ZEUGNIS: mein langer Weg zu Jesus
Ihr Lieben, für den Fall, dass es den ein oder anderen interessiert, stelle ich mein Zeugnis, das ich damals für ein anderes bekanntes Forum geschrieben habe, hier nochmal rein...
Liebe Grüße,
Tamara
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Ich bin in einer katholischen Familie aufgewachsen. Aber nicht streng katholisch. Also Gott spielte eine eher untergeordnete Rolle. Meine Mama betete manchmal mit mir als ich noch klein war und alle paar Wochen besuchten wir einen Gottesdienst. Ich ging auch zur Erstkommunion und zur Firmung. Aber was es mit Jesus auf sich hatte? Keine Ahnung. Er war der Sohn unseres Gottes. Aber was ging mich Gottes Familie an?
Was mir im Nachhinein auffällt: immer gab es in meiner direkten Umgebung mindestens einen bekennenden Christen, von dem ich immer mal wieder etwas hörte.
Nachbarn von uns machten regelmäßig Spielnachmittage für alle Kinder der Umgebung. Dort erzählte man uns biblische Geschichten. Das gefiel mir unheimlich gut. Doch als es meine Mutter erfuhr, durfte ich nicht mehr gehen. Das sei eine Sekte, hieß es.
Ich besuchte aufgrund eines Umzuges insgesamt 4 verschiedene Schulen. Jedes Mal war in meiner Klasse ein gläubiges Mädchen, mit dem ich mich gut verstand.
Doch wirklich aktiv mit der Sache beschäftigt habe ich mich, als eine gute Freundin von mir mit 17 für ein Jahr nach Amerika ging. Die Gastfamilie dort war gläubig. Sie waren Baptisten. Meine Freundin war sehr begeistert von deren Kirche und nachdem sie auf einer christlichen Wochenendfreizeit gewesen war, erzählte sie mir hinterher am Telefon, dass sie dort weinend zusammen gebrochen sei und alle sich gefreut hätten. Da bekam ich Angst. Das klang gefährlich!
Doch nach einigen Recherchen ließ ich mich überzeugen, dass sie in keine menschenopfernde Sekte geraten war ^^
Irgendwie begann ich mich durch ihre Erzählungen auch wieder mehr für Gott zu interessieren. "Zufällig" hatte ich wegen einer Hausaufgabe noch eine Schulbibel zu Hause und begann, darin zu lesen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören!
In den Gottesdienst ging ich aber kaum, denn er langweilte mich.
Nach einigen Wochen war die Begeisterung wieder passé.
Als meine Freundin wieder zurück nach Deutschland kam, suchte sie hier nach einer passenden Gemeinde. Durch einen Tipp wurde sie auf die Freie evangelische Gemeinde in der Stadt aufmerksam. Da ich ihr gesagt hatte, dass ich mich auch für Gott interessiere, bat sie mich mitzukommen.
Als wir zum ersten Mal dort den Gottesdienst besuchten war ich begeistert! Da waren sogar Leute in meinem Alter! Die Musik war schön, der Raum hell und die Menschen freundlich.
Von nun an gingen wir regelmäßig hin und wurden auch in den Jugendkreis eingeladen.
Allmählich erfuhr ich, was es mit diesem Jesus auf sich hatte.
Nach einer Weile ging ich nicht mehr so regelmäßig hin. Die waren alle so heilig! Da konnte und wollte ich nicht mithalten. Ich wollte Spaß haben!
Drei Jahre lang ging ich mal öfter, mal weniger oft hin, las manchmal ein paar Tage lang die Bibel, dann wieder Monate lang gar nicht, redete manchmal den ganzen Tag mit Gott, dann wieder bis zum nächsten Gottesdienst kein Wort.
Es war frustrierend und anstrengend. Ich führte das reinste Doppelleben zwischen Gemeinde und Freundeskreis.
Einer aus der Gemeinde merkte das und sprach mich manchmal darauf an, aber ich zog mich da lieber zurück.
Ich beschäftigte mich zwar viel mit Jesus und forschte nach, ob das alles überhaupt glaubwürdig war, aber ich ließ es nicht zu nah an mich heran kommen.
2004 stand dann mal wieder das Bundesjugendtreffen an. 2001 war ich nicht mitgefahren, weil ich fürs Abi lernen musste, doch dieses Mal zog mich irgendetwas dort hin. Also meldete ich mich zusammen mit den anderen aus dem Jugendkreis an.
Am Dienstag zuvor gab es ein Treffen bei einer aus der Gruppe. Im Laufe des Abends teilten wir uns in Zweiergrüppchen, zogen uns jeweils zurück und redeten ganz persönlich über den Glauben.
Ich machte das wieder mit dem, der mich schon vorher angesprochen hatte.
Er erzählte mir von seinen Schwierigkeiten, die er manchmal mit Gott hatte und da traute ich mich auch endlich, die Maske abzulegen und sagte offen, dass ich nicht wisse, ob ich zu Jesus gehöre.
Wir beteten miteinander.
Samstags gings dann auf das Treffen.
Die Atmosphäre dort war sehr schön! Es gab an diesem ersten Tag zwei Gottesdienste.
Bei dem zweiten passierte es!
Während der Anbetungszeit wurde das Lied "Above all" gesungen. Ich kannte es bis dahin nicht. Doch bei den Zeilen "Like a rose, trampled on the ground. You took the fall and thought of me, above all" fiel ich auf meinen Sitz und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Ich bat Gott um Vergebung für alles, was ich je gemacht hatte und vorallem, dass ich so gleichgültig mit seinem Opfertod umgegangen war.
Und danach war alles anders! Ich hatte eine unglaubliche Freude in mir!
Ich wollte nicht mehr aufhören, Gott zu loben und zu preisen!
Ich hatte zwar ein wenig Angst, dass mir das alles nach dem Treffen wieder entgleisen würde, aber es hielt bis heute an!!!
Kurz nach dieser Bekehrung musste ich für drei Monate nach England, wo ich viel Zeit hatte, die Bibel zu lesen, Gott besser kennenzulernen und meine Maßstäbe neu zu ordnen.
Im Juni 2005 ließ ich mich in der FeG, in der ich erstmals von Jesus gehört hatte taufen und wurde wenige Wochen später Mitglied.
Danke Jesus für deine Geduld!
Ich liebe dich!