Kleiner Thread mit verschiedenen Fragen...
Hallo liebe Gnakis!
Ich erlaube mir mal, einen Thread zu erstellen, in dem ich (oder auch andere^^) Fragen stellen können, die mir beim Bibelstudium aufgekommen sind, da ich es (irgendwie) nicht als lohnenswert erachte, jedesmal ein neues Thema dafür zu erstellen, denn ich werde noch viele Fragen haben.^^
Ich fange einfach mal hiermit an:
Es geht um Genesis Kapitel 3,24.
Zitat aus der Elberfelder:
Zitat:
und er trieb den Menschen aus, und ließ lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewahren.
Fragen:
Welche Bedeutung haben eigentlich die Cherubim?
Was ist mit der "Flamme des kreisenden Schwertes" gemeint?
Danke im Voraus.
LG, Manyaina
Erzvater, ein Mensch wie du und ich mitten im Ewigen
Hallo Manyaina,
allem voran, deine Wahl der Überschrift des Threads finde ich schon einmal gut gewählt.
Ich kann nur verschiedene jüdische Interpretationen liefern. Christliche müssten andere übernehmen.
Genesis 12 ab 10 bis 13,18 wird im Jüdischen mit der Überschrift „Unterwegssein“ überschrieben. Und ich vermute, du fragst ein wenig nach dem Schwestersein Sarais. Die Erzählung Bereschit 12, 10 wirft tatsächlich ein schweres Moralthema auf welches an Awram zweifeln lassen könnte. Es gab und gibt auch heute noch sehr verschiedene jüdische Interpretationen zu dieser Erzählung und ich versuche einmal
So kurz und zusammenfassend einige wenige aufzuschreiben.
Awram fragt seine Frau Sarai den Ägyptern zu sagen, dass sie seine Schwester sei und verheimlichen dass sie aber seine Ehefrau war.
Eine Vermutung geht davon aus, dass in den Jahren 1500 vor der Zeitrechnung die Bezeichnung Schwester nicht nur die familiäre, also verwandschaftliche Bedeutung besessen hätte und man interpretierte, dass es auch erlaubt sei ein hurritisches Recht verwenden zu dürfen, denn hurritische Ehemänner durften anscheinend ihre Ehefrau auch als Schwester benennen und behandeln, vor allem damit diese auch mit in das Erbrecht aufgenommen werden konnten und gleichberechtigt neben leiblichen Schwestern bestehen konnten. Diese Interpretation existiert zwar noch heute im jüdischen Glauben, aber entspricht eher einer gezielten Deutung zu Gunsten Awrams moralischen, also unbefleckten Vorgehweise. Awram lügt den Pharao an, damit dieser, nach der Hungersnot in Kanaan, seine Frau Sarai wieder mit nachhause nehmen kann. Entspricht es einer Notlist, einer Lüge? Und wie kann man für eine List, oder Lüge vom Pharao, als vom Tode Verschonter, belohnt bestehen, vor dem Ewige? Hatte Awram eine Wahl? Ist er schuldig geworden? Nutzte er eine Situation, welche auf Lügen baute? Was hätte er anders tun können? Hätte er auf den Tadel des Pharaos nicht reagieren brauchen? Ich fürchte man kann nur lesen und versuchen sich ein Bild zu machen. Awram und Sarai waren unter dem Pharao in Lebensgefahr, aber im Jüdischen dominiert dass niemand mutwillig einen Menschen tötet oder sexuell nötigen darf, welche ohnmächtig in Kraft und Verteidigung sei. Gegenüber dem Moralischen Problem gibt es auch Forschungen welche nicht ausschließen wollen, dass Sarai tatsächlich Awams leibliche Schwester gewesen sein könnte, denn man kann nachlesen dass beide zwar verschiedene Mütter gehabt hätten, aber ein und den selben Vater (Bereschit 20, 12). Wenn es sich so verhalten hätte, dann hätte Awam nur gebeten diese Tatsache gegenüber dem Pharao zu betonen.
Eine regelrechte Bedeutung gibt es nicht, auf jüdischer Seite, wohl aber einige Deutungsmöglichkeiten zwischen gutem und schlechtem Verhalten Awrams. Eine mir am liebsten liegende jüdische Meinung ist, dass eben auch Awram, ein jüdischer Erzvater Israels, eben auch nur ein Mensch war und nur ab und an und trotz des Ewigen Beistandes, auch nur zwischen dem kleinerem Übel und dem Übel wählen konnte. Das Menschliche im G"ttlichen zusmmensein und damit auch vorm Ewigen bestehen zu dürfen und sogar Lohn tragen zu können.
Gruß Isaak