es bei dem
gewöhnlichen Hergang der Fall gewesen wäre. Wenn der Herr uns auch nicht
so erscheint, wie wir es erwarten oder wünschen oder voraussetzten, will er
doch auf die eine oder andere Art für uns sorgen.
Es ist ein großer Segen für uns, wenn unsere Blicke von den natürlichen
Ursachen abgelenkt und auf das Angesicht des großen ersten Urhebers
gerichtet wird.
Haben wir heute die Gnade, Gräben zu ziehen, in denen der göttliche Segen
fließen kann? Allzu oft legen wir keinen wahren und praktischen Glauben an den Tag!
Lasst uns heute nach Gebetserhörungen Ausschau halten!
Wie das Kind, das einen Regenschirm zur Versammlung mitnahm, in der um
Regen gebetet werden sollte, so lasst uns wahrhaft und praktisch erwarten,
dass der Herr uns segnen wird.
Lasst uns viele Gräben ziehen, damit sie alle gefüllt werden!
C. H. Spurgeon